HSC Bad Neustadt braucht Polster für den Endspurt

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Trainer Matthias Obinger erwartet einen Sieg beim heimstarken TSV Friedberg.


"Das wird eine knackige Auseinandersetzung", glaubt Gäste-Trainer Matthias Obinger, der sich vom aktuellen Tabellenstand der beiden Kontrahenten nicht blenden lassen will. Denn der TSV Friedberg (11./14:28), in der vergangenen Saison noch Meister der 3. Liga Süd, befindet sich im Abstiegskampf und hat daher nichts zu verschenken. Das gilt aber auch für den HSC Bad Neustadt (1./40:2), der sich unbedingt mit einem Sieg in den März verabschieden will, wo mit den Gastspielen in Coburg und Hochdorf die Stunden der Wahrheit schlagen werden.

Was den Tabellenführer zusätzlich vorsichtig machen sollte, ist die Heimstärke der Schützlinge von Trainer Harald Rosenberger. Diese holten ihre sämtlichen Punkte bislang in heimischer Halle, in der Fremde war man nur Punktelieferant. Das passierte auch zuletzt in Köndringen/Teningen, wo man mit 26:34 unterlag. Laut Spielertrainer Manuel Vilchez Moreno, der beim Hinspiel mit acht Treffern der erfolgreichste Schwabe war, trotzdem aber die deutliche 19:29-Niederlage nicht verhindern konnte, zeigte man vor acht Tagen "eine ganz starke Abwehrleistung, allerdings nur in der ersten Halbzeit". Die 16:14-Führung nach dreißig Minuten konnte nicht verteidigt werden, "weil wir dann in der Abwehr immer löchriger wurden und im Abschluss unkonzentriert waren".

Schwächen in der Schlussphase

Was zum wiederholten Mal auffiel, war die Konzentrationsschwäche der Schwaben im zweiten Durchgang. Ob dies auf Konditionsmängel zurückzuführen ist, ist strittig, aber viele Niederlagen kamen erst in der Schlussphase zustande. "Wir treffen dann auch immer die falschen oder gar keine Entscheidungen", beklagte Harald Rosenberger, der nach acht Saisonbegegnungen acht Punkte auf dem Guthaben notieren konnte, in den nächsten acht Spielen aber nur noch Niederlagen kommentieren musste. Da war auch die personelle Situation nicht gut, mit der Rückkehr des griechischen Nationalspielers Panagiotis Elifopoulos nach einjähriger Verletzungspause nach der Winterpause hat sich der Kader wieder stabilisiert. Hoffnungsträger im Abstiegskampf sind der sich immer mehr steigernde Torhüter Benjamin von Petersdorff, der bislang erfolgreichste Torschütze Miro Ilic (110 Treffer) sowie der Halblinke Jonathan Scholz und Kreisläufer Claudio Schneck.

Michal Panfil fällt aus

"Friedberg ist in spieltechnischer Hinsicht besser als es der Tabellenstand vermuten lässt", ist sich Matthias Obinger sicher, "die Mannschaft kann auch immer den Heimvorteil in die Waagschale werfen". Da ist er froh, dass mit Jan Wicklein ein wichtiger Akteur wieder einsatzbereit ist, "seine Wadenverletzung ist weitgehend abgeklungen und seine Trainingseinheiten waren ordentlich". Da bleibt als einziges Sorgenkind Michal Panfil, dessen Leistenverletzung doch schlimmer ist als zunächst befürchtet, der Routinier aus dem rechten Rückraum wird die Fahrt erst gar nicht antreten. "Da müssen halt andere in die Bresche springen", so der HSC-Coach, erste Wahl dürfte Goran Djuricin sein.

Chancen besser nutzen

Konditionell scheint der Tabellenführer gut in Schuss zu sein, beim Heimsieg gegen Rödelsee imponierte man gerade in der Schlussphase in dieser Hinsicht. "Beim Pflichtsieg im Unterfrankenderby war trotzdem nicht alles Gold", so Mannschaftsbetreuer Hans-Peter Endres, "wir haben zeitweise in der Abwehr geschludert und in der Offensive nicht wie gewünscht die Chancen konzentriert genutzt". Das muss sich heute Abend bessern, damit der Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Verfolger aus Coburg gewahrt wird. "Wir wollen uns mit einem Auswärtssieg in die zweiwöchige Pause verabschieden, in der wir die Kräfte tanken wollen, die wir bei den schweren Aufgaben im März sicherlich brauchen werden", so der optimistische Obinger.