Seit einigen Jahren sind zwei Familien Edelfans bei den Hammelburg Volleys. Sie haben viel erlebt. Gegen Freiburg ergibt sich nun ein Problem.
Hammelburg Volleys - FT 1844 Freiburg (Samstag, 20 Uhr) Mittelblock, ganz hinten rechts - das ist der Platz auf der Tribüne der Saaletalhalle, wo Familie Gartenmeister zu finden ist. Immer, wenn die Hammelburg Volleys daheim spielen. Die Gartenmeisters sind glühende Fans des Zweitliga-Vereins. Doch ausgerechnet dieses Wochenende gegen die FT 1844 Freiburg haben sie ein Problem.
Die Stimmung in der Saaletalhalle - sie ist gleichermaßen in der Liga berühmt wie bei den Gegnern gefürchtet. Christian Gartenmeister, seine Eltern Heinz und Carola sowie Helmut und Ute Merz haben einen großen Anteil daran. Von der Tribüne aus feuern sie ihr Team leidenschaftlich an. Und das stilecht in Trikot, Fanschal und ausgestattet mit Tröten.
Die beiden Familien begeistern sich für die Hammelburg Volleys, seitdem diese vor knapp vier Jahren in die 2. Bundesliga aufstiegen. Seither haben sie fast kein Heimspiel verpasst.
Aber auch auswärts fahren sie gerne mit, wenn der Spielort nicht weiter als eineinhalb bis zwei Stunden Fahrt entfernt liegt. Letzte Saison waren die Edelfans in Schwaig mit dabei, diese Spielzeit in der Hinrunde in Fellbach. Und vergangenes Wochenende in Bamberg beim Derby gegen Eltmann sowieso. 150 Hammelburg-Fans sollen da laut Veranstalter auf den Rängen gestanden und ihr Team lautstark unterstützt haben. Laut Heinz Gartenmeister fährt aber meist nur ein Häuflein von 20 Unentwegten auswärts mit. "Wir unterstützen die Mannschaft, wo es nur geht."
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Inzwischen haben sich auch zu den Spielern Kontakte ergeben. Was vor allem deshalb möglich ist, weil sich Sportler, Vereinsverantwortliche und Fans meist nach Heimspielen im Foyer der Saaletalhalle treffen. "Da gratuliert man schon mal zum Sieg und führt ein kurzes Gespräch. Ständig um die Mannschaft herum sind wir als Fans aber nicht", sagt Christian Gartenmeister.
Die Saat des Fan-Seins keimte bei ihm eher zufällig vor etwa sechs Jahren. Eines Tages ging er rund um das Sportzentrum spazieren. "Ich hörte in der Saaletalhalle Schreierei und ging hinein. Dort spielten die Damen und es hat Spaß gemacht, ihnen zuzuschauen." Der Funke war übergesprungen. Fortan schaute Gartenmeister junior regelmäßig bei den Volleyballerinnen vorbei; bald kamen die Männer hinzu. Irgendwann riss der Hammelburger mit seiner Begeisterung seine Eltern mit. "Sport hat mich immer elektrisiert", sagt Vater Heinz Gartenmeister, "Ich habe 50 Jahre lang Fußball gespielt, bin gewandert und geklettert. Volleyball in der 2. Liga - das ist für Hammelburg ein sehr hohes Niveau, das unterstützt werden muss."
Inzwischen spielt sein Sohn Christian selbst Volleyball - in einem Freizeitteam in der Saale-talhalle. Dienstags teilen sich die Hobbysportler das Feld mit den Zweitliga-Spielern. "Da schaut man beim Training öfters mal hinüber."