Für die böse Schlappe gegen Abtswind gibt es Erklärungsansätze. Die aber sind für Martin Halbig keine Entschuldigung.
FC Fuchsstadt - TSV Abtswind 2:9 (1:3). Tore: 0:1 Pascal Kamolz (8.), 1:1 Dominik Halbig (17.), 1:2 Peter Mrugalla (28.), 1:3 Steffen Barthel (36.), 1:4 Pascal Kamolz (57.), 2:4 Fabian Tretter (63.), 2:5 Jürgen Endres (66.), 2:6 Pascal Kamolz (70.), 2:7 Jona Riedel (72.), 2:8 Peter Mrugalla (78.), 2:9 Patrick Gnebner (83.).
Eine Art Fernsehbeweis hatte sich Martin Halbig für den Moment gewünscht. "Unser Abwehrverhalten hätte man auf Video aufnehmen müssen", sagte Fuchsstadts Trainer in Richtung seiner am Boden kauernden Spieler. Und das war kein Kompliment. Mit Keeper Frank Fella, Simon Häcker und Philipp Pfeuffer musste Halbig auf angeschlagene Leistungsträger verzichten, setzte daher zwangsläufig auf die Jugend gegen eine ausgebuffte Abtswinder Truppe. Ein Erklärungsansatz einerseits für die Schlappe, aber keinesfalls eine Entschuldigung. "Zu weit weg vom Gegner. Vom Kopf nicht da.
Zu naiv beim Verteidigen." Es war eine bittere Aufzählung von Schwächen und Versäumnissen, die Halbig in seinem Fazit auch nicht relativieren mochte. "Das war mehr als peinlich vor so vielen Zuschauern." 300 Fans waren in die sonnengeflutete Kohlenberg-Arena gekommen und mussten gewiss keine Experten sein, um früh den Weg dieser Partie vorherzusagen. Der TSV Abtswind überzeugte mit einer strukturierten Ball-Zirkulation, der FC Fuchsstadt versuchte sich mit langen, aber oft zu unpräzisen Bällen auf Johannes Feser. Das Fünfer-Mittelfeld dahinter gaugelte Kompaktheit nur vor.
Unterschiede...
Eine präzise Flanke, eine Volleyabnahme und Abtswind führte früh. Przemyslaw Szuszkiewicz hatte das Spielgerät im hohen Bogen in den FC-Strafraum geschlagen, Pascal Kamolz aus der Luft unhaltbar für Simon Finke vollendet.
Der Vorbereiter war tatsächlich schon einmal polnischer Meister mit Slask Wroclaw, der Schütze hat Tore auch schon für die Würzburger Kickers, den Würzburger FV und den FC 05 Schweinfurt erzielt. Und der Youngster zwischen den Pfosten, der in der vergangenen Saison erste Bälle im Aktivenbereich in der A-Klasse halten durfte, erlebte eine pechschwarze Landesliga-Premiere, weil der Gegner vor allem nach der Pause Tor um Tor erzielte. "Meine Mannschaft hat nie nachgelassen und gezeigt, dass sie auch auswärts Fußballspielen kann. Für uns war das wie ein Befreiungsschlag. Da ziehe ich den Hut vor meinen Spielern", schwärmte Petr Skarabela nach dem ersten Auswärts-Dreier der Saison.
Die Aufzählung des TSV-Übungsleiter fiel daher ganz anders aus: "Geniale Chancenverwertung. Psychologischer Schub nach vorne. Viele gute Sachen."
Schön anzusehen waren immerhin die beiden Fuchsstädter Tore.
Dank Dominik Halbig, der beim 1:1-Ausgleich einen Abtswinder Fehler cool bestraft hatte, beim zweiten FC-Treffer ein erstklassiger Vorbereiter für Fabian Tretter war. Viel mehr kam allerdings offensiv nicht von den Gastgebern. "Heute sind wir mit Knüppeln überzogen worden. Der Letzte dürfte gemerkt haben, wie in der Landesliga der Hase läuft, wenn die Konsequenz fehlt", sagte Halbig noch. Und war vielleicht dann doch froh, keine Szenen dieser Vorführung mehr anschauen zu müssen.
Fuchsstadt: Finke - Thurn, Plehn, Bayer, Bolz - Wolf, Seit (71. Graup), Halbritter, Reuß (46. Tretter), Halbig (76. Baldauf) - Feser.