Fuchsstadt will Geschenke einfach nicht annehmen

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Engagiert, aber auch übermotiviert: Simon Häcker (rechts, gegen den Kahler Niclas Strugarov) wollte zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Zu viel Aktionismus, zu wenig Plan - das traf insgesamt auf den FC Fuchsstadt zu. Foto: Hopf
Engagiert, aber auch übermotiviert: Simon Häcker (rechts, gegen den Kahler Niclas Strugarov) wollte zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Zu viel Aktionismus, zu wenig Plan - das traf insgesamt auf den FC Fuchsstadt zu. Foto: Hopf

Gleich drei Platzverweise handelt sich Kahl ein und entführt dennoch drei Punkte vom Kohlenberg. Zwei Tage später holen die Füchse immerhin ein Remis.

FVgg Bayern Kitzingen - FC Fuchsstadt 0:0.
Zwei Tage nach der enttäuschenden Niederlage gegen Kahl gab es für die Füchse zumindest einen Teilerfolg. Und das trotz weiterer personeller Handicaps, weil neben Marcel Plehn und Simon Bolz kurzfristig auch Simon Häcker und Andreas Graup verletzungsbedingt hatten passen müssen aufgrund von Blessuren aus dem Samstagsspiel. "Dass weitere Spieler ausfallen, hatte sich schon am Sonntagmorgen abgezeichnet, wo wir noch einmal ein leichtes Training angesetzt hatten", sagte Martin Halbig, dessen Improvisationstalent zusätzlich gefragt war, als sich Philipp Pfeuffer und Philipp Baldauf beim Aufwärmen verletzten. "Trotzdem wollten wir natürlich eine gute Reaktion zeigen. Wir wollten am Wochenende eigentlich die 20-Punkte-Marke knacken, aber mit 19 Zählern stehen wir als Aufsteiger doch sauber da", sagte der FC-Übungsleiter nach 90 sicher nicht hochklassigen Minuten, "in denen uns auch etwas die Spritzigkeit fehlte".
Den besseren Start hatte zweifelsohne die Elf von Frank Wettengel, der es 48 Stunden zuvor noch schlechter ergangen war angesichts der 0:5-Pleite beim FC Lichtenfels. Von "gefühlten zehn Eckbällen für Kitzingen in der Anfangsphase" sprach Halbig, dessen Mannschaft sich nach 15 Minuten besser sortiert hatte und damit für Entlastung sorgte. "Wir haben ja quasi ohne Zehner gespielt, mussten daher hinten gut stehen und auf Konter setzen", so Halbig. Fast hätten die Gäste kurz vor der Pause sogar vorgelegt beim Abschluss von Dominik Halbig, als ein Bayern-Verteidiger das Leder von der Linie grätschte.


Derby vor der Tür

Chancenarm gestalteten sich auch die zweiten 45 Minuten, in denen die Kitzinger ihre späte Sturm-und-Drangphase fast mit dem Siegtor abgeschlossen hätten, als ein Kopfball an den Pfosten klatschte. "Aber auch Florian Thurn besaß noch eine Kopfballchance, da geht das Ergebnis schon in Ordnung", fand Halbig. Weiter geht es für den Aufsteiger am Samstag mit dem Derby gegen die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach in der Kohlenberg-Arena.
Fuchsstadt: Eyrich - Lieb, Thurn, Seit, Schaupp - Bayer, Wolf (84. Emmer), Halbritter, Halbig (90. Kränzlein), Reuß (75. Tretter) - Feser.


FC Fuchsstadt - FC Viktoria Kahl 1:2 (1:1). Tore: 0:1 Sebastian Morhard (23.), 1:1 Dominik Halbig (28.), 1:2 Dennis Rung (58.). Gelb-Rot: Lukas Smith (76., Kahl), Rot: Fabio Sanchez (84.), Alexander Grod (87., beide Kahl.).
Mehr Jubel geht fast nicht, wie ihn die Kahler da zeigten in der Kohlenberg-Arena. Drei Punkte nach drei Platzverweisen, wahrlich ein kleines Kunststück, das die Elf von Albert Repp da auf den Rasen zauberte. Allerdings hatten die Fuchsstädter zum Gelingen ordentlich beigetragen mit einer extrem fahrigen Spielweise in mehrfacher Überzahl. Sicheres Passspiel? Fehlanzeige! Geduld? Fehlanzeige! Struktur im Spiel? Fehlanzeige! Nichts gab es zu beschönigen in den finalen Minuten.

Eine kleine Abrechnung folgte prompt vom Trainer - dem der Gäste. "Das war doch nur Hoch-und-Weit-Fußball von den Fuchsstädtern. Wir dagegen wollten Fußball spielen. Kompliment an meine Jungs für diese Leistung, da ziehe ich den Hut", sprudelte es aus Albert Repp. Eigentlich aus dem Nichts hatten sich die Kahler dezimiert. Nach der Ampelkarte gegen den zur Pause eingewechselten Lukas Smith flog Fabio Sanchez vom Platz nach Foul an Andreas Graup. Eine harte Entscheidung, weil beide Protagonisten mit gestrecktem Bein in die Balleroberung gingen. Die nächste Hinausstellung war reine Dummheit: Spielerbeleidigung. Genutzt hatte es den Halbig-Mannen nichts, die richtig gut in die zweite Halbzeit gefunden hatten, mit dem Gegentreffer, entscheidend abgefälscht von Maximilian Seit, allerdings jegliche Souveränität verloren. Zweimal prüfte Dominik Halbig Viktoria-Keeper Patrick Kasiow, einen Freistoßball setzte Lukas Lieb knapp am Tor vorbei, mehr kam offensiv nicht von der Halbig-Elf.

Die ganze Malaise spiegelte sich im Spiel von Simon Häcker, der immer wieder mit dem Kopf durch die Wand wollte, unnötig ins Dribbling ging statt den besser postierten Mitspieler einzusetzen. "Wir haben die Ordnung verloren und in Überzahl keine klaren Bälle gespielt. Dabei war die erste Halbzeit noch richtig gut", analysierte ein konsternierter Martin Halbig. Recht hatte der Übungsleiter, denn der Vortrag seiner Jungs vor dem Wechsel konnte sich vor den 200 Fans sehen lassen. Bei leichtem Nieselregen wurde auch der Gegentreffer durch den Volleyschuss von Sebastian Morhard locker weggesteckt. Mit einer feinen Einzelaktion hatte Dominik Halbig wenig später egalisiert. Weitere Fuschter Treffer hatten Maxi Seit und Johannes Feser auf dem Fuß, während Keeper Sven Eyrich die wenigen Prüfungen problemlos meisterte.
Fuchsstadt: Eyrich - Lieb, Plehn, Seit, Bayer - Wolf (64. Graup), Pfeuffer, Häcker, Halbig, Reuß (79., Thurn) - Feser.