Die Sinnstädter setzen sich im heimischen Hexenkessel clever gegen den haushohen Favoriten aus Gerolzhofen durch.
FC Bad Brückenau - TV Gerolzhofen 29:23 (15:14).In der Römershager Dreifachturnhalle wurden die hochmotivierten und spielstarken Gäste Opfer ihrer eigenen Emotionalität. Schon nach 13 Minuten wurde Sebastian Gerber mit der Roten Karte des Feldes verwiesen, als er den Bad Brückenauer Wirbelwind Nick Schumm etwas unbeholfen am Wurfarm aus der Luft herunterziehen wollte. Ebenfalls nach wenigen Minuten erinnerten die routinierten Unparteiischen Tobias Schülling und Mario Seyfried freundlich daran, dass der Einsatz von Harz an den Händen in der Bezirksoberliga streng verboten ist. Als das Spielgerät förmlich an den Fingern kleben blieb, zogen die Schiedsrichter den ersten Ball aus dem Verkehr. Die tollen Ballstafetten der Gerolzhofener, die auf allen Positionen technisch versierte und teils sehr erfahrene Akteure aufzubieten hatten, konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gäste in der Rückwärtsbewegung immer wieder viel zu leicht zu überlisten waren. Schnelle Bad Brückenauer Konter über Nick Schumm, Michael Müller und Simon Dietrich schmeckten den hochfavorisierten TVlern überhaupt nicht. Auch clever durchgesteckte Bälle der Brückenauer am Kreis gingen den Gästen ordentlich auf die Nerven. Als sich die Bad Brückenauer im zweiten Durchgang mit fünf Toren Vorsprung absetzen konnten, packten die Gerolzhofener die Brechstange aus und erhöhten den körperlichen Druck. Doch der ausgeprägte Ehrgeiz mündete letztlich in zahlreichen Verletzungsunterbrechungen.
Mit Ausnahme des Goalgetters Julius Schuchbauer, dessen Würfe wie Pfeile unhaltbar durch die Luft sausten, hatten die Gerolzhofener mit dem quirligen und nimmermüden FC-Keeper Peter Feuerstein ihre liebe Not. Feuerstein warf sich mutig in die strammen Geschosse und brachte fast immer irgendwie ein Körperteil an den Ball, um diesen vom Tor abzulenken. In der Schlussphase, in der die lautstarken FC-Fans zur absoluten Höchstform aufliefen, zeigte der aufgestaute Frust bei den Gästen auf dem Feld und auf der Tribüne Wirkung. Mit nur noch vier Feldspielern mussten die enttäuschten Gerolzhofener die letzten Sekunden überstehen. Da war das Match allerdings schon zu Gunsten der Sinnstädter entschieden, die im finalen Abnutzungskampf eine Rote Karte gegen ihren Torjäger Simon Dietrich wegstecken mussten.
Tore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (7/2), Nick Schumm (5), Peter Karl (5/4), Stefan Bott (3), Simon Weiner (3), Michael Müller (2), Tom Schumm (2), Christian Karl (2).
TV Gerolzhofen - FC Bad Brückenau 17:26 (7:11).Schon die stürmische Anfangsphase gehörte ausschließlich den flinken Sinnstädterinnen, die sich durch die frühen Treffer von Lena Übelacker, Jennifer Frank und Sophie Gundelach einen Vorsprung erarbeiteten. Dieser wuchs bereits im ersten Durchgang bisweilen auf stolze sechs Treffer an. Wieder einmal sollte die routinierte Leistungsträgerin Jennifer Frank zu einer tragenden Säule des Brückenauer Spiels werden und erntete dafür ein Sonderlob des Trainergespanns Nadine und Michael Pragmann. Auch die Abwehr stand von Beginn an ausgesprochen sicher, mit der zupackenden Spielweise der Sinnstädterinnen kamen die TVlerinnen nicht gut zurecht. Zwar schlichen sich vor dem Kabinengang einige technische Fehler ein, aber im zweiten Durchgang enteilten die FClerinnen ihren überforderten Kontrahentinnen. Auch Dank der konzentrierten Leistung von Torfrau Annalena Löser war der Drops schon vorzeitig gelutscht. "Vielen Dank an die mitgereisten Fans für die Unterstützung. Es ist immer toll, einen achten Mann im Rücken zu wissen", lobte Trainerin Nadine Pragmann die treuen Brückenauer Anhänger. "Nächstes Wochenende ist unser letztes Heimspiel und zugleich unser letztes Saisonspiel. Gegner ist dann der Spitzenreiter aus Waldbüttelbrunn."
Tore für Bad Brückenau: Jennifer Frank (8/6), Lena Übelacker (5), Sophie Gundelach (4), Anna Pragmann (3), Marie König (3), Sabine Bott (2), Lara Fritz (1).
TV/DJK Hammelburg - HSG Pleichach II 24:23 (15:16).Der Klassenerhalt ist nach Hammelburgs knappem Sieg über Pleichach wieder drin. Beide Teams waren nur zu neunt aufgelaufen, Hammelburg dabei ohne "echte" Torfrau. Dafür stand Ute Leidner im Kasten. Es war ein ausgeglichenes Spiel, die Tore warfen Pleichach und Hammelburg im Wechsel. "Es war ein einziges Pingpong", sagte Nicole Schröter. Doch Hammelburg ließ auch einige Torwürfe frei vor dem Pleichacher Kasten liegen. So kam es, dass der TV/DJK drei Minuten vor Ende mit einem Tor zurück lag, sich aufrappelte und drei Sekunden vor Schluss zwei Tore erzielte zum 24:22. Das allerletzte Tor fiel auch in der letzten Sekunde - allerdings für den Gegner. "Hätten wir mit einem Tor mehr gewonnen, wäre es vielleicht einfacher gewesen, um die Klasse zu halten. Aber es ist noch alles drin, wir lassen es auf uns zukommen und versuchen, unser letztes Spiel gegen Estenfeld zu gewinnen", sagte Schröter.
pia
Tore für Hammelburg: Nicole Schröter (14/4), Laura Finke (5), Nicole Simon (2), Katrin Simon (1), Helen Faust (1), Sabine Finke (1).