Ein Punkt und ein Tritt mit Folgen beim FC 06

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Die Dominanz des FC Fuchsstadt im Spiel gegen den SV Mühlhausen/Schraudenbach drückt diese Szene aus mit FC-Stürmer Johannes Feser und SV-Keeper Pascal Blesch. Foto: ssp
Die Dominanz des FC Fuchsstadt im Spiel gegen den SV Mühlhausen/Schraudenbach drückt diese Szene aus mit FC-Stürmer Johannes Feser und SV-Keeper Pascal Blesch. Foto: ssp

Nach der Derbyniederlage gegen den FC 06 Bad Kissingen schüttelt sich der FC Fuchsstadt kurz und gewinnt gegen den SV Mühlhausen/Schraudenbach. Riedenberger Lauf, Garitzer Pech und Münnerstadts spätes Glück.

FC Fuchsstadt - SV Mühlhausen/Schraudenbach 4:1 (3:1). Tore: 0:1 Marcel Hannwacker (2.), 1:1 Dustin Höppner (11.), 2:1 Lukas Lieb (15.), 3:1 Patrick Stöth (27.), 4:1 Tobias Bold (85.).
Die "Füchse" feierten einen gelungenen Jahresabschluss und versöhnten sich nach der letztwöchigen Derby-Niederlage beim FC 06 mit dem verdienten Erfolg mit ihren Fans. Ein Teil derer verpasste allerdings den ersten Treffer auf dem gut bespielbaren Nebenplatz, denn schon nach zwei Minuten zappelte das Leder im Tor des insgesamt stark agierenden FC-Keepers Marc Rösler. Nach Ecke von Steffen Rumpel hatte der aufgerückte Innenverteidiger Marcel Hannwacker platziert ins lange Eck eingeköpft.

Doch der Rückstand sollte sich förderlich auf das Spiel der Gastgeber auswirken, die sofort den gegnerischen Kasten bestürmten und die nicht sattelfeste SV-Deckung in Schwierigkeiten brachten.
Auf den Ausgleich mussten die Zuschauer auch nicht lange warten, nach Flanke von Sebastian Heinlein landete der unsaubere Abwehrschlag von Hannwacker auf dem Schlappen von Dustin Höppner, der die Kugel ins lange Eck schlenzte.
Den nächsten Angriff schlossen die Schützlinge von Dirk Züchner ebenfalls erfolgreich ab. SV-Ersatz-Keeper Pascal Blesch unterlief ein kapitaler Schnitzer, weil ihm der nicht einmal scharf getretene 25-Meter-Aufsetzer von Lukas Lieb durch die Hände flutschte. Die Gäste starteten einige Angriffe über ihren Spielertrainer Marco Forner und dessen Angriffspartner Jens Rumpel, wobei sich Letzterer selten in Szene setzen konnte und auch nicht fit schien.

Noch vor der Pause erhöhten die Kohlenbergler, nach einem neuerlichen Heinlein-Vorstoß verlängerte Patrick Stöth die flache Hereingabe über die Torlinie. Ende des ersten Durchgangs wurde die Partie immer ruppiger, die robuste Gangart, die der Unparteiische eher hätte unterbinden müssen, war für das zerfahrene Spiel nach einer Stunde verantwortlich. Zuvor hatten die Gäste bei einem Lattenkopfball von Kevin Rumpel Pech (53.), zwei Minuten später senste Patrick Stöth auf Vorlage von Tobias Stöth die Kugel über das leere Tor. Nachdem acht gelbe Karten zwischen der 60. und 80. Minute gezückt waren, war das 4:1, bei einem Konter überlief Johannes Feser die SV-Abwehr und legte dem mitgelaufenen Tobias Bold auf, der letzte Höhepunkt in einer doch recht einseitigen Auseinandersetzung. "Mit dem Spiel und vor allem dem Auftreten der Mannschaft war ich diesmal zufrieden", bilanzierte FC-Trainer Dirk Züchner.
Fuchsstadt: Rösler - Heinlein, Thurn, T. Stöth, Bolz - Ch. Mützel, Lieb (63. Wolf), , P. Stöth (84. Tretter), Bold - Höppner (78. Baldauf), Feser.

SV Riedenberg - DJK Dampfach 3:1 (2:0). Tore: 1:0 Christoph Dorn (3.), 2:0 Nicolas Krapf (8.), 3:0 Philipp Dorn (72.), 3:1 Stefan Greb (80.).
"Schade, dass jetzt Winterpause ist", lautete der Kommentar von SV-Keeper Florian Dorn. Kein Wunder, denn die Grün-Weißen legten mit zwölf Punkten aus vier Spielen eine optimale Serie hin und überwintern mit erklecklichen neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die Schützlinge von Marius Kubo knüpften zunächst nahtlos an den 2:1-Erfolg in Münnerstadt an. Diesmal dauerte es nur drei Minuten bis zum Führungstreffer. Benedikt Carton hatte in die Schnittstelle der unsortierten DJK-Deckung gepasst und Christoph Dorn in den Winkel getroffen. "Da haben wir schön geschlafen", kommentierte DJK-Coach Reinhold Müller. Die Haßbergler waren noch gar nicht richtig im Spiel, da wurde Dominik Engel ein zweites Mal überwunden. Nach einem Flachschuss von Simon Hergenröder ließ Dampfachs Schlussmann das Spielgerät prallen, was der nachsetzende Nicolas Krapf zu nutzen verstand. Die Begegnung war in der Folgezeit zwar von einem Aufbäumen der Gäste geprägt, die sich aber keine klare Möglichkeit erspielen konnten. Auch bei den Hausherren haperte es im Spielaufbau, der routinierte DJK-Libero Paul Tudor entschärfte durch starkes Stellungsspiel Riedenberger Offensivaktionen im Ansatz. Glück hatte er, als nach einem verlorenen Zweikampf Simon Hergenröder auf und davon rannte, aber Philipp Dorn an der unpräzisen Hereingabe vorbeisegelte. Große Aufregung gab es kurz vor dem Seitenwechsel, als Philipp Dorn steil geschickt wurde, den Ball versenkte, aber die Fahne des Assistenten in die Luft ging. Nach lautstarken Protesten und auf Nachfrage von Schiedsrichter Thomas Habermann (Ober-/Mittelstreu) nahm der Assistent seine Entscheidung zurück, es wurde zum Ärger der heimischen Fans mit Schiedsrichterball weitergespielt.

Nach der Pause eröffnete sich für den stark gelb-rot gefährdeten Philipp Geißendörfer die Gelegenheit zum Anschlusstreffer, er verzog jedoch knapp. Eine Riesenchance zum 3:0 hatte Philipp Dorn auf dem Fuß, der freistehend am Goalie scheiterte. Wenig später stand der Torjäger allerdings goldrichtig nach einem Konter über Simon Hergenröder. In der Folge machten es sich die Gastgeber durch unverständliche Fehler gegen nun immer aggressivere DJKler selbst schwer. Zehn Minuten vor dem Abpfiff bestrafte Stefan Greb nach Doppelpass mit Tudor die unkonzentrierte Spielweise. Der verdiente Sieg geriet allerdings nicht mehr in Gefahr, weil die Abwehr um den kopfballstarken Thomas Vorndran sowie die Außenverteidigern Max Schultheiß und Daniel Dorn kompromisslos dazwischen gingen.
Riedenberg: Fl. Dorn - Schultheiß, Schaab, Vorndran, D. Dorn - Krapf (65. Rüttiger), Ch. Dorn, Carton, S. Hergenröder (89. Ch. Hergenröder) - Galloway (88. Schäfer), Ph. Dorn.

TSV Unterpleichfeld - SV Garitz 2:1 (0:1). Tore:
0:1 Christoph Schießer (29.), 1:1 Manuel Örtel (56.), 2:1 Dominik Oßwald (78.).
Nichts Neues gibt es von den Garitzern zu vermelden, die neuerlich mit einem Tor Unterschied verloren. "Obwohl ein Punktgewinn möglich und nicht unverdient gewesen wäre", so SV-Pressesprecher Johannes Werner. Doch die Grün-Weißen stellten sich wieder einmal selbst ein Bein. Die Gegentreffer resultierten aus individuellen Schnitzern. Nach einer ausgeglichenen ersten halben Stunde ohne größere Höhepunkte ging der Gast in Führung, als sich And rzej Sadowski den Ball im Mittelfeld eroberte und Christoph Schießer bediente. Dieser umkurvte zwei TSV-Verteidiger samt Keeper und brachte etwas überraschend sein Team in Front. Die Gastgeber erhöhten sofort den Druck, Johannes Rüth hatte dabei gegen Dominik Oßwald schwer zu kämpfen.

Der zweite Durchgang startete mit einer Chance für Tobias Ehrenberg. Minuten später brach das Unglück über die Elf von Michael Beyfuß herein. Einen Fehler von Benedikt Lang nutzte Manuel Örtel zum Ausgleich, wenig später musste Konstantin Papadopoulos wegen einer tiefen Fleischwunde am Knöchel ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Stabilität der SVler litt danach unter den Auswechslungen der gelb-rot gefährdeten Manuel Krieter und Andrzej Sadowski. Das nutzte Oßwald unter gütiger Mithilfe von Rüth zum entscheidenden Treffer.
Garitz: Werner - Rüth, Krieter (70. B. Niebling), Schmitt, Lang - Schießer, Cazzella, M. Niebling, Sadowski (79. Voll), Papadopoulos (61. Herold) - Ehrenberg.

FC Geesdorf - TSV Münnerstadt 1:1 (1:0). Tore: 1:0 Mohamed Remaithi (19., Handelfmeter), 1:1 Julian Göller (74.).
Zwei unterschiedliche Halbzeiten sahen die Zuschauer im Steigerwald, wo der Aufsteiger die erste Halbzeit klar dominierte, aber nach dem Führungstreffer beste Gelegenheiten zur Vorentscheidung ausließ. Die ersatzgeschwächten Lauertaler kamen in dieser Phase kaum über die Mittellinie hinaus, das Mittelfeld war mit Defensivaufgaben beschäftigt. Dies änderte sich schlagartig nach dem Pausentee. Die Mannen von Adrian Gahn legten einen Zahn zu und störten nun früh den gegnerischen Spielaufbau durch konstantes Pressing. Eine solche Balleroberung war auch für den Ausgleich ursächlich, nach Hereingabe von Niklas Markart scheiterte Julian Göller zwar im ersten Versuch an Keeper Louis Offner, der Nachschuss saß aber.

Die Gäste schalteten sofort einen Gang zurück, waren sichtlich mit dem Punktgewinn zufrieden und setzten diesen in den letzten fünf Minuten aufs Spiel. Geesdorf übernahm mit einer Schlussoffensive das Kommando, ließ aber beste Möglichkeiten, so bei einer 3:1-Situation, liegen. Als Stefan Weiglein in der Nachspielzeit zum finalen Torschuss ansetzte, bedurfte es einer Riesen-Parade von TSV-Goalie Johannes Wolf, um eine Niederlage zu verhindern. "Nach dem Spielverlauf können wohl beide Mannschaften mit dem einen Punkt zufrieden sein", bilanzierte FC-Trainer Hassan Alremeithi.
Münnerstadt: Wolf - Müller, Nöthling, Kanz, M. Halupczok (66. May) - Kraus, M. Knysak, Schmitt, Markart - Coprak, Göller.

FC Gerolzhofen - FC 06 Bad Kissingen 2:2 (2:1). Tore: 0:1 Christian Laus (16., Foulelfmeter), 1:1 Alexander Kneißl-Bedenk (32.), 2:1 Daniel Haub (45.), 2:2 Nico Limpert (95.). Gelb-rot: Adnan Hamzic (85., Bad Kissingen).
Dass diese Begegnung Aktivitäten außerhalb des Sports auslösen würde, war im Vorfeld nicht zu erwarten. Die Kontrahenten gelten als gemäßigte Vertreter ihrer Zunft. Doch was sich in der Schlussphase vor 80 Zuschauern im Steigerwaldstadion abspielte, hatte mit Fußball nichts zu tun. Die Begegnung sah zunächst optisch überlegene Gastgeber, die mit der stabil stehenden 06-er Abwehrreihe, in der Florian Wedlich fehlte, aber wenig anfangen konnte. Die zunächst auf Konter lauernden Schützlinge von Thomas Lutz, die in Sturmführer Ervin Gergely eine sehr laufstarke Anspielstation hatten, gingen nach einem Foul an Matthias Karch in Führung, weil Christian Laus Torhüter Florian Ullrich vom Kreidepunkt aus keine Abwehrmöglichkeit ließ.

Der Rückstand animierte die Hausherren zu noch offensiveren Aktivitäten, was mit dem Ausgleich belohnt wurde. Beim Schuss von Alexander Kneißl-Bedenk aus Nahdistanz hatte der gute FC-Keeper Philipp Weltz keine Chance. Die Sturm- und Drangphase der Einheimischen ebbte danach etwas ab, umso überraschender fiel mit dem Halbzeitpfiff der Führungstreffer durch Torjäger Daniel Haub - es wird sein letzter Treffer für lange Zeit sein. Im zweiten Durchgang bemühten sich die Kurstädter zwar ordentlich um den Ausgleich, brachten mit Mario Wirth und Marcel Klug frische Kräfte, doch der Erfolg blieb zunächst aus.

Von jetzt auf gleich eskalierte die Partie, was an einer einzigen Szene lag. Bei einem Duell zwischen Adnan Hamzic und Daniel Haub führte der Tritt des 06-ers zu einer schweren Verletzung des heimischen Mittelstürmers, der nach einem Notarzteinsatz ins Krankenhaus transportiert werden musste. Der Unparteiische Stefan Orf (Bad Neustadt) zückte nach langer Unterbrechung unter vehementen Protesten der Gastgeber, die unbedingt die Rote Karte sehen wollten, nur den gelben Karton. Die Atmosphäre war von da an vergiftet. Als Hamzic wenig später die Ampelkarte sah, soll er nach Verlassen des Platzes und einer provozierenden Geste von einem Ordner geschlagen worden sein. Dies führte zu einer Rudelbildung von Spielern und Zuschauern beider Lager. Die nochmals unterbrochene Partie stand kurz vor dem Abbruch. Und ging zum weiteren Ärger der Platzherren unentschieden aus, weil Nico Limpert bei einem Konter die Nerven behielt. So endete das Spieljahr aus Sicht der Saalestädter nur sportlich versöhnlich. Ein juristisches Nachspiel ist wahrscheinlich.
Bad Kissingen: Weltz - Hofmann (60. Wirth), Hamzic, Ament, Wehner (60. Klug) - Heimerl, Laus, Heilmann, Karch, Limpert - Gergely (79. Schultheis