Ein echter Gradmesser für den HSC

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Handball geht wieder los: Zum Saisonauftakt kommt ein selbsternannter Aufstiegsaspirant nach Bad Neustadt.

HSC Bad Neustadt-Rhön - Hildesheim (Samstag, 19.30 Uhr)
Zum Saisonauftakt empfängt der HSC in der Bürgermeister-Goebels-Halle mit der Eintracht aus Hildesheim gleich einen der selbsternannten Aufstiegsaspiranten. "Hildesheim gehört mit Sicherheit zu den Top-Teams, hat sich nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga verstärkt, wird aber seine acht Neuzugänge auch erst einmal integrieren müssen", vermutet Margots Valkovskis, dessen Kader komplett ist. Das letzte "Testspiel" im Pokal gegen Erstligist HBW-Balingen-Weilstetten (21:34) brachte dem HSC-Coach wichtige Erkenntnisse. Dessen Mannschaft hatte sich nach hohem Rückstand zurückgekämpft, stand in der Deckung ordentlich und zeigte sich aggressiv im Zweikampfverhalten.
Die offensivere Deckungsvariante (5-1) mit Gary Hines als Speerspitze funktionierte gut und dürfte wohl auch gegen die Niedersachsen bevorzugt werden.


Trio aus Griechenland

Vorteil dieser Taktik ist, dass der gegnerische Spielmacher vom Kreis abgedrängt wird und die Passwege länger werden. Dies scheint gerade gegen Hildesheim nicht unwichtig zu sein. Deren Spielmacher und Mannschaftskapitän Robin John gehört sicher zu den besten Aufbauspielern der Liga. Darüber hinaus verfügt Coach Gerald Oberbeck über gestandene Akteure, die die jungen Talente führen sollen. Wie der griechische Kreisläufer Niko Tzoufras, der in der Sommerpause Verstärkung durch seine Landsleute Adam Papadopoulos und Georgios Kolovos erhalten hat. Oder Rechtsaußen Maurice Lungela, der bei der 27:28-Pokalniederlage gegen den Zweitligisten HSG Norderstedt/Henstedt-Ulzburg sechs Treffer erzielt hatte.


Wertschätzung vom Gegner

Vom HSC spricht man beim Gast in höchsten Tönen, bezeichnet den Tabellenfünften der Vorsaison auf der eigenen Homepage "als harten Brocken" und führt als Paradebeispiel für die Schwere der Auswärtsaufgabe an, dass sich in HSC-Reihen mit Jan Wicklein der zweitbeste Liga-Schütze der vergangenen Saison befindet. Auf Wicklein sowie auf die Torhüter Felix Schmidl und Fabian Tatzel, die Konter einleiten sollen, wird nicht nur gegen Hildesheim das Augenmerk liegen. Gespannt dürfen die Zuschauer auch sein, wie beide Trainer mit der Möglichkeit des "7. Feldspielers" umgehen. Diese Art des Überzahl-Spiels birgt allerdings dann große Risiken, wenn sich technische Fehler oder Fehlwürfe einschleichen. "Das erfordert noch mehr Konzentration im Passspiel, sichere Abschlüsse und Handlungs-Schnelligkeit beim Rückwechseln des Torhüters", hat Margots Valkovskis beobachtet.


Torhüter werden zu Torjägern

Dass die Torhüter bei abgefangenen Bällen nun vermehrt die Gelegenheit zum direkten Torwurf erhalten, hat im Übrigen bei allen Liga-Teams dazu geführt, dass die Keeper ins Weitwurf-Training eingestiegen sind.