Ivane und Dimitri Antonov müseen bei den Deutschen U-23-Meisterschaften in ihrer Paradedisziplin mit den Plätzen sieben und acht zufrieden sein.
Nicht ganz zufrieden waren die Bad Kissinger Dreisprung-Brüder Antonov (MTV Ingolstadt) mit ihrem Auftritt bei den Deutschen U-23-Meisterschaften in Wetzlar. Ivane, der ältere der Beiden wurde Siebter, sein Bruder Dimitri musste mit Rang acht zufrieden sein.
Für andere Athleten aus der Region, ist es ein kaum zu erreichendes Ziel, einmal bei einer Deutschen Meisterschaft starten zu können. Eine Endkampfplatzierung unter den besten Acht im Land und sie würden wohl in Jubelstürme ausbrechen. Nicht so bei Familie Antonov mit Vater und Landestrainer Dimitri sen. an der Spitze. Seine Söhne haben schon unzählige Medaillen und Siege bei Deutschen Meisterschaften errungen. Dimitri wurde vor zwei Jahren - im jetzt so heftig umkämpften ukrainischen Donetzk - sogar WM-Dritter im Dreisprung der Jugend U18. Über 16 Meter sprang der jetzt 19-Jährige damals. "An solche Weiten ist momentan ohnehin nicht zu denken", sagt Vater Dimitri sen.
Nach dem WM-Jahr verletzte sich Dimitri jun. bei einem Sporttest außerhalb der Leichtathletik schwer. Ein Jahr Pause folgte. Er trainierte, kam wieder auf die Beine und war auf einem guten Weg. Dann folgte ein unverschuldeter Autounfall in diesem Winter. Wieder Verletzungspause, Reha, Neuaufbau. "Alles Stückwerk, aber kein systematisches Aufbautraining, da leidet auch die Motivation", erzählt der Vater.
In Ingolstadt ist Dimitri vor kurzen noch mit verkürztem Anlauf 15,24 Meter gesprungen. Jetzt hat er erstmals die lange Variante gewählt. "Der erste Versuch war noch ganz gut - allerdings übergetreten. Aber voller Anlauf ging irgendwie gar nicht", berichtet der Vater. Mit dem böigen Seitenwind und der für eine Deutsche Meisterschaft nicht würdigen Dreisprunganlage kamen Beide ohnehin nicht zurecht.
"Aber die Bedingungen hatten die anderen Springer ja auch und das hatte höchstens Auswirkungen auf die Weite, nicht aber auf die Platzierung", sucht Dimitri sen. erst gar nicht nach Ausreden. Der beste Sprung von Dimitri stand so mit 14,87 Meter zu Buche.
Bei seinem 20-jährigen Bruder Ivane stand in den letzten Monaten eindeutig das Abitur im Fokus. "Das war sein wichtigster Wettkampf des Jahres und den hat er gewonnen", sagt ein darüber hocherfreuter Vater. Da spielen für ihn die 14,97 Meter und Platz sieben keine Rolle. Sport ist auch für die Dreisprung-Familie Antonov lange nicht alles im Leben.
Weitere Wettkämpfe Dennoch werden die beiden Brüder noch Wettkämpfe in dieser Saison bestreiten. Bayerische Meisterschaften stehen an und Dimitri Antonov ist noch bei den Deutschen U-20-Meisterschaften startberechtigt. International werden die beiden Nationalkader-Athleten in diesem Jahr wohl nicht auftreten dürfen.