Nach vier Niederlagen zuvor stoppt der Thulba die vermaledeite Derby-Serie gegen den TSV Oberthulba. Der FC Reichenbach bleibt die Mannschaft der Stunde.
Ganz der Diplomat hatte Gotthard Schlereth pro Team einen Daumen zum Drücken vorgesehen. "Da gewinne ich in jedem Fall", sagte der Bürgermeister der Marktgemeinde Oberthulba und wünschte sich "ein faires und gutes Spiel". Nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung. Die Qualität des Derbys blieb auf überschaubarem Niveau, und auf dem Platz wurden doch einige Giftpfeile verschossen. "Ganz normal", fand Dominik Halbig. Einen Treffer hatte der Rückkehrer selbst erzielt, den anderen vorbereitet. Doch das eigene Zutun wollte der Frankone nicht überbewerten. "Wir haben geordnet gestanden und wenig zugelassen. Die jungen Spieler sollen sich weiterentwickeln, und dabei will ich helfen. Egal, auf welcher Position." Geordnet. Ein Wort, das auch FC-Coach André Betz gebrauchte bei seiner Analyse. "Wir wollten abwartend und geduldig spielen, geordnet stehen, um dem Gegner nicht ins offene Messer zu laufen.
Auf Konter verstehen sich die Oberthulbaer." Was erklärte, warum das Duell nur langsam Fahrt aufnehmen sollte vor 300 Zuschauern. Begonnen hatte das Match vielversprechend für Thulba mit dem von Philipp Metz parierten Halbig-Heber und einer folgenden Eckball-Serie. Gefordert war Oberthulbas guter Torsteher weniger beim zu unplatzierten Versuch von Philipp Hölzer, dafür kurz vor der Pause. "Das hätte unser Türöffner sein können", sagte André Betz zum parierten Strafstoß, vergeben von Joachim Muth nach Foul an Dominik Halbig.
Als kurz nach Wiederanpfiff Florian Heim das Leder in bester Position neben das Tor platzierte, wurde der schwarz-gelbe Anhang endgültig nervös. Die vier Punktspiele zuvor aus gemeinsamen Kreisklassen-Zeiten hatte Oberthulba gewonnen, eine nicht zu akzeptierende Serie aus Frankonen-Sicht.
Defensiv überzeugten die Gäste, die schnell und diszipliniert viele Spieler hinter den Ball brachten. Zur Thulbaer Führung bedurfte es eines erneuten Strafstoß-Pfiffes. Diesmal war Steffen Gerlach zu ungestüm im Zweikampf mit Philipp Hölzer, Dominik Halbig traf vom Kreidepunkt in den Winkel. "Den konnte man pfeifen, den ersten Elfer nicht. Der Schiedsrichter hat sich meiner Meinung nach zu sehr von der Thulbaer Bank beeinflussen lassen. Auch den Pfiff vor dem 2:0 konnte ich nicht nachvollziehen", kritisierte Oberthulbas Trainer Norman Jung. Den entscheidenden Nackenschlag hatten die TSV-Kicker kassiert durch den indirekten Freistoßball von Marcel Hölderle. Halbig hatte das Leder angeschoben, Tobias Huppmann einen Schuss angetäuscht.
Weitere gute Gelegenheiten für Huppmann (Latte), Philipp Hölzer und Florian Heim unterstreichen die Leistungssteigerung der Hausherren nach dem Wechsel, während FC-Schlussmann Daniel Neder nur bei den Versuchen von Steffen Bold und Stefan Muth zupacken musste. "Wir können besser spielen. Das war offensiv zu schwach, wobei es Thulba auch gut gemacht hat", gab Norman Jung zu. Vielleicht muss der Bürgermeister im Rückspiel jetzt beide Daumen für Oberthulba drücken. Diplomatie kann ihre Tücken haben.
Torfolge 1:0 Dominik Halbig (Foulelfmeter/58.), 2:0 Marcel Hölderle (76.)
Zuschauer 300
Bes.
Vorkommnis Philipp Metz (Oberthulba) pariert Elfer von Joachim Muth (41.).
Schiedsrichter Kevin Büdel (Frammersbach)
FC Thulba Neder - Hölderle, Hänelt, Vancea, Thoma - Mutz, Betz, Heim, Hölzer - Huppmann, Halbig; eingewechselt: Happ, Wüscher, Kaufmann.
TSV Oberthulba Metz - Hofmann, Nürnberger, F. Wehner, Eyrich-Halbig - Bold, Gerlach, St. Muth, M. Markert - P. Wehner, Beyer; eingewechselt: Voll, Zülch, M. Muth.
SV Riedenberg - FC Reichenbach 1:2 (1:1) -Torfolge: 0:1 Claus Kirchner (12.), 1:1 Dominik Fröhlich (41.), 1:2 Lukas Nöth (Foulelfmeter/76.).
Die Teutonen bleiben das Überraschungsteam der Saison mit der makellosen Bilanz von fünf
Siegen in fünf Spielen. Bei den Gastgebern dagegen ist nach der zweiten Niederlage binnen acht Tagen erst einmal der Alltag eingekehrt. Die Schützlinge von Marc Hartmann mischten sofort kräftig mit, hatten aber das Glück, dass ein Kopfball von SV-Spielführer Benedikt Carton von Patrick Hergenröther gerade noch vor der Torlinie weggeköpft wurde. Die FCler, die sich zweikampfstark präsentierten und mit ihrer perfekten Raumaufteilung dem Gegner dessen Spielaufbau erschwerten, nutzten ihre erste Chance. Nach einem Pass von Michael Schön in die Tiefe netzte Claus Kirchner mit Flachschuss ein, Michael Seith hätte um ein Haar erhöht.
Die Platzherren brauchten bis zur 35. Minute für eine nennenswerte Möglichkeit, Philipp Dorn grätschte das Spielgerät nach Flanke von Dominik Fröhlich über den Kasten.
Letzterer schaffte noch vor dem Wechsel den Ausgleich, profitierte aber von einem Patzer von Torhüter Mario Mölter, der sich beim Herauslaufen verschätzt hatte und konsterniert mitansehen musste, wie Fröhlich ins leere Tor einschob. Nach der Pause waren die "Störche" zwar am Drücker, doch sowohl Fröhlich per Flachschuss wie auch André Römmelt, der kurz nach seiner Einwechslung einen Heber zu hoch ansetzte, verpassten die Führung. Die "Hartmänner" kamen in der Schlussphase wieder häufiger vor das gegnerische Tor, ihre Konter gegen eine zunehmend entblößte Deckung waren richtige Nadelstiche. Ein solcher Tempogegenstoß führte auch zum spielentscheidenden Treffer, dem ein Foul von Manuel Schuhmann am hakenschlagenden Claus Kirchner vorausging. Lukas Nöth, der für den gesperrten Christoph Hillenbrand in der Defensive agierte, verlud beim Elfer Florian Dorn.
Der sah noch zwei unpräzise Schüsse von Fröhlich, die Mölter entschärfen konnte. "Momentan werden unsere Abwehrfehler gnadenlos bestraft", so SV-Coach Charly Storch.
SV Ramsthal - VfR/Spfr. Bad Neustadt 2:2 (1:0) - Torfolge: 1:0 Tim Danz (20.), 1:1 Maximilian Mosandl (55.), 2:1 Alexander Unsleber (80.), 2:2 Thomas Gerhardt (85.).
Die Kontrahenten trennten sich leistungsgerecht unentschieden. Mit Power und Elan heizten die Weindörfler den Badestädtern von Beginn an ein und kamen folgerichtig zur Führung durch Tim Danz nach einem Eckstoß. Kurz davor hätte auch der Bad Neustädter Florian Keidel treffen können, dessen Gelegenheit allerdings Frank Popp im SV-Tor toll vereitelte. Das mögliche 2:0 vergab Philipp Schmitt, der nur das Lattenkreuz traf. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste den Druck.
Nachdem Christof Schönig gegen Frank Popp ebenfalls nur zweiter Sieger blieb, machte es Maximilian Mosandl besser. Mächtig Dampf entfachte nach seiner Einwechslung Alexander Unsleber, der die Gastgeber prompt ein zweites Mal in Führung schoss. Doch auch dieser Treffer sollte nicht zum Dreier reichen. Thomas Gerhardt hatte aus 20 Metern abgezogen, womit Frank Popp zum zweiten Mal geschlagen war.
kseiSV Rödelmaier - TSV Rannungen 3:0 (1:0) - Torfolge: 1:0 Christian Hofgesang (31.), 2:0 Julius Müller (68.), 3:0 Marcel Gernert (70.).
Im Spiel des Bezirksliga-Absteigers gegen den Klassenneuling war der SV Rödelmaier ganz klar der Herr im eigenem Hause.
Den leidenschaftlich kämpfenden Gästen merkte man am Ende der mit 0:3 verloren gegangenen Partie zweifellos das schwere Freitagspiel gegen den TSV Aubstadt II an, das den jungen Schönwälder-Schützlingen in den Knochen steckte. Dennoch bot sich den Gästen die ein oder andere Konterchance. Unruheherd im Rödelmaierer Sechzehner war David Schad als Alleinunterhalter, auf den die Hausherren mächtig aufpassen mussten. Auf der Gegenseite machte Waios Dinudis den Gästen mehr zu schaffen als ihnen lieb sein konnte. Beim 1:0-Freistoßtor von Christian Hofgesang hatten Freund und Feind über den Ball gesäbelt. Den Rest gaben den wackeren Rannungern Julius Müller und Marcel Gernert. Das Chancenplus lag klar auf Seiten von Wajos Dinudis, Julius Müller und Marcel Gernert, die je einmal den Pfosten anvisiert hatten.
ksei