In der Regionalliga zeigt sich, dass der FC Bayern München auch eine exzellente Reserve hat. Vor einer tollen Kulisse ist der FC 05 Schweinfurt chancenlos.
FC 05 Schweinfurt - FC Bayern München II 0:4 (0:2) - Torfolge: 0:1/0:2/0:3 Julian Green (6./8./67.), 0:4 Bastian Fischer (79.).
Eine spielerische Demonstration musste der FC 05 über sich ergehen lassen, der von einer Überraschung so weit weg war wie die Erde vom Mond. Während sich die Bayern von ihren 500 Fans feiern ließen, wirkten die Schweinfurter Akteure geknickt. So viel Chancenlosigkeit hatte man nicht erwartet. Pfiffe gab es keine. Eher Trost. "Am Anfang hatten wir zu viel Respekt. Die Bayern waren frischer, aggressiver und schneller. Die kicken einfach in einer anderen Klasse", bilanzierte mit Martin Halbig der Schweinfurter Co-Trainer.
Vor grandioser Kulisse und bei bestem Fußballwetter pfiff Schiedsrichter Eduard Beitinger eine Partie an, die den Gast aus der Landeshauptstadt vor 6215 Zuschauern früh vorne sah. Weil Philipp Messingschlager das Spielgerät an Mitchell Weiser verloren und FCB-Goalgetter Julian Green dessen Zuspiel veredelt hatte. Keine zwei Minuten später hatte der Münchner Goalgetter nach einem Pass in die Tiefe von Edwin Schwarz FC-05-Keeper Christopher Pfeiffer erneut keine Chance gelassen mit einem ebenso wuchtigen wie platzierten Schuss. Dann fand auch Schweinfurt statt mit der erstklassigen und von Keeper Leopold Zingerle vereitelten Gelegenheit für Peter Heyer, der mit Tom Jäckel das Sturmduo der Schnüdel bildete, während Daniel Mache und Steffen Krautschneider das Flügelspiel beleben sollten. Es blieb beim frommen Wunsch.
Wer es sich leisten kann, einen Tobias Schweinsteiger von der Bank zu bringen, der muss stark besetzt sein. War die Bayern-Reserve auch, die mit Patrick Weihrauch, Kapitän Stefan Buck und dem Ex-Kölner Weiser allerhand Prominenz in der Startelf aufgeboten hatte. Das früh eingeschaltete Flutlicht sollte eigentlich den Schweinfurtern einen magischen Abend bereiten. Zauberhaft war aber allenfalls das Kombinationsspiel der Roten, die es auf eine ähnlich hohe Ballbesitz-Quote brachten wie der Triple-Sieger von der Säbener Straße. Bastian Fischers abgefälschter Schuss hätte fast die schnelle Vorentscheidung bedeutet. FC-Trainer Gerd Klaus reagierte, nahm einen stocksauren Jäckel vom Platz und brachte den defensiveren Dominik Zehe. Ein frühes Eingeständnis der taktischen Unterlegenheit. An der Bayern-Dominanz änderte sich nichts, zumindest fanden die Schweinfurter besser in die Zweikämpfe, durften sich aber zweimal bei Pfeiffer bedanken, der erst vor Weiser an den Ball kam, dann einen Schuss von Vladimir Rankovic mit Mühe entschärfte.
Nach dem Wechsel blieb es bei überlegenen Bayern, die auch auf den Rängen den Ton angaben, während im Schweinfurter Fan-Block nur die treuesten Anhänger ihre Stimme erhoben. Aber die Luft anhielten, als Pfeiffer erst gegen Rankovic, dann im Duell mit Weiser seine Elf im Spiel hielt. Auf der anderen Seite prüfte Steffen Krautschneider Bayerns Torsteher aus der Distanz. Immerhin ein kleines Ausrufezeichen der Schnüdel.
Seine finalen Trümpfe spielte Gerd Klaus aus mit den Einwechslungen von Michael Kraus und Martin Thomann - womit der Ex-Münnerstädter Simon Snaschel weiter auf seinen zweiten Regionalliga-Einsatz warten muss. Die größte Chance auf den Anschlusstreffer ließ Heyer liegen, frei vor Zingerle, der sich kurz darauf über den dritten Treffer seiner Vorderleute freuen durfte. Wieder hatte Green perfekt abgeschlossen nach einer Rankovic-Hereingabe.
Ab Minute 74 durfte auch Tobias Schweinsteiger mitmachen. Und mitjubeln, als Bastian Fischer auf 4:0 stellte nach einem perfekten Spielzug der Isar-Jungs, die schlichtweg eine Klasse zu gut waren für den FC 05, der am Samstag in Rain sicher auf einen Gegner trifft, der mehr Ballbesitz ermöglichen wird. Der Spaßfaktor gegen die kleinen Bayern dürfte sich arg in Grenzen gehalten haben. FC 05: Pfeiffer - Hetzel, Krämer, Lunz, Messingschlager - Esen, Seufert (56. Thomann), Krautschneider, Mache(56. Kraus) - Jäckel (26. Zehe), Heyer.