Der TSV Rannungen hat nach dem Aufstieg nun Sommerpause, während der SV Riedenberg nur noch eine Chance hat, den Abstieg in die Kreisliga zu verhindern.
SV Riedenberg - TSV Rannungen 2:2 (2:2). Tore: 0:1 Michael Röder (1.), 0:2 Martin Herbig (21.), 1:2 Nicolas Krapf (34.), 2:2 James Galloway (36.).
Gelb-Rot: Manuel Schuhmann (58., Riedenberg).
Der TSV Rannungen spielt in der nächsten Saison in der Bezirksliga, die Riedenberger vielleicht auch, müssen hierfür aber das letzte Relegationsspiel am Mittwochabend in Wülfershausen, 18.30 Uhr, gegen die SG Hettstadt gewinnen. An der Sinn verzeichneten die Gäste einen perfekten Start: Nach dem Anstoß schickte Benny Kaufmann, der auch im Rückspiel nicht entscheidend aus dem Spiel genommen werden konnte, Daniel Kraus auf der linken Außenbahn entlang. Dieser überlief seinen Gegenspieler Simon Hergenröder, flankte die Kugel in den Rücken der Abwehr und fand den am langen Pfosten einlaufenden Michael Röder, der die Kugel kurz und schmerzlos über die Torlinie schob.
Alles im Griff
Da war schon klar, dass die Grün-Weißen nun mindestens drei Treffer für ein Weiterkommen schießen müssten. Doch ihre Angriffsaktionen blieben recht dünn, die TSV-Deckung hatte die beiden Angreifer Stefan Wich und James Galloway ordentlich im Angriff, weswegen ihr Keeper Florian Erhard zunächst recht beschäftigungslos blieb. Dessen Jubel kannte keine Grenzen, als nach 20 Minuten Röder den auf der linken Außenverteidigerposition als Schultheiss-Ersatz auflaufenden Nick Schumm düpierte. Seine Vorlage fand den mutterseelenallein vor Florian Dorn auftauchenden Martin Herbig, der ohne Zögern einnetzte. "Jetzt wird es für Riedenberg knüppelhart, denn nun müssen sie schon fünf Tore schießen", rechnete der Ramsthaler Innenverteidiger Marcel Schmitt vor, eine Verlängerung war so auf jeden Fall passè. "Riedenberg hatte wohl nur noch eine Chance, wenn sie vor der Halbzeit noch ausgleichen", vermutete der Fuchsstädter Zuschauer Willibald Kippes, der aber zunächst registrierte, dass der SV-Coach nach einer halben Stunde die angeschlagenen Dominik Fröhlich und Thomas Vorndran vom Feld nahm und dafür Christoph Dorn und Nicolas Krapf auf den nassen Rasen schickte.
Riedenberg gleicht aus
Letzterer fügte sich sofort gut in die Partie ein, nach einer von Patrick Barthelmes hereingegebenen Ecke nickte er zum 1:2 ein. Zwei Minuten später fiel bereits der Ausgleich, als die Köhler-Elf einen Wich-Schuss nicht aus der Gefahrenzone brachte und das Leder Galloway vor die Füße fiel. Vor dem Seitenwechsel wären den Kubo-Mannen fast noch in Führung gegangen, als sich Timo Stahl in einen Schuss von Hergenröder warf, doch das Spielgerät schlug nur ans Außennetz. Als Knackpunkt im Spiel wurde dann nach dem Abpfiff beidseits die Szene angesehen, als Galloway nach einer weiteren Barthelmes-Ecke aus Nahdistanz zum Kopfball kam, doch diesen holte der TSV-Keeper mit Reflex von der Torlinie. "Wenn wir da in Rückstand geraten, wäre es wohl noch einmal eng geworden", war sich Köhler später ziemlich sicher, seine Gesichtszüge entspannten sich zehn Minuten später, als sein Team in Überzahl geriet.
Der gerade verwarnte Manuel Schuhmann mähte an der Außenlinie den starken Daniel Kraus um, was den souveränen Referee Frank Staudinger (Obernau) sofort die Ampelkarte zücken ließ. Die Partie verlief in den nächsten 20 Minuten ohne größere Höhepunkte vor den Toren. Dass die Platzherren nicht an einen Umschwung dachten, bewies die Herausnahme von Christoph Dorn zwecks Schonung für das Hettstadt-Match. In der 77. Minute hätte der bisherige Kreisklassist den Sack endlich zumachen können: Nach einem schnellen Konter über mehrere Stationen setzte Kraus das Leder dann doch über die Latte. Eine Minute später brach Kraus nach einem Fehlpass von Maximilian Spahn durch, seine Hereingabe auf den mitgelaufenen Kaufmann pflückte Florian Dorn gerade noch weg.
Die Gastgeber hissten in der Schlussphase sichtlich die weiße Fahne, gefährlich war dann nur noch ein Krapf-Schuss, der neuerlich den Gäste-Goalie auf dem Posten fand. Nach dem Abpfiff stürmten die zahlreichen Gäste-Fans, die die Mehrheit der Zuschauer stellten, den Rasen, bildete mit der Mannschaft und den Betreuern einen großen Kreis und ließen den Klub hochleben.
Erfolgstrainer verabschiedet sich
"Besser kann man sich sein Abschiedsspiel nicht vorstellen", sagte Werner Köhler. Dieser wird als Erfolgstrainer in die Annalen der "Gücker" eingehen, feierte er mit ihnen doch schon den Kreis-Pokalsieg. "Jetzt wird erst einmal richtig gefeiert", erklärte TSV-Urgestein Alfred Erhard, "das wird ein ziemlich anstrengendes Pfingsten." Derweil saß SV-Coach Marius Kubo schon in der Kabine. "Heute die Kurve zu kriegen war nach dem schnellen 0:2-Rückstand sehr schwer", erklärte dafür sein Co-Trainer Stefan Dorn. "Wir hätten einfach das Hinspiel nicht verlieren dürfen." Der wegen einer Oberschenkelzerrung fehlende Philipp Dorn ist sich aber sicher, dass die Mannschaft in Wülfershausen/SW noch einmal alles geben wird: "Da können wir nur hoffen, dass die Spieler in besserer körperlichen Verfassung sind und der Gegner in seinen Relegationsspielen auch viele Körner gelassen hat."
Riedenberg: Fl. Dorn - Schumm, Vorndran (30. Ch. Dorn, 67. Ch. Hergenröder), Schuhmann, S. Hergenröder - Fröhlich (30. Krapf), Carton, Barthelmes, Spahn - Wich, Galloway.
Rannungen: Erhard - Röder, Gehrig, A. Berninger, Englert - Keller, Kaufmann, T. Stahl (66. P. Leurer), J. Stahl - Herbig (78. Schad), Kraus (82. M. Leurer).