Das Fuchsstädter Glas ist halbvoll

2 Min
Luft nach oben in Sachen Chancenverwertung: Unser Bild zeigt Fuchsstadts Andreas Graup vor Euerbachs Keeper Maximilian Schanz. Foto: ssp
Luft nach oben in Sachen Chancenverwertung: Unser Bild zeigt Fuchsstadts Andreas Graup vor Euerbachs Keeper Maximilian Schanz. Foto: ssp

Das torlose Remis sieht Fuchsstadts Trainer Dirk Züchner als ordentliches Ergebnis vor dem Rückspiel in Euerbach. 1500 Fans sorgen für verspäteten Anpfiff.

FC Fuchsstadt - SV Euerbach-Kützberg 0:0.
Kein Tor im Heimspiel geschossen, aber für Dirk Züchner war das Glas halbvoll, mindestens. "Wir haben gut dagegengehalten und keinen Gegentreffer zugelassen. Und wir haben uns gegen den klassenhöheren Gegner nicht nur hinten reingestellt wie es unlängst die Nürnberger gegen Frankfurt gemacht haben", sagte hernach der FC-Coach, der sich tatsächlich vorsichtig optimistisch geben kann vor dem Rückspiel am Sonntag (16 Uhr, Euerbach). Nur der Sieger aus beiden Spielen bleibt im Rennen um einen Platz in der Landesliga. Dort also, wo der SV Euerbach/Kützberg unbedingt bleiben will. "Was man so hört, gibt es dort beim Klassenerhalt sogar eine Nichtabstiegsprämie samt Mannschaftsfahrt nach Mallorca", sagt Züchner.
Und schlussfolgert: Den Druck hat der Gegner, wir nehmen solche Spiele vor solch tollen Kulissen gerne mit."

Geschätzte 99 Prozent hätten sich allerdings schon ein wenig mehr Aufregung erhofft. Es war schließlich alles gerichtet für ein tolles Fußballspiel. Unter dem blauweißen Himmel waren 1500 Zuschauer zur Kohlenberg-Arena hoch gepilgert, weshalb das Spiel mit 15-minütiger Verspätung angepfiffen wurde. Auf dem Feld gab es die nächste Verzögerung - was die Qualität der Begegnung betraf. Gut, intensiv war es allemal, weil beide Parteien mit starker Physis um jeden Meter Raum kämpften. Kein Raum für Kombinationsfußball, weil beide Viererketten aufmerksam das Wenige verteidigten, was aus der Kampfzone im Mittelfeld in die verheißungsvolle Fläche hineingetragen wurde.

Die Hälfte einer Halbzeit war bereits gespielt, als für die Gäste Stefan Heinisch das Leder vertändelte. Dann endlich die erste FC-Chance durch Patrick Stöth (30.), die den offensiven Mut der Füchse forcierte. Beim Schuss von Johannes Feser musste SV-Keeper Maximilian Schanz erstmals zupacken, der sich dann auf seine Vorderleute verlassen durfte, die Simon Bolz und Andreas Graup am Abschluss hinderten. Im Euerbacher Netz lag der Ball nur beim Abseitstor von Simon Bolz.

45 Minuten, die Gäste-Trainer Carsten Weiß wütend gemacht hatten. "Die erste Halbzeit haben wir verschlafen. Zu viele lange Bälle. Zu weit weg vom Gegenspieler", zählte der Routinier Defizite seiner Mannschaft auf. Und brachte doch auch Verständnis auf. "Uns hat Selbstvertrauen gefehlt. Aber wo soll das herkommen, wenn du in der Liga zehn Spiele in Serie nicht gewinnst. Wenigstens haben wir keinen Treffer kassiert." Etwas besser wurde es aus Sicht der Gäste nach Wiederanpfiff des hervorragend leitenden Stefan Klerner (Lichtenfels). Und das, obwohl Carsten Weiß schnell sein Wechsel-Kontingent erschöpft hatte mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Daniel Zänglein.

Drei Wechsel binnen kurzer Zeit sollten den SV Euerbach/Kützberg nur für wenige Minuten zu schaffen machen. Minuten, in denen die Fuchsstädter am Drücker waren mit der doppelten Gelegenheit für Johannes Feser mit Kopf und Fuß. Nicht viel später war es erneut der FC-Schlaks, der mit langen Schritten Richtung SV-Tor stürmte, im letzten Moment fair von Frederik Weiß vom Ball getrennt wurde. Nach und nach streiften die Jungs aus dem Nachbarlandkreis ihre Zurückhaltung ab, fanden ebenfalls den Vorwärtsgang mit vorzeigbaren Gelegenheiten für Thomas Heinisch, die FC-Keeper Marc Rösler auf die Probe stellten.

"Wenn wir am Sonntag so spielen wie in der ersten Halbzeit steigen wir ab. Dann haben wir in der Landesliga aber auch nichts zu suchen. Wenn wir an die zweite Halbzeit anknüpfen, bin ich optimistisch", sagt Carsten Weiß. Ein Treffer kann schließlich genügen zum Einzug in die nächste Runde. Ein Tor, für das auch die Fuchsstädter immer gut sind. "Teilweise haben wir guten Fußball gezeigt. Die Chancenverwertung ist natürlich ausbaufähig", weiß Züchner. Und: "Wir werden unsere Chancen aber wieder bekommen."
Fuchsstadt: Rösler - Thurn, Plehn, Heinlein, Bayer - Wolf, Stöth, Höppner (79. Bold), Bolz - Graup, Feser (73. Tretter).
Euerbach/Kützberg: Schanz - Weiß, Slintchenko, Zänglein (48. Dervisi), Kröner - Frazier (40. Stoll), May, S. Heinisch, Djalek - Th. Heinisch, Paunescu (46. Rogers).