Neben Jan Wicklein setzt der HSC-Trainer gegen Coburg auf eine weitere Überraschung: Er wechselt sich selbst ein. Bad Neustadt holt daraufhin einen Punkt.
HSC Bad Neustadt-Rhön - HSC 2000 Coburg II 28:28 (12:16).Die Rhöner haben ihre Negativserie gestoppt. "Der schwer erkämpfte Punkt sollte uns Auftrieb geben", sagte HSC-Coach Margots Valkovskis, der mit zwei personellen Überraschungen aufwartete. Zum einen war Jan Wicklein doch einsatzfähig, zum anderen zog Valkovskis in der 35. Minute einen Joker aus dem Ärmel - sich selbst. Dass der nunmehrige Spielertrainer gleich mit der ersten Ballberührung zwei Gegenspieler düpierte und zum 17:17-Ausgleich einnetzte, löste nicht nur Jubel auf der Tribüne aus, es sorgte für einen sichtbaren Ruck im Team, das zur Pause noch mit vier Toren zurückgelegen hatte. In den letzten sechs Minuten vor der Halbzeit hatten die Saalestädter keinen einzigen Treffer erzielen können.
Seine gute Form konnte Gästekeeper Tim Titze allerdings nicht in den zweiten Durchgang retten. Dessen Vorderleute produzierten eine Reihe von Fehlern, die die Einheimischen clever zur Aufholjagd und durch den Valkovskis-Treffer zum erstmaligen Ausgleich in der 35. Minute nutzten.
Es folgte eine zerfahrene Phase auf beiden Seiten, was auch darin begründet war, dass die thüringischen Unparteiischen im Minutentakt wechselweise Zeitstrafen verhängten. Und so für ein frühes Aus von Konstantin Singwald (Disqualifikation nach der dritten Zeitstrafe/37.) sorgten. Was dazu führte, dass der früher so gefürchtete Innenblock mit Franziskus Gerr und Valkovskis sich unplanmäßig, aber effektiv den Gelb-Schwarzen entgegenstellte. Dass Fabian Tatzel binnen vier Minuten zwei Strafwürfe parierte, nervte den Gast zusätzlich.
Mit dem 28:27 für die Oberfranken vier Minuten vor Spielende begann die Nerven aufreibende Schlussphase. Als ein Coburger Akteur den fliegenden Gary Hines unsanft zur Landung zwang und auf die Strafbank beordert wurde, scheiterte ausgerechnet der sonst so sichere Siebenmeter-Schütze Jan Wicklein am dritten Coburger Torhüter, Patryk Foluszny, der ansonsten für den Auftritt am nächsten Tag in der ersten Mannschaft geschont wurde. Die nächste Gelegenheit zur Vorentscheidung versiebte Coburgs Spielmacher Hajck Karapetjan, der dann das 28:28 durch Hines registrieren musste. Bei einem finalen Wurf in Zeitnot hätte Andreas Wolf ebenfalls für den Gäste-Sieg sorgen können, doch der Ball landete im Toraus. Was der eine Punkt für die Hausherren wert ist, wird sich zeigen. Der nächste Weg führt zum Tabellennachbarn nach Leipzig, der an diesem Wochenende bei den heimstarken Hannoveranern siegte.
Tore für den HSC: Gary Hines (7), Maxi Schmitt (6), Jan Wicklein (6/1), Vilim Leskovec (4), Margots Valkovskis (2), Konstantin Singwald (2), Franziskus Gerr (1).