Für die vier Motorsportvereine im Landkreis Bad Kissingen ist die aktuelle Pandemie eine echte Bewährungsprobe.
Volle Kanne ausgebremst werden derzeit alle Motorsport-Treibenden und -Vereine im Landkreis. Corona sorgt seit geraumer Zeit dafür, dass alle Räder stillstehen. Buchstäblich! Bei den vier Motorsportclubs im Bäderlandkreis geht aktuell jedenfalls so gut wie gar nichts. So sehr die Pandemie auch alle Aktivitäten gegen Null tendieren lässt: Es gibt inzwischen wieder erste vorsichtige Planungen für die nächsten Wochen und Monate.
Am weitesten scheinen hier die Überlegungen des AMSC Hammelburg gediehen. "Zwar hat Corona Mitte März die Durchführung unserer Jahreshauptversammlung verhindert, auch musste das Oldtimer-Treffen abgesagt werden", erklärt Vorsitzender Ralf Deinlein. "Allerdings wollen wir so bald wie möglich den Trainingsbetrieb unserer Jugend-Kart-Abteilung wieder aufnehmen", nachdem es die vergangenen Wochen und Monate sehr still geworden war auf dem clubeigenen Gelände am Heroldsberg.
Ohne Hygienekonzept geht nichts
AMSC-Sportleiter Florian Arand ist damit beschäftigt, in Abstimmung mit der Vorstandschaft und den Trägerverbänden ein Hygienekonzept zu erstellen. "Wir müssen intern eine Risikoabwägung treffen und entscheiden, unter welchen Bedingungen wir vorderhand den Trainingsbetrieb und später Wettbewerbe wieder durchführen können."
Auch wenn es sich bei den Motorsportdisziplinen um Individualsportarten handelt, gebe es hier vieles zu bedenken. Die gebotene Distanz unter den Sporttreibenden lasse sich durchaus realisieren. Das Tragen von Handschuhen und Helmen mindere zudem das Infektionsrisiko. Klärungsbedarf gebe es allerdings noch, wie sich Distanz zwischen Trainern und Akteuren wahren lässt. "Auch für den Fall des Falles müssen wir uns überlegen, wie Hilfeleistung in Zeiten der Corona-Pandemie funktionieren kann."
Wo bislang Fahrgemeinschaften gang und gäbe waren, um Kinder und Jugendliche pünktlich zu Training und Wettbewerben zu chauffieren, werden sich in Zukunft die Eltern vermehrt um Einzellösungen bemühen müssen. "Das gilt auch für die Aufsicht vor Ort, für das Aufsetzen und Abnehmen von Helmen, das Anlegen von Schutzbekleidung, für Hygienemaßnahmen, für Toilettengänge", deutet Arand erste Lösungsansätze an. Während das für 9./10. Mai geplante Trial-/MX-Camp ersatzlos gestrichen worden ist, gibt es aktuell Planungen für künftige Events.
So möchte der AMSC den Jugend-Kart-Slalom am 28. Juni auf dem Clubgelände oberhalb Hammelburg durchführen. Außerdem laufen die Vorbereitungen für den Kart-Slalom mit den leistungsstärkeren 270er Karts im Bereich der Erdfunkstelle. "Wir haben inzwischen auch einen neuen Termin für die Jahreshauptversammlung festgelegt. Sie soll nun am 13. November stattfinden", ergänzt Ralf Deinlein. Die "8. ADAC Toyo Tyres Rallye Fränkisches Weinland" ist vom 16. Mai auf den 26. September verschoben worden. Offen ist derzeit noch der Nachholtermin für die am 2. Mai gecancelte Einweihung samt Ehrungsnachmittag am Clubhaus.
Für den Motorsportclub (MSC) Bad Brückenau konstatiert Sportleiter Gernot Riemey die Situation wie folgt: "Im Moment ist wegen Corona alles total tot!" Konkret heißt das: Weder das beliebte Jugend-Kart-Training kann stattfinden, noch das MSC-Clubhaus als Treffpunkt der Clubmitglieder dienen. Wie es künftig weitergehen wird, soll in nächster Zeit im Rahmen einer Vorstandssitzung grundlegend diskutiert und festgelegt werden.