Andreas Pfister erlebt viel beim 24-Stunden-Rennen in Dubai

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Die Fahrten in der Nacht waren in Dubai eine besondere Herausforderung für Andreas Pfister und seine Mitstreiter. Foto: privat
Die Fahrten in der Nacht waren in Dubai eine besondere Herausforderung für Andreas Pfister und seine Mitstreiter. Foto: privat
Fünf Piloten teilten sich im Seat Leon von Andreas Pfister das Lenkrad beim 24-Stunden-Rennen in Dubai. Foto: privat
Fünf Piloten teilten sich im Seat Leon von Andreas Pfister das Lenkrad beim 24-Stunden-Rennen in Dubai. Foto: privat
 
Fünf Piloten teilten sich im Seat Leon von Andreas Pfister das Lenkrad beim 24-Stunden-Rennen in Dubai. Foto: privat
Fünf Piloten teilten sich im Seat Leon von Andreas Pfister das Lenkrad beim 24-Stunden-Rennen in Dubai. Foto: privat
 

Andreas Pfister startete beim 24-Stunden-Rennen in Dubai. Der Obersfelder muss auf seinen Boliden noch bis Ende Februar warten.

Dann auch noch ein Sandsturm. "Das war eine Herausforderung, die Ideallinie zu halten. Man hat einfach weniger Haftung auf der Strecke", sagt Andreas Pfister. Immer noch beeindruckt von den Erlebnissen am Persischen Golf. "Das 24-Stunden-Rennen in Dubai ist ein Rennen mit viel Prestige. Daran teilzunehmen, ist eine Hausmarke in der Branche", erzählt der 26-Jährige zur Motivation. "Wir hatten eine gute Fahrer-Paarung, die sich auch privat versteht. Und die Jungs hatten wie ich Lust auf dieses Abenteuer." Mit Christian Kranenberg, dem Russen Mikhail Maleev und den Schweizern Patrick Wolf und Toni Büeler bildete Andreas Pfister ein fünfköpfiges Team, das sich am Lenkrad des 330 PS starken Seat Leon Copa abwechselte. Immer nach 90 Minuten.


Mit 80 Rennwagen wurde um 14 Uhr Ortszeit gestartet, exakt 24 Stunden später war das Rennen beendet. "Das ist heftig, was die Konzentration angeht. Ich habe ganz kurz geschlafen, war ansonsten immer auf den Beinen", erzählt Andreas Pfister, der das Rennen auf dem 5,39 Kilometer langen "Dubai Autodrome" begann und später hauptsächlich in der Nacht fuhr. "Die Strecke ist nicht komplett beleuchtet. Da ist es schwierig, die idealen Bremspunkte zu erwischen. Dazu Lichter von hinten, Lichter von vorne. Das alles macht es so schwierig."
Was gleichermaßen für die Mechaniker gilt, die mit jedem Fahrerwechsel zu tun bekamen. Vier bis fünf Minuten dauerte es, um die Reifen zu wechseln, nach den Bremsen, nach Radlagern und Schrauben zu schauen oder den Kühler auszublasen aufgrund der Sand-Ablagerungen. "Man kann das alles auch schneller machen. Es ist aber sinnvoller, die Sache ruhiger anzugehen. Auf der Strecke selbst geht es ja nicht um Zehntelsekunden wie bei einem Tourenwagen-Rennen. Allein ins Ziel zu kommen, ist ein Erfolg. Es gilt, konstant und mit Köpfchen zu fahren", weiß der Obersfelder.

Und berichtet von Kollegen, für die aufgrund von technischen Problemen das Rennen bereits nach dem Freien Training zu Ende war. Die enorme Material-Belastung erforderte eine akribische Planung. "Wir haben sehr viele Arbeitsstunden gebraucht, um das Auto vorzubereiten. Technische Finessen sind gefragt, um das Auto auf eine solche Langstrecke abzustimmen", sagt Andreas Pfister. Andere Bremsen, andere Bremsbeläge, andere Bremsscheiben und zusätzliche Belüftungen aufgrund der thermischen Belastungen wurden im heimischen Betrieb in den Seat Leon eingebaut, bevor dieser Ende November per Container auf dem Seeweg ab Rotterdam in die mit zwei Millionen Einwohnern größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate transportiert wurde.

Erst Ende Februar wird der Rennwagen wieder zurück in Deutschland sein. "Das ist billiger als mit dem Flugzeug. Und wurde von einer holländischen Firma organisiert, die auch das Rennen betreut hat. Bis jetzt hat jedenfalls alles gut geklappt. Bei unserer Ankunft stand der Container bereits im Fahrerlager." Eine Woche dauerte das Abenteuer in der Wüste. Übernachtet wurde im Hotel. Für Sehenswürdigkeiten abseits der Strecke blieb wenig Zeit. 40 000 Euro musste das Pfister-Racing-Team investieren. "Das geht nur über Sponsoren und Preisgelder. Außerdem müssen sich die Fahrer finanziell beteiligen", sagt der gelernte Automobil-Kaufmann, der zum ersten Mal auf einer Rennstrecke außerhalb Europas war.

Sportlich lief nicht alles nach Wunsch. In der Klasse "A3T" hatten die Unterfranken mit einem Podestplatz geliebäugelt, am Ende wurde es Rang sechs. Für Andreas Pfister, der im April im französischen Le Castellet das erste Saison-Rennen in der Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC) bestreitet, überwiegen aber die positiven Eindrücke. "Allein der Start mit 80 Rennwagen war außergewöhnlich. Und wenn man nach 24 Stunden Anspannung ins Ziel kommt, fällt einem ein Stein vom Herzen." Noch entspannter wird Andreas Pfister sein, wenn das Auto irgendwann auch wieder vor der Haustür steht.