60 Vierbeiner präsentieren sich auf Schloss Saaleck in Hammelburg einer Fachjury. Dabei haben nicht nur edle Rassen die Chance auf einen Preis.
"Deutschlandsieger" ist der begehrte Titel, den die Hunde der verschiedenen Rassen vom Richtergremium erhoffen. Die schönsten Vierbeinern müssen auch mit Gehorsam und Haltung glänzen, wollen sie Champion werden. Den Züchtern geht es hauptsächlich um die Papiere für ihre Rassehunde, die beim zukünftigen Welpenverkauf von Bedeutung sind.
Doch auch Zamperl, wie die papierlosen Mischlingshunde gern bezeichnet werden, haben die Chance auf einen Preis. Freilich außerhalb der Rassehundewertung. Bei den Zamperln kommt es ausschließlich auf deren Charakter an. Die Jury achtet auf den Einklang mit Herrchen oder Frauchen, auf Hundeclownerien und auf die Geschicklichkeit der Mischlinge.
Außerhalb der Wertung ist Betty Vogler-Bernhardt aus Hetzlos mit ihrer Mischlingshündin "Gusti" und deren Nachkomme "Zumo" zu Gast. "Ich kann mir mein Alltagsleben ohne meine Mischlinge nicht mehr vorstellen", sagt die Hundebesitzerin. Die Chemie zwischen Frauchen und Hund sei das Wichtigste.
Mit der Startnummer 15 erscheint eine reinrassige, russische Terrier-Dame vor der Fachjury. Die schaut den Tieren wegen des Gebisses auch ins Maul. Auf "Milanja" sind die Hammelburger Besitzer Alexander Mennig und Birgit Gottwald sowie Tochter Michele Althoff recht stolz.
"Dieser Hund ist ein wunderschönes Tier mit allen erfüllten Werten im Normbereich", bezeugt die frisch erhaltene Urkunde das erhoffte "Sehr gut". "Ich bin jetzt glücklich", freut sich Gottwald.
Können diese Hundeaugen lügen? Wer so herzig in die Kamera schaut, den muss man ganz einfach lieb haben: Aus Fulda kommen die zwei jungen Hunde der schwäbischen Rasse Leonberger. "Ebby und Banu sind 13 und 17 Monate alt", erklärt Herrchen Martin Gass. An dem Prüfungstag sind sie die Einzigen ihrer Klasse. "Napoleon, Kaiser Wilhelm und der englische Hof hatten schon Leonberger als Arbeitshunde gezüchtet", weiß Gass.
"Täglich zweimal Gassi gehen, ist Pflicht für mich", sagt die Jack-Russell-Züchterin Sabine Seufert aus Rechtenbach. "Das nutzt nicht nur meiner Hündin Susanna, sondern obendrein auch meiner Gesundheit." Susanna dankt es mit treuem Blick. "Auf die Seele kommt es an", spricht es aus Susannas Augen. Ein wenig erinnert die Hündin an die TV-Krimiserie "Hier kommt Kalle".
Es ist bereits der zweite Wettbewerb auf dem Außengelände von Schloss Saaleck. Eingeladen hat der Verein der Hundeliebhaber aus dem Nachbarlandkreis Main-Spessart. "Wir waren im Vorjahr mit unserer Veranstaltung auf Schloss Saaleck sehr zufrieden", bestätigt die Organisationsleiterin Regine Rambacher. Sie schwärmt vom herrlichen Ambiente rund um das Schloss Saaleck. Unterstützt wird Rambacher vom Europäischen Rassehunde-Zuchtverband und vom Deutschen Bulldoggen-Klub.
Gleich elf Bulldoggen des Klubs treten an. Sogar aus der Schweiz sind Besitzer angereist, aber auch aus dem Ruhrgebiet, aus Volkach und aus Partenstein.