Der Bezirk Unterfranken hatte heuer auf Schloss Aschach eingeladen. Ohne den Bezirk wäre die Einrichtung verfallen.
Das Schloss Aschach war die würdige Kulisse für den Kulturempfang des Bezirks Unterfranken. "Das ist eine Einrichtung, die ohne den Bezirk verfallen wäre", zitierte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel den Bayerischen Landesherrn Ministerpräsident Horst Seehofer. Die Bayerischen Bezirke seien kulturelle Spitzendienstleister mit Bodenhaftung, hob Dotzel hervor.
Die frühe Mittagssonne brannte zunehmend auf die Stuhlreihen der geladenen Gäste im Schlosshof. Das Saxophontrio von Birgit Schniske aus Bad Königshofen sorgte für den musikalischen Rahmen. Im Stil der alten Zeit war Museumspädagogin Beatrice Rose-Ebel gekleidet, die als Louise Gräfin von Luxburg, geborene Prinzessin von Schönaich-Carolath, zu ihrer anschaulichen Führung durch das Schlossmuseum einlud. Unter den geladenen Gästen war auch Marie-Luise Marjan anzutreffen, die aus der TV-Serie Lindenstraße als Mutter Helga Beimer bekannt ist und sich privat für den aktiven Denkmalschutz einsetzt.
"Mit seiner wertvollen Kulturarbeit für die Museen leistet unser Bezirk einen wichtigen Beitrag zur Heimat", sagte die stellvertretende Landrätin Magdalena Dünisch. Recht aufwändig sei das Schloss noch bis vor Kurzem restauriert worden. Vom "Juwel Schloss Aschach" schwärmte Bad Bocklets Bürgermeister Wolfgang Back. Auch eine Delegation der chinesischen Botschaft sei vom Graf-Luxburg-Museum begeistert gewesen. Back rief zur Gründung eines Fördervereins auf.
Nicht nur das Porzellan aus China ist in den 29 historischen Räumen ausgestellt. Die Besucher nahmen tiefere Einblicke in die privaten Räume des Kunstsammlers Friedrich Graf von Luxburg und dessen Sohn Karl. "Gemälde, spätgotische Skulpturen, Möbel, Augsburger und Nürnberger Silber, Porzellane, Fayencen, kostbare Gläser sowie eine bedeutende Sammlung ostasiatischer Kunst gehören zu den wertvollen Kunstsammlungen der Luxburgs", heißt es in der Beschreibung des Museums.
Museumsleiterin Annette Späth sagte: "Heute gibt es auch den seltenen Einblick in unser Museums-Depot in der sanierten Schlossmühle". Im Schulmuseum auf dem Schlossgelände könne nämlich aus Platzgründen immer nur ein Bruchteil der Gegenstände gezeigt werden. "Wir wollen heute die Vielfalt unseres Museumsmaterials zeigen, das unsere Expertin Dr. Cornelia Morper seit 20 Jahren bearbeitet", erklärt Späth.
Insgesamt rund sieben Millionen Euro seien in den vergangenen Jahren in solche unterfränkischen Projekte geflossen, bestätigte Dotzel. "Das Geld ist nicht aus den laufenden Steuereinnahmen genommen worden sondern stammt aus den Erträgen, die unsere Kulturstiftung des Bezirks jährlich erwirtschaftet", sagte Dotzel. Als weitere Glanzlichter nannte er das Mainfränkische Museum in Würzburg, das Fränkische Freilandmuseum in Fladungen und die bayerische Landesausstellung "Main und Meer" in Schweinfurt. Für das Schloss Aschach wünschte sich Dotzel noch einen behindertengerechten Zugang.