Saaletal-Allianz will für erneuerbare Energien kämpfen

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Im Altlandkreis wird regenerative Energie bereits genutzt. Doch die Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft. Die Saaletal-Allianz will vor allem für Windkraft kämpfen.

Eine frustrierende Erfahrung eint Hammelburg, Elfershausen und Ramsthal: Die Kommunen bekommen ihre gewünschten Windkraftstandorte nicht durch. Der Regionalplan macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Da liegt es nahe, gemeinsam für die Windkraft zu kämpfen. Die Allianz Fränkisches Saaletal, zu der sich Hammelburg, Oberthulba, Wartmannsroth, Elfershausen, Fuchsstadt, Aura, Euerdorf, Ramsthal und Sulzthal zusammengeschlossen haben, bietet dazu eine Chance.

So sieht es zum Beispiel Franz Büttner (Aktiver Bürgerblock). "Wir wollen Windkraft ausbauen, aber es geht nicht. Uns sind die Hände gebunden", sagte der Bürgermeister von Ramsthal bei einem Treffen der Arbeitsgruppe Energie und Umwelt. Von der Allianz und der Arbeit an dem integrierten ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) verspricht er sich Unterstützung.

"Wir versuchen erneuerbare Energien voranzubringen, aber es wird von oben abgewürgt", berichtete Volker Partsch (Neue Liste Markt Elfershausen) von seinen Erfahrungen als Gemeinderat von Elfershausen. Auch dort waren die ausgewählten Windkraftstandorte vom Regionalen Planungsverband gekippt worden. Dabei sei viel Aufwand in die Standortsuche gesteckt worden, es seien zum Beispiel Gutachten erstellt worden.

Die Arbeitsgruppe war sich einig, dass gerade der Wind den größten Ertrag bringe.
Doch wie Bürgermeister Ernst Stross (SPD) anmerkte, sei die Energieeffizienz bei der Bewertung durch den Planungsverband nicht das Maß der Dinge.

Die Allianz bietet nun zumindest die Möglichkeit, bei bereits akzeptierten Windprojekten zusammenzuarbeiten. Und auch die Bürger sollten nach Meinung der Arbeitsgruppe beteiligt werden. Sie sah Genossenschaften als die beste Form dafür. Durch eine Beteiligung der Bürger soll die Akzeptanz der Anlagen gesichert werden.
Aber nicht nur der Wind ist für das Saaletal ein wichtiger regenerativer Energieträger. Auch die Biomasse will die Allianz gemeinsam nutzen. So verwies der Bürgermeister von Oberthulba, Gotthard Schlereth (CSU), auf den Waldreichtum der Region. In Oberthulba entspricht seinen Angaben nach der jährliche Holzzuwachs im Wald einer Million Liter Heizöl.

Er empfahl aber, die Wälder nicht nur energetisch zu nutzen: "Es wird zu viel hochwertiges Holz als Brennstoff verwendet." Schlereth sprach sich auch für eine stoffliche Verwertung von Holz aus.
Biomasse kann aber auch als Ausgangsmaterial dienen, um Biogas herzustellen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe brachten dabei auch die Stadtwerke Hammelburg ins Spiel. Wie Norbert Kühnl, Geschäftsführer der Stadtwerke, erklärte, gibt es bereits Überlegungen, ob die Herstellung von Biomethan und die Einleitung ins Gasnetz in der Region möglich sind. Seinen Angaben nach wird mit benachbarten Stadtwerken geprüft, ob es einen geeigneten Standort für eine Anlage gibt. Für diese muss es nicht nur ein Leitungsnetz geben. Die Anlage muss auch ausreichend mit Biomasse beliefert werden. "Ohne Landwirte wird es nicht gehen", sagte der Stadtwerkechef.

Eine Biogasanlage, die Strom produziert, sei nur sinnvoll, wenn es für die Abwärme Nutzer in der Nähe gebe. Das beste Beispiel ist die Anlage im Lager Hammelburg. Die Bundeswehr nimmt die Wärme ab, die bei der Verbrennung im Gasmotor entsteht. Eine solche Verbindung ist nicht überall möglich. Es sei im ländlichen Raum schwierig, meinte Kühnl.

Diese Erfahrung hat Jürgen Simon gemacht. Er betreibt die Biogasanlage in Langendorf. Simon hatte ursprünglich ein Konzept, wie die Wärme genutzt werden kann: Ein Wohngebiet sollte versorgt werden. Doch es kam nicht dazu. Nun trocknet er Hackschnitzel mit der Abwärme.

Die Allianz betrachtet ihren Einsatz für die erneuerbaren Energien nicht nur unter dem Aspekt der Energiewende: "Wir wollen das Geld aus den Städten wieder in die Region bringen", erklärte Partsch. Auch Büttner räumte ein finanzielles Interesse ein: "Wir haben keine anderen großen Einnahmen."