Rohbau gegen die Platznot an der Sinnberg-Grundschule

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Die Dachdecker dämmen zuerst das Dach des Anbaus, dann dichten sie es ab. Foto: Benedikt Borst
Die Dachdecker dämmen zuerst das Dach des Anbaus, dann dichten sie es ab. Foto: Benedikt Borst
Architekt Stefan Richter im Rohbau. Dahinter der Haupteingang der Schule. Foto: Benedikt Borst
Architekt Stefan Richter im Rohbau. Dahinter der Haupteingang der Schule. Foto: Benedikt Borst
 
Links verläuft der künftige Flur im Obergeschoss des Anbaus, rechts liegen die Gruppenräume und Klassenzimmer. Foto: Benedikt Borst
Links verläuft der künftige Flur im Obergeschoss des Anbaus, rechts liegen die Gruppenräume und Klassenzimmer. Foto: Benedikt Borst
 
Bürgermeister Toni Schick beim Richtspruch. Foto: Benedikt Borst
Bürgermeister Toni Schick beim Richtspruch. Foto: Benedikt Borst
 
Die Dachdecker dämmen zuerst das Dach des Anbaus, dann dichten sie es ab. Foto: Benedikt Borst
Die Dachdecker dämmen zuerst das Dach des Anbaus, dann dichten sie es ab. Foto: Benedikt Borst
 
Der zweigeschossige Erweiterungsbau verläuft parallel zur Sinnbergrpomenade. Foto: Benedikt Borst
Der zweigeschossige Erweiterungsbau verläuft parallel zur Sinnbergrpomenade. Foto: Benedikt Borst
 
Dämmmaterial wird auf das Dach gehoben. Foto: Benedikt Borst
Dämmmaterial wird auf das Dach gehoben. Foto: Benedikt Borst
 

Seit Jahren sind Klassen der Sinnberg-Grundschule in eine Außenstelle ausgelagert. Das Schulhaus wird erweitert, ab September 2022 sollen endlich alle Schüler unter einem Dach lernen. Bis dahin heißt es durchhalten, Corona und Baulärm erschweren den Unterricht.

Alle Schüler und Lehrer unter einem Dach. Das soll an der Sinnberg-Grundschule ab dem Schuljahr 2022/23 endlich so sein. Seit Jahren leidet die Schule unter Platznot, Kinder werden in mobilen Containern unterrichtet, ganze Klassen sind in der angemieteten Außenstelle am Geschwister-Scholl-Platz untergebracht. Nachdem im vergangenen Sommer dann die Bautrupps anrückten, steht inzwischen der zweigeschossige Erweiterungsbau im Rohbau fertig auf dem Grundstück. Ein großes Richtfest gab es coronabedingt nicht, die Stadt als Schulträger und Bauherr hatte am Dienstagvormittag nur eine kleine Gästerunde zur Schule eingeladen.

Architekt Stefan Richter aus Bad Brückenau berichtete über die Bauarbeiten, die trotz des langen und kalten Winters im Zeitplan liegen. "Aktuell wird das Dach gedämmt und abgedichtet. Innen haben wir mit den Rohinstallationen begonnen", erklärte er. Als nächsten wird der Fußboden gedämmt und der Estrich eingebracht. Der Bauleiter hatte noch eine zweite gute Nachricht. Ein großer Teil der noch ausstehenden Arbeiten wurde bereits an Firmen vergeben. Deren Angebote liegen im kalkulierten Kostenrahmen. "Es sieht so aus, dass wir die Erweiterung der Schule im Budget abschließen können", sagte Richter. Wobei die aktuell stark steigenden Baupreise und Lieferengpässe sowohl das Budget als auch den Fertigstellungstermin durcheinander bringen können. "Ich hoffe, dass wir nicht in Verzug kommen und dass wir uns termingerecht nächstes Jahr im Sommer hier zur Einweihung treffen", meinte er.

Doppelbelastung durch Bau und Corona

"Wir hoffen, dass ab September 2022 alle alle Schüler unter einem Dach lernen können", sagte Schulleiterin Anja Weigand-Hartmann. Sie dankte den Planern und Handwerkern für die schnelle und zuverlässige Arbeit. Aber auch Schüler, Lehrer und Hausmeisterei haben Anerkennung verdient. Der Baulärm und die Pandemie belasten den Unterrichtsbetrieb erheblich. Es fallen durch die Baustelle Räume weg, der Pausenhof vor dem Haupteingang ist nicht nutzbar, einziger Zugang zur Schule ist der Hintereingang an der Turnhalle. "Das sind alles Dinge, die uns helfen würden, die Situation im Hinblick auf Corona zu entzerren", sagt die Schulleiterin. Auch das nötige Stoßlüften im Unterricht verträgt sich nicht besonders gut mit dem anfallenden Baulärm.

Schulen und Kitas für Einwohnerwachstum

Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) betonte, dass Einwohnerwachstum ein politisches Ziel der Stadt ist. Deshalb arbeitet des Bauamt derzeit auch daran, mehrere Baugebiete neu auszuweisen, etwa das unweit der Sinnberg-Grundschule gelegene Wohngebiet Stögerstraße II. Mehr Einwohner bedeuten auch mehr Kinder, die in die Schule gehen. Die Stadt müsse dafür sorgen, "dass die Kinder die Lernangebote bekommen, die sie benötigen." Vogel: "Die Erweiterung der Sinnberg-Grundschule hat eine enorme städtische Bedeutung." Der Mietvertrag mit der Außenstelle bleibt bis zum Umzug bestehen, die Klassencontainer bleiben zwar nach der Erweiterung in städtischem Besitz, werden an der Sinnberg-Grundschule dann aber nicht mehr benötigt.

Durch den Anbau vergrößert sich die Nutzfläche der Schule von ursprünglich 3000 auf dann 4300 Quadratmeter. Im Obergeschoss des Neubaus finden vier Klassenzimmer Platz, zwei Schüler-WCs, vier Gruppenräume sowie ein Fachraum für Werken und textiles Gestalten (WTG). Das Obergeschoss ist über zwei Treppenhäuser zu erreichen. Im Erdgeschoss befinden sich zwei Mehrzweckräume, ein Musikzimmer mit Lager, ein WTG-Zimmer, ein Archiv, ein Raum für Sonderpädagogik sowie ein Fahrradlager. Zudem wird das Lehrerzimmer aus dem Altbau in den Neubau erweitert. "Das WTG-Zimmer ist teilbar und kann auch als Klassenzimmer genutzt werden", erklärt Bauamtsleiterin Christine Schwind. So hat die Schule am Ende 16 feste und ein flexibles Klassenzimmer als Puffer für steigende Schülerzahlen.

Kita Poppenroth wird dieses Jahr erweitert

Bad Kissingen investiert dieses Jahr weiter in die Infrastruktur für Kinder. Wie der Oberbürgermeister berichtet, starten als nächstes die Arbeiten für die Erweiterung der Kindertagesstätte in Poppenroth (815 000 Euro). An der Kita entstehen 25 zusätzliche Betreuungsplätze. Die Zeit bis zum Baubeginn drängt, denn das Vorhaben soll bis Juni 2022 beendet sein. Beim größten Kitaprojekt der Stadt, sind die Pläne noch nicht so konkret. Die Stadt will für 2,3 Millionen Euro mit der Theresienspitalstiftung den zweiten Kliegl-Kindergarten unterhalb der Realschule errichten. Inzwischen suchen Stadt und Stiftung in einer europaweiten Ausschreibung nach einem Architekten. "Aktuell werden Skizzen eingereicht. Auf der Basis wird dann der Planer ausgesucht", erläutert Schwind.

Vier Millionen Euro Baukosten hat die Stadt für die Erweiterung der Sinnberg-Grundschule geplant. Knapp drei Millionen Euro werden vom Staat bezuschusst.