Die ehemalige Rhönklub-Präsidentin Regina Rinke ist in Sorge um ihren Rhönklub, steht aber bei der Kandidatensuche außen vor, der Regionsvorsitzende Thomas Hammelmann ist durch die Arbeit im Hauptvorstand mitten im Geschehen und in Thüringen konzentrieren sich die Zweigvereine lieber auf ihre Arbeit. Ein Stimmungsbild.
Die 77-jährige Ehrenpräsidentin Regina Rinke verfolgt die Misere im Rhönklub mit großer Sorge: "Mir blutet das Herz, alles, was ich in 22 Jahren aufgebaut habe, ist mit einem Schlag zusammengebrochen", sagt sie betroffen. Das gehe ihr auch gesundheitlich sehr nahe. "Offiziell weiß ich gar nichts", ist Rinke zwar Ehrenpräsidentin, wird aber nach eigenen Worten weder informiert, noch zu Sitzungen des Hauptvorstandes eingeladen.
Ähnlich gehe es anderen verdienten Ehrenmitgliedern. "Niemand kommt auf die Idee, uns zu fragen", konstatiert Rinke und weiß nicht, wie sie helfen könnte. Dabei grübelt sie täglich über die Situation: "Ich weiß gar nicht, wie das alles funktionieren soll."
In Thüringen spielt das Thema Präsidentschafts-Nachfolge und Vorstand derzeit keine große Rolle: "Die Zweigvereine machen einfach ihre Arbeit, und zwar eigenverantwortlich", sagt
etwa der Frankenheimer Vorsitzende Siegfried Hartmann. Sein Zweigverein im höchstgelegenen Ort der thüringischen Rhön war bis zu seiner Auflösung der mitgliederstärkste. Jetzt hat er sich wiedergegründet und wurde bei der Hauptversammlung in Breitungen in die "Rhönklubfamilie" aufgenommen. Doch schon die Diskussionen dort hatten für Ernüchterung bei den Frankenheimer gesorgt.
Hartmann kenne "niemanden, der zur Präsidentschaft bereit wäre, erst recht niemanden aus Thüringen".
"Eine vorgezogene Delegiertenversammlung kommt aus meiner Sicht nur in Betracht, wenn wir einen Kandidaten haben", sagt Thomas Hammelmann, Vorsitzender der Region Saale-Sinn. Er hatte mit einem Schreiben an die Zweigvereine der Region dazu beigetragen, dass Klüber im Juni zurücktrat.
Als Königsmörder oder in besonderer Verantwortung für die Suche eines Nachfolgers sieht er sich trotzdem nicht. "Da sind alle Hauptvorstandsmitglieder gefragt." Der Hauptvorstand habe in der vergangenen Woche eine Liste von Mitgliedern erstellt, die bis zur nächsten Sitzung am 22. Oktober gefragt werden sollen. Hammelmann ist zuversichtlich: "Wir finden auf jeden Fall einen."
rr