Weil alle drei Bundesländer bei der Vermarktung der Rhön an einem Strang ziehen, wurde die "Rhön GmbH" gegründet.
Die Umstrukturierung ist in vollem Gange. Nachdem der Landkreis Bad Kissingen das Infozentrum Haus der Schwarzen Berge in
Oberbach gekauft hat, rückt der langersehnte Umbau in greifbare Nähe. 1,1 Millionen Euro will der Landkreis investieren, um Café, Laden und Tourist-Info neuzugestalten. Im Zuge einer energetischen Sanierung werden Heizung und Toiletten neu gemacht. Aktuell geht es in die Planungsphase, im Herbst oder Winter könnte der Umbau beginnen. Der neue Name lautet "Biosphärenzentrum Haus der Schwarzen Berge".
"Wir brauchen auch im ländlichen Raum Infrastruktur, gerade im gastronomischen Bereich", sagt Klaus Spitzl, der Geschäftsführer vom Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön. Der Verein bleibt der Hauptmieter des Gebäudes, wenn auch lediglich drei Mitarbeiter im Haus beschäftigt sind. Acht Beschäftigte sammelt Thorn Plöger um sich. Der Geschäftsführer der erst im Februar gegründeten "Rhön GmbH" soll die Vermarktung der Rhön vorantreiben, und zwar einheitlich über Grenzen der Bundesländer hinweg. Für ihn sei absehbar, dass das Personal noch aufgestockt werden müsse.
Nur noch Rhöner Produkte
Die ersten Veränderungen gab es schon. Im Obergeschoss, wo einst der Regionalladen zuhause war, sind Büroräume entstanden. Das Café im Untergeschoss, das in Zukunft Rhön Café heißen wird, beherbergt übergangsweise eine ganze Reihe Rhöner Produkte. Plöger will, dass nur noch Produkte der Dachmarke Rhön angeboten werden. Außerdem hat er den Ruhetag immer montags abgeschafft. Nur noch an fünf Tagen im Jahr ist das Haus der Schwarzen Berge geschlossen.
Wesentlich größer soll das Café aber nicht werden. "50 Sitzplätze sind ausreichend, auch wenn wir mal an einem Wochenende überrannt werden", macht Plöger deutlich. Er möchte den Partnerbetrieben die Möglichkeit geben, sich im Haus zu präsentieren - sei es mit Verkostungen oder der Ausstellung produktspezifischen Handwerks. Ein moderne und zeitgemäßes Angebot solle es sein. Das ist auch Landrat Thomas Bold (CSU) wichtig.
Mit dem Kauf des Gebäudes zeige der Landkreis, dass er nicht nur Geld im Raum Bad Kissingen ausgebe. Man unterstütze zudem den Markt Wildflecken, der sich seit dem Abzug der Amerikaner neu ausrichten müsse. Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) war die Freude darüber anzusehen, dass die Gemeinde die Verantwortung für die ehemalige Schule losgeworden ist. "Wir stehen zu diesem Haus", stellte er sich dennoch ausdrücklich hinter das Anliegen der gemeinschaftlichen Vermarktung der Rhön.