Paddeln auf der Fränkischen Saale

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Idylle pur: Wer - wie Noah und Felix aus Münnerstadt - auf der Fränkischen Saale bei Steinach unterwegs ist, kann trotz sportlicher Betätigung die Seele baumeln lassen. Fotos: Ralf Ruppert
Idylle pur: Wer - wie Noah und Felix aus Münnerstadt - auf der Fränkischen Saale bei Steinach unterwegs ist, kann trotz sportlicher Betätigung die Seele baumeln lassen. Fotos: Ralf Ruppert
Vor jeder Tour gibt Herbert Waldherr eine kurze Einweisung auf dem Trockenen. Fotos: Ralf Ruppert
Vor jeder Tour gibt Herbert Waldherr eine kurze Einweisung auf dem Trockenen. Fotos: Ralf Ruppert
 
 
 
 
 
Die Tour auf der Saale
Die Tour auf der Saale
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Fränkische Saale ist auf gut 90 Kilometern mit dem Kanu befahrbar. Eine Tour bringt da gerade im Sommer viel Abkühlung. 16 Kinder aus Münnerstadt und Umgebung haben die Chance genutzt, im Rahmen des Ferienprogramms auf eine Entdeckungsreise zu gehen.

Die Paddel tauchen leise ein, trotzdem ist es das einzige Geräusch weit und breit. Ab und an kündigt ein leises Rauschen eine der Stromschnellen an - oder viel mehr das, was ein Franke darunter versteht: Das Boot nimmt etwas Fahrt auf, wenn es halbwegs gerade im Wasser liegt, haben die Insassen nicht mehr als ein paar Spritzer zu befürchten. Die Fränkische Saale ist eben nur ein Zahmwasser, näher am kleinen Tümpel als an den Wildbächen der Berge. Angenehm. Entspannend.

Sieben Boote sind in der Gruppe unterwegs. Ferienprogramm, 16 Kinder aus Münnerstadt und Umgebung samt Betreuern. "Wir machen das schon seit 14, 15 Jahren", berichtet Bruno Schäfer, der das als Vorsitzender der Freien Wähler und Stadtrat organisiert. "Ich habe einen Wasser- und Boote-Tick", gesteht er. Im Urlaub geht es regelmäßig auf Motorboote, bei der Paddel-Tour beschränkt er sich aufs Organisieren, übernimmt Fahrdienste, hilft den Booten über die "Wässering" bei Hohn und sammelt am Ende während des Gewitters die verstreuten Besatzungen auf.

Für die Boote ist Herbert Waldherr zuständig: "Mich hat vor 19 Jahren mal ein Kurgast gefragt, wo man ein Boot leihen kann", berichtet er über die Anfänge seines Verleihs. Eigentlich ist der 60-Jährige Programmierer, das Paddeln auf der Saale war für ihn schon immer eine willkommene Abwechslung. Im Sommer teilt er das Hobby nun als Nebenjob mit anderen. "Nur ein Drittel der Kunden sind Einheimische, der Rest kommt aus ganz Deutschland", berichtet er. Kurgäste seien nur mit zehn Prozent beteiligt, besonders viele Paddler würden sich aus dem benachbarten Hessen anmelden.

Ein Totalausfall war heuer das Frühjahr: "Durch das Hochwasser mussten wir ab Pfingsten den Verleih komplett einstellen", sagt Waldherr. Aber: "Das Wetter holt jetzt natürlich auf." Besonders erfreulich sei der hohe Wasserstand trotz der Trockenheit in den vergangenen Wochen: "Im August hat die Saale sonst mindestens zehn Zentimeter weniger Wasser", berichtet Herbert Waldherr.


Stimmen zum Paddeln auf der Saale


Jonas (11) aus Großwenkheim: "Ich war vor zwei Jahren schon mal dabei und habe heuer meinen Cousin Lorenz aus Großbardorf mitgebracht", erzählt Jonas. Der Elfjährige hatte auch heuer seinen Spaß - trotz des Unwetters: "Wir mussten wieder ein Stück zurück paddeln, um unter der Brücke im Trockenen zu sein."

Laura (12) aus Theinfeld: "Wir haben das Gewitter unter der letzten Brücke vor dem Ausstieg abgewartet", berichtet Laura aus Theinfeld. Mit weiteren Mädels war sie im zweiten Boot, Bammel wegen des Gewitters zum Ende der Fahrt habe die Besatzung aber nicht gehabt.

Michaela (13) aus Brünn: "Eine Kanu-Tour ist vor allem spannend, weil man jederzeit aus dem Boot fallen kann", sagt Michaela, die mit ihrer Zwillingsschwester Kerstin mit dabei war. In diesem Jahr ist ihr Boot zwar nicht gekentert, aber von oben wurden alle nass. Egal: "Spaß gemacht hat's trotzdem."

Felix (14) aus Münnerstadt: "Ich war schon drei Mal dabei", berichtete Felix zu Beginn der Fahrt. Deshalb zählte der 14-Jährige aus Münnerstadt heuer auch nicht mehr zu den Teilnehmern, sondern zu den Betreuern. Beim letzten Mal ging's von Bad Neustadt bis Unterebersbach, aber: "Die Strecke ab Roth ist auch schön."

Daten Die vorgestellte Tour beginnt bei Flusskilometer 81 unterhalb des Wehres zwischen Steinach und Roth und ist zehn Kilometer lang. Die sogenannte Wässering ist befahrbar, trotzdem gibt es hier und in Bad Bocklet Ein- und Ausstiegsstellen.

Einkehr In Steinach stehen die Gasthäuser "Zur Post" (mit Biergarten) und "Schneider" (mit Übernachtung) zur Verfügung. In Bad Bocklet bietet sich für Paddler wegen der Nähe zur Saale das Kiosk an der Mini-Golfanlage im Kurpark an. In Aschach warten das Schloss Cafe sowie die drei Museen in Schloss Aschach auf Besucher.

Verleih Im Landkreis Bad Kissingen haben Paddler die Auswahl unter mehreren Vermietern: Saale-Kanu, Herbert Waldherr, Bad Kissingen, Kanuverleih Nöth, Familie Spath, Morlesau, Saale-Kanu-Events, Mike Breyer, Euerdorf, Saale-Kanu-Tour, Peter Schmucker, Trimberg, Happy-Tours, Edeltraud Kleespies, Hammelburg, sowie Bootsverleih Yasmin McKinney, Aura.