Ohne Ehrenamtliche geht es nicht

2 Min
Seit zehn Jahren gibt es Betreuungsnachmittage für Pflegebedürftige in der Caritas-Sozialstation Bad Kissingen, Außenstelle Oerlenbach: Wesentlich dazu beigetragen haben (von links): Gabi Hoch, Margit Geiger, Gisela Jodl, Angela Veth und Dorothea Brunner. Foto: Stefan Geiger
Seit zehn Jahren gibt es Betreuungsnachmittage für Pflegebedürftige in der Caritas-Sozialstation Bad Kissingen, Außenstelle Oerlenbach: Wesentlich dazu beigetragen haben (von links): Gabi Hoch, Margit Geiger, Gisela Jodl, Angela Veth und Dorothea Brunner. Foto: Stefan Geiger

Pflegende Angehörige leisten unermesslich viel. Sie zu entlasten, ist Ziel der Betreuungsnachmittage der Caritas-Sozialstation. In Oerlenbach gibt es dieses Angebot seit zehn Jahren.

Zehn Jahre lang fanden im Pfarrhaus in Oerlenbach Betreuungsnachmittage für Pflegebedürftige und Demenzkranke, organisiert von der Caritas-Sozialstation Bad Kis singen, statt. Jetzt steht die Sanierung des Gebäudes an, so dass das Treffen künftig in Bad Kis singen stattfinden wird.
Vor rund zwölf Jahren schuf die Caritas eine Außenstelle in Oerlenbach. Parallel dazu gab es seitens der Gemeinde Überlegungen, ein Seniorenheim zu bauen.
Vor allem der damalige Bürgermeister Siegfried Erhard engagierte sich dafür. Schließlich konnte das Seniorenheim in Zusammenarbeit mit der Diakonie verwirklicht werden. Die Einrichtung "Kramerswiesen" hat sich schnell etabliert, wird sehr gut angenommen und durch einen gemeindlichen Part "betreutes Wohnen" und Gemeinschaftsraum ergänzt. Ebenso gut nachgefragt sind die Betreuungsnachmittage.

Fähigkeiten wecken

Doch dafür sind ehrenamtliche Helfer unabdingbar. Das war ziemlich schnell klar. Die Sozialstation mit ihrer Leiterin, Margit Geiger, übernahm die Federführung, um den Pflegebedürftigen unbeschwerte und gesellige Stunden in Gemeinschaft zu schenken. Der Ablauf wurde auf die Interessen und Möglichkeiten der Besucher abgestimmt. Die Gäste wurden in der Gemeinschaft aktiv und entwickelten häufig nicht mehr gekannte Fähigkeiten und Kompetenzen. Das vermittelte den Besuchern Wertschätzung, ohne sie zu überfordern. Es wurde gesungen, gebastelt, gespielt oder Gymnastik betrieben. Dazu gab es Kaffee und Kuchen sowie Getränke.

Ratschläge geben

"Der Anfang war etwas zäh", erinnert sich Dorothea Brunner. Zunächst kamen nur drei Personen zur Betreuung. Doch das änderte sich schnell. Schon bald waren es durchschnittlich 15, einmal sogar 27. "Wir standen den Fachkräften der Caritas-Sozialstation zur Seite. Wir harmonierten immer wunderbar."
Angehörige konnten die Zeit der Betreuung für sich selbst nutzen und sich von der Pflege "frei machen". Gleichzeitig bot sich die Möglichkeit, Rat und Unterstützung bei den Fachkräften zu holen. "Zu vielen der Gäste entstanden persönliche Bindungen. Wir alle freuten uns auf das regelmäßige Wiedersehen und machten in der Vorbereitung wie für Weihnachtsfeier, Grillnachmittag oder Binden von Würzbüscheln mit", versichert Gisela Jodl. "Auf Anfrage kam Pfarrer Balthasar Amberg, um das Aschenkreuz auszuteilen oder die Würzbüschel zu segnen. Wir trafen bei Bitten immer auf offene Ohren und Hände", ergänzt Gabi Hoch.

In den ehemaligen Tegut

Weitere Helfer/-innen standen immer wieder zur Seite. Die Gesamtleitung wechselte später von Margit Geiger zu weiteren Fachkräften. Während die Außenstelle Oerlenbach der Sozialstation in Kürze in den ehemaligen Tegut-Markt an der Hegler-Straße wechseln wird, finden die Betreuungsnachmittage künftig in der Caritas-Hauptstelle in Bad Kissingen statt. Die Leitung wird Ingrid Vorndran übernehmen.
"Dort helfen wir natürlich mit", bekunden ohne Umschweife Dorothea Brunner, Gabi Hoch und Gisela Jodl, die den Pflegebedürftigen und Demenzkranken weiter einen schönen Nachmittag bereiten möchten und sich auf die Begegnungen zwar in neuer Umgebung, aber mit vielen bekannten Gesichtern freuen.


Infos zu den Betreuungsnachmittagen

Termine Die Betreuungsnachmittage finden immer am letzten Donnerstag im Monat jeweils von 13.30 bis 17.30 Uhr statt und erfordern eine telefonische Anmeldung.

Kosten Für die vierstündige Betreuung und die Verpflegung wird eine Kostenpauschale erhoben. Die Betreuungsnachmittage der Caritas sind anerkannt als niedrigschwelliges Angebot. Daher besteht die Möglichkeit der Kostenerstattung über die Pflegeversicherung. Über die Formalitäten informiert die Sozialstation.

Unverbindlich
Ein "Schnupper-Betreuungsnachmittag" ist möglich. Oftmals senkt das die Hemmschwelle bei Angehörigen und den zu Betreuenden.

Anmeldung Weitere Informationen und Anmeldung bei der Caritas-Sozialstation St. Marien in Bad Kissingen unter Tel.: 0971 / 7246 9100.