Mehrfache Wassereinbrüche und Lieferschwierigkeiten sorgen für Ärger auf der Baustelle Hegler-Halle. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Fasching soll in der neuen Halle gefeiert werden. Hier gibt es alle Informationen zum Baufortschritt
Die Schützen sind wegen der Sanierung der Wilhelm-Hegler-Halle schon des öfteren ins Schwitzen gekommen. Nicht etwa, weil sie derzeit dort aktuell trainieren oder Wettkämpfe austragen, der Sportbetrieb ruht. Sondern weil ihr Vereinsheim im Keller unter Wasser stand und sie mit Putzlappen, Wannen und Eimern damit beschäftigt waren, den Schaden zu beseitigen.
Schützen sind sauer Die 1400 Quadratmeter
große Baustelle ist nicht dicht. Mehrmals hat es seit Beginn der Bauarbeiten schon ins Schützenheim reingeregnet. Der letzte heftige Vorfall ereignete sich Ende September. Die Schützen sind sauer, wollen sich aber nicht in der Zeitung zu dem Thema äußern.
Bürgermeister Franz Kuhn (BBO) hat den Schaden begutachtet. "Das Wasser ist nicht großflächig durchgedrungen", sagt er.
Sondern durch Schwachstellen in der Decke, dort, wo der Eingangsbereich im Erdgeschoss an die Halle stößt. Dennoch: "Es hat brutalst reingeregnet, das Schützenheim war überschwemmt", schildert der Bürgermeister den jüngsten Vorfall.
Feuchtigkeit wird gemessen "Wir haben das Wasser dann sofort abgesaugt", berichtet der zuständige Architekt Johannes Messerschmitt aus Bad Kissin gen.
Ein größerer Schaden dürfte den Schützen, denen das Vereinsheim und das Interieur selbst gehört, nicht entstanden sein. Messerschmitt zeigt Verständnis für deren Verärgerung und steht für das Malheur gerade: "Das hätte nicht passieren dürfen. Die Schützen kriegen alles ersetzt", erklärt er. Eigentlich habe es Wasserableit- und Auffangsysteme gegeben, die verhindern sollten, dass es reinregnet.
Bedauerlicherweise gab es eine Panne.
Kosten im Rahmen Eine Großbaustelle lässt sich sowieso nicht hundertprozentig abdichten, lenkt Bürgermeister Kuhn ein. Ein Zelt über den kompletten Rohbau zu spannen wäre zwar technisch mach-, aber unbezahlbar. Sobald die Halle dicht ist, werde ein Gutachter die Feuchtigkeit im Schützenheim messen, um festzustellen, ob sich die Wände trocknen lassen oder ob
schlimmstenfalls Sanierungsbedarf besteht.
Es gibt aber auch gute Nachrichten von der Baustelle. Die teilte Architekt Messerschmitt dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung mit. "Bei den Kosten liegen wir sehr gut", sagte er. Zwar seien Heizung, Lüftung und Sanitär teurer geworden als veranschlagt, aber beim Rohbau habe man gespart. Dadurch liegen die Kosten im Soll. "Hoffentlich halten wir das", meint Messerschmitt.
Zeitplan überschritten Nicht ganz so gut schaut es hingegen beim Zeitplan aus. Ursprünglich sollte die Sanierung diesen Oktober abgeschlossen sein, später hieß es gegen Ende des Jahres. "Das war ein sehr sportliches Ziel", stellte Bürgermeister Kuhn fest. Weil einige Firmen, unter anderem die Fensterbauer, Lieferschwierigkeiten hätten, sei der Zeitrahmen nicht zu halten.
Bis Ende des Jahres wird wohl nur die Fassade fertig.
Kuhn setzte ein neues Datum fest: "Ziel ist es, dass die Vereine ihre Faschingsveranstaltungen in der Halle durchführen können." Zumindest das Erdgeschoss soll nutzbar sein, die Arbeiten im Obergeschoss (Gymnastikräume, Duschen, Umkleiden) dauern voraussichtlich bis April.
Im Umkehrschluss heißt das, dass feste Termine wie das Fußballturnier am Heiligen-Drei-Königstag sowie die Brautmodenschau in der Hegler-Halle entfallen.
Unmut bei Gemeinderäten Der verschobene Zeitplan rief Unmut bei den Gemeinderäten hervor. "Eigentlich hieß es, der Bauverzug beträgt sechs bis acht Wochen, jetzt heißt es Ende April.
Das überrascht mich dann doch", kritisierte Andreas Schmitt (BBO). Die Räte waren sich überwiegend einig, dass der Zeitplan bei der Sanierung der Wilhelm-Hegler-Halle nicht zufriedenstellend sei.
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