Die Theatergruppe Kompass des Bad Brückenauer Franz-Miltenberger-Gymnasiums spielt ab Donnerstag die Komödie "Der Selbstmörder"
Es beginnt alles mit einer Leberwurst. Was diese Wurst mit einem Selbstmord zu tun hat, wollen die Schüler der Theatergruppe Kompass des Franz-Miltenberger- Gymnasiums noch nicht so ganz verraten.
"Der Selbstmörder" heißt das Stück, das die Schüler am Donnerstag, Samstag und Sonntag, 10., 12. und 13. März um 19.30 Uhr im Pfarrheim in Bad Brückenau aufführen. Einlass ist ab 19 Uhr.
Viele Missverständnisse
"Das Stück ist eine Komödie, auch wenn sich der Titel traurig anhört", erzählt Charlotte Kunkel, die eine der Hauptrollen, Ehefrau Irene, spielt. Ihr arbeitsloser Ehemann Herbert, gespielt von Kevin Opitz, wacht mitten in der Nacht mit einem Heißhunger nach Leberwurst auf und schleicht sich heimlich in die Küche.
Seine Ehefrau glaubt, dass er aus Scham vor seiner Arbeitslosigkeit Selbstmord begehen will. Daraufhin kommt es zum Streit zwischen den Eheleuten, der Schwiegermutter, gespielt von Anna Julius, und zu vielen Missverständnissen.
Vor den Karren spannen
Irgendwann wird Herberts Absicht mit dem Selbstmord öffentlich. Nie zuvor in seinem Leben hat er so viel Aufmerksamkeit bekommen, wie zu dem Zeitpunkt seines angeblichen Selbstmords.
Ihm gefällt zunehmend diese Idee. Zudem wollen die verschiedensten Interessengruppen Herberts Vorhaben als Märtyrertum für ihre eigenen Zwecke deklarieren. Was soll Herbert tun? Wie geht es weiter mit ihm? Eigentlich braucht er doch nur noch abzudrücken und all seine Probleme wären weg. Wer die vergangenen Stücke der Theatergruppe Kompass gesehen hat, weiß, dass hinter den Stücken von Regisseur und Theatergruppen-Leiter Dirk Hönerlage sehr viel mehr
steckt, als das reine Spiel auf der Bühne.
Probetage in Rieneck
Es gibt immer eine zweite Ebene. Viel mehr soll aber noch nicht verraten werden. Bis zur Premiere ist noch viel zu tun. Die Texte müssen auswendig gelernt werden, die Dialoge sitzen. Perfektioniert wurde das bei den Probetagen in Rieneck.
Haben die Schüler bis dahin nur in kleinen Gruppen einzelne Szenen geprobt, standen in Rieneck Ensemble-Proben auf dem Stundenplan. "Die Stimmung muss von allen 18 Schauspielern verkörpert werden. Diejenigen, die nicht viel sagen, müssen für die Stimmung sorgen", sagt Regisseur Dirk Hönerlage. Wenn die Schüler mal einen Hänger haben, springt Souffleuse Kerstin Fell ein. Die Schülerin aus der Q12 gehört eigentlich zum Technik-Team.
"Wir haben noch viel zu tun", erzählt sie. Ein ganz besonderes Musikinstrument haben sie schon gebaut - mit viel Hasendraht, Zeitungspapier und Goldfarbe.
Requisiten nur im Hintergrund
"Und einen Sarg müssen wir noch fertig machen", erzählt Kerstin. Die Requisiten auf der Bühne treten bei diesem Stück in den Hintergrund. "Sie besteht nur aus grauen Kartons.
So grau, wie das Leben von Herbert auch ist", sagt Dirk Hönerlage. Zuerst habe man überlegt, ein realistisches Bühnenbild zu bauen, die Schüler hätten sich dann aber für das einfach graue Bühnenbild entschieden.
Ein anderer Spielort verlangt eben auch ein anderes Bühnenbild. Aufgeführt wird die Komödie in diesem Jahr in der Stadt und nicht im Staatsbad.
"Wir sind in den Pfarrsaal umgezogen, weil der Lola Montez-Saal derzeit umgebaut wird", sagt Dirk Hönerlage.
Keine telefonische Reservierung
Platzkarten für "Der Selbstmörder" gibt es in der Buchhandlung Nikolaus, in der Kurverwaltung und im Franz-Miltenberger-Gymnasium. Im Gymnasium werden keine telefonischen Kartenreservierungen entgegengenommen.
Lena Berger