Jeder Cent der Weihnachtshilfe der Caritas und der Saale-Zeitung erreicht die Richtigen. Wie die Summe vom Gesangverein Harmonie in Arnshausen.
Siebenhundertfünfzehneurozehn! Diese sagenhafte Summe erspielte und ersang ein Konzert am 14. Dezember in der Pfarrkirche in Arnshausen - und diese 715,10 Euro kommen der Weihnachtshilfe der Saale-Zeitung zugute. Wir bedanken uns sehr für diese Großzügigkeit. Und richten kurz vor Weihnachten einen ziemlich uneigennützigen Appell an unsere Leserinnen und Leser: Öffnen Sie zu Weihnachten nicht nur Ihr Herz, sondern auch Ihren Geldbeutel und spenden Sie für bedürftige Menschen im Landkreis Bad Kissingen.
Ewald Müller ist Chorleiter der Harmonie 1910 Arnshausen, Michaela Atzler im Verein die Schriftführerin und Sängerin. Als die beiden kürzlich die Redaktion der Saale-Zeitung besuchten, war mit einem Schlag aller Arbeitsstress vergessen: Sie hatten einen dicken Geldbeutel dabei, die Summe ist für die Weihnachtshilfe bestimmt. Ewald Müller: "Wir machen das seit 20 Jahren im zweijährigen Rhythmus. Diesmal sind die Landkreisbewohner die Begünstigten."
Der Verein hat es ziemlich geschickt eingefädelt, dass die Menschen in der Kirche ihre Geldbeutel aufmachten: "Eintritt frei" hieß es auf der Einladung, dann aber baten die Organisatoren um Spenden - und klimpern sollte es bitteschön nicht. So wanderte Schein um Schein in den Spendentopf, als Dank gab es für alle Besucher ein Kerzlein und ein Weihnachtsgedicht. Michaela Atzler: "Es war ein schönes Gefühl, als so viel Geld zusammen kam."
Geld, das Menschen wirklich hilft. Wie in den vergangenen 23 Jahren Weihnachtshilfe koordiniert die Caritas Bad Kissingen den Spendeneingang. Und da immer mehr Menschen der Aktion der Saale-Zeitung und der Caritas vertrauen - jeder Cent landet im Landkreis - wurde es immer mehr Geld. Geld, das auch verwaltet werden muss. Heuer haben wir uns entschlossen, unsere Hilfe auszuweiten. So kommen nicht nur die Menschen der Caritas-Soforthilfe in den Spendengenuss, sondern auch die Betreuten der Kissinger Drogenhilfe und die Kunden der sozialpsychiatrischen Ambulanz der Diakonie. Eine Extra-Spende erhält Solwodi, eine Menschenrechts- und Hilfsorganisation, die Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Beziehungsgewalt betreut.
In der Kissinger Kidro helfen Christian Fenn und das Team der Kissinger Drogenhilfe seit fast 25 Jahren. Sie sind eine Institution in der Maxstraße für Menschen, die arm sind, obdachlos, verschuldet, arbeitslos, suchtkrank oder alles auf einmal. In der angeschlossenen Wärmestube gibt es Gemüsesuppe für zwei Euro, ein warmes Wort und einen warmen Sitzplatz. Doch die meisten schaffen es, zumindest den Magen oder den Kühlschrank selbstständig zu füllen. Doch wenn Hartz4 nicht mehr reicht, wird es eng für die Stromrechnung oder Nebenkostenabrechnungen. "Die Leute sollen schon merken, dass sie was verbockt haben", sagt Christian Fenn - vorausgesetzt, es sind keine Kinder im Spiel. "Die Leute sollen sich nicht daran gewöhnen: Irgendjemand rettet mein Leben, sie sollen selbstständig bleiben. Wir sind eher zurückhaltend beim Leihen von Geld. In jedem einzelnen Fall wird neu ausgehandelt und besprochen, wie es weitergehen kann", sagt Sozialpädagoge Fenn.
Auch der sozialpsychiatrische Dienst der Diakonie in Bad Kissingen braucht Unterstützung. Thomas Bogun und sein Team kümmern sich um Menschen, die psychisch erkrankt sind, um behinderte Menschen und solche, die von einer psychischen Erkrankung bedroht sind. Eine wichtige Arbeit, steigt doch die Anzahl von psychisch belasteten Menschen in Deutschland immer weiter an.
Und zu guter Letzt die Soforthilfe der Caritas. Seit Jahrzehnten leistet das Team erste Hilfe, wenn Menschen unverschuldet in Not geraten sind. Wenn sie die Miete nicht mehr zahlen können, wenn das Heizöl ausgeht, wenn sie nicht mehr wissen, an wen sie sich wenden sollen - dann kommt das Team der Caritas Bad Kissingen zum Zug. Aber auch hier gilt: Erste Hilfe, dann aber Selbsthilfe. Das Rüstzeug dazu erhalten sie auch von den Männern und Frauen der Caritas.