Unmut über die Umgehung für den Nachbarort

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Mario Fischer ergriff als einer von vielen Bürgern aus Reiterswiesen das Wort bei der jüngsten Bürgerversammlung. Fotos: Ralf Ruppert
Mario Fischer ergriff als einer von vielen Bürgern aus Reiterswiesen das Wort bei der jüngsten Bürgerversammlung. Fotos: Ralf Ruppert
Insbesondere die Arnshäuser Straße und die neuen Parkbuchten dort standen bei der Versammlung im Fokus. Fotos: Ralf Ruppert
Insbesondere die Arnshäuser Straße und die neuen Parkbuchten dort standen bei der Versammlung im Fokus. Fotos: Ralf Ruppert
 
"Bei der Fußgängerampel an der Kirche kommt es immer wieder vor, dass Autofahrer bei Rot drüberfahren", berichtete Günter Kiesel und sorgte sich vor allem um die Kinder. "Es war schon öfter brenzlig", berichtete er. Dem stimmte auch der Oberbürgermeister zu: "Wir können niemanden mit Grün auf die Straße locken und dann wird die Ampel nicht gesehen." Die Stadtverwaltung will nun prüfen, ob die Schaltzeit reduziert werden kann und ein Hinweis möglich ist.
"Bei der Fußgängerampel an der Kirche kommt es immer wieder vor, dass Autofahrer bei Rot drüberfahren", berichtete Günter Kiesel und sorgte sich vor allem um die Kinder. "Es war schon öfter brenzlig", berichtete er. Dem stimmte auch der Oberbürgermeister zu: "Wir können niemanden mit Grün auf die Straße locken und dann wird die Ampel nicht gesehen." Die Stadtverwaltung will nun prüfen, ob die Schaltzeit reduziert werden kann und ein Hinweis möglich ist.
 
"Hört auf mit dem Zirkus und macht diese Parkbuchten wieder weg", forderte Hermann Kiesel die Stadtverwaltung in Sachen Arnshäuser Straße auf. "Die Anwohner sollen in den Höfen parken, die Autos müssen weg von der Straße", lautet seine Meinung. "Der vorrangige Zweck der Buchten war nicht, Parkflächen zu schaffen", stellte OB Blankenburg klar. Stattdessen solle der Verkehr abgebremst werden: "Die fahren wie die Wilden da durch."
"Hört auf mit dem Zirkus und macht diese Parkbuchten wieder weg", forderte Hermann Kiesel die Stadtverwaltung in Sachen Arnshäuser Straße auf. "Die Anwohner sollen in den Höfen parken, die Autos müssen weg von der Straße", lautet seine Meinung. "Der vorrangige Zweck der Buchten war nicht, Parkflächen zu schaffen", stellte OB Blankenburg klar. Stattdessen solle der Verkehr abgebremst werden: "Die fahren wie die Wilden da durch."
 
Ludwig Metz: Eine kleine Gemeinde wie Oerlenbach kann die Umgehung durchdrücken, und die Große Kreisstadt schafft das nicht.
Ludwig Metz: Eine kleine Gemeinde wie Oerlenbach kann die Umgehung durchdrücken, und die Große Kreisstadt schafft das nicht.
 
"Das Stadtblatt kommt bei mir am Schlossberg leider nicht an", berichtete Gudrun Heil-Franke. Eine Umfrage unter den gut 100 Besuchern der Bürgerversammlung ergab jedoch, dass nur zwei Bürgerinnen das Mitteilungsblatt der Stadt nicht bekommen haben. Trotzdem rief OB Blankenburg alle Bürger dazu auf, sich bei der Stadt zu melden, falls das Stadtblatt nicht ankommt. "Schließlich bezahlen wir Geld dafür, dass es an alle Haushalte verteilt wird."
"Das Stadtblatt kommt bei mir am Schlossberg leider nicht an", berichtete Gudrun Heil-Franke. Eine Umfrage unter den gut 100 Besuchern der Bürgerversammlung ergab jedoch, dass nur zwei Bürgerinnen das Mitteilungsblatt der Stadt nicht bekommen haben. Trotzdem rief OB Blankenburg alle Bürger dazu auf, sich bei der Stadt zu melden, falls das Stadtblatt nicht ankommt. "Schließlich bezahlen wir Geld dafür, dass es an alle Haushalte verteilt wird."
 
"Am Ortseingang passieren immer wieder Unfälle", sprach Stefan Richter aus der Kissinger Straße 1 die Situation direkt vor seiner Haustür an. Regelmäßig landeten Fahrzeuge im Graben, die Unfälle würden aber nicht bei der Polizei gemeldet. Andere Bürger bedauerten, dass das ursprünglich vorhandene Tempo-70-Schild nach einer Erneuerung der Fahrbahndecke abmontiert wurde. Die Stadt will nun prüfen, ob dieser Geschwindigkeitstrichter wieder eingeführt werden kann.
"Am Ortseingang passieren immer wieder Unfälle", sprach Stefan Richter aus der Kissinger Straße 1 die Situation direkt vor seiner Haustür an. Regelmäßig landeten Fahrzeuge im Graben, die Unfälle würden aber nicht bei der Polizei gemeldet. Andere Bürger bedauerten, dass das ursprünglich vorhandene Tempo-70-Schild nach einer Erneuerung der Fahrbahndecke abmontiert wurde. Die Stadt will nun prüfen, ob dieser Geschwindigkeitstrichter wieder eingeführt werden kann.
 
Vor allem den schlechten Zustand der Burgstraße bemängelte Lutz Lothar Lang. "Die Straße kann man so unseren Gästen nicht zumuten", war seine Meinung. OB Blankenburg stimmte ihm zu, verwies jedoch auf das geltende Beitragsrecht, wonach vermutlich die Hauptnutzer der Straße nicht für einen Ausbau zahlen müssten. "Wir müssen einen Weg finden, dass die, die am meisten davon profitieren, dafür zahlen", sagte Blankenburg. Vorher werde nicht gebaut.
Vor allem den schlechten Zustand der Burgstraße bemängelte Lutz Lothar Lang. "Die Straße kann man so unseren Gästen nicht zumuten", war seine Meinung. OB Blankenburg stimmte ihm zu, verwies jedoch auf das geltende Beitragsrecht, wonach vermutlich die Hauptnutzer der Straße nicht für einen Ausbau zahlen müssten. "Wir müssen einen Weg finden, dass die, die am meisten davon profitieren, dafür zahlen", sagte Blankenburg. Vorher werde nicht gebaut.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das Thema Straßen beherrschte die Diskussion: Mario Fischer und weitere Redner kritisierten die Ortsumgehung Eltingshausen, ohne dass auch zwischen Reiterswiesen und Arnshausen gebaut wird.

Das Thema Straßen stellte alle anderen Belange in den Schatten: Rund eineinhalb Stunden diskutierte der Bad Kissinger Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) mit den mehr als 100 Reiterswiesenern über Parkbuchten, Schwerlastverkehr und die Auswirkungen der beschlossenen Umgehungsstraße Eltingshausen. "Wir sind die Verlierer dabei", kommentierte etwa Mario Fischer die geplante Umgehung und erhielt dafür Applaus.
Und weiter: "Der Verkehr ist jetzt schon hoch und er wird noch höher, die Reiterswiesener sind die Gelackmeierten."
Abteilungsleiter Jürgen Dobler vom Landratsamt Bad Kis singen stellte die aktuelle Planung vor: Die Ortsumgehung Eltingshausen soll von der früheren B 19 (mittlerweile Staatsstraße 2445) östlich an Eltingshausen vorbeiführen und in einem Kreisel enden, von dem auch die Kreisstraße KG 6 nach Reiterswiesen abzweigt. Der überregionale Verkehr soll eigentlich übers Gewerbegebiet Eltingshausen auf die B 286 geleitet werden. Doblers Prognose, dass der Verkehr von derzeit rund 9000 Pkw und 100 Lkw in Reiterswiesen in etwa gleich bleibe, stieß jedoch auf Gelächter und Widerspruch.

"Auf der KG 6 sind keine Beschränkungen für den Schwerlastverkehr möglich", betonte Dobler auf Nachfrage. Die Stadt habe nur die Möglichkeit, zusätzlich zum Durchfahrtsverbot für Lkw am Elisabeth-Krankenhaus auch die Arnshäuser Straße für Brummis zu sperren. Dann könne am künftigen Kreisel auf die Sackgasse für Lkw hingewiesen werden. Alternative: "Kann sein, dass die bessere Lösung eine Abstufung der Kreisstraße wäre", sagte Dobler.

Mit der Ortsumgehung könne es schon bald losgehen: "Wir haben Ende letzter Woche den Bescheid bekommen, dass wir ausschreiben können", berichtete Dobler. Aber: "Erst müsen noch alle Grundstücksverhandlungen zu Ende gebracht werden", stellte er auch klar.


Kritik an neuen Parkbuchten

Mehrere Redner wollten wissen, weshalb Blankenburg und andere Bad Kissinger Kreisräte für die Ortsumgehung gestimmt haben. Der OB begründete das damit, dass sowieso eine Sanierung der Kreisstraße angestanden habe und der Freistaat nun die Maßnahme mit 75 Prozent bezuschusst. Allerdings gab er ausdrücklich den Rednern recht, die bemängelten, dass die Lücke zwischen A 71 und Bad Kissin gen nicht geschlossen wird. "Eine kleine Gemeinde wie Oerlenbach kann die Umgehung durchdrücken, und die Große Kreisstadt schafft das nicht", sagte etwa Ludwig Metz und sprach damit vielen aus dem Herzen. "Sobald wir wieder eine Bundesregierung haben, werde ich nach Berlin fahren und über die B 286 neu verhandeln", sagte Blankenburg zu.

Aber nicht nur der überörtliche Verkehr, sondern auch die Situation innerorts sorgte für Unmut. "Den Verkehr werden wir nicht abbiegen können, aber er muss wenigstens gebremst werden", sagte etwa Armin Kiesel, der in der Arnshäuser Straße wohnt. Er lobte ausdrücklich die Ausweisung der Parkbuchten dort, während andere Bürger die Fahrbahn-Verengungen scharf kritisierten (siehe Stimmen unten). Blankenburg ist nach eigenen Worten auch nicht glücklich mit der Lösung, aber: "Ich habe keine bessere, wenn Sie eine wissen, sagen Sie sie mir."