Thomas Bold bleibt einziger Landratskandidat

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Zumindest für die Landratswahlen bleibt das Plakat von CSU-Amtsinhaber das einzige vor dem Landratsamt Bad Kissingen: Nachdem sich Bold 2008 noch gegen zwei Kandidaten durchsetzen musste, gibt es heuer keinen Herausforderer. Das ist seit gestern amtlich. Fotos: Ralf Ruppert
Zumindest für die Landratswahlen bleibt das Plakat von CSU-Amtsinhaber das einzige vor dem Landratsamt Bad Kissingen: Nachdem sich Bold 2008 noch gegen zwei Kandidaten durchsetzen musste, gibt es heuer keinen Herausforderer. Das ist seit gestern amtlich. Fotos: Ralf Ruppert
Wahlleiter Manfred Gerlach (links) und Mitarbeiter Günther Werner mit dem Probedruck das Wahlzettels für die Kreistagswahl.
Wahlleiter Manfred Gerlach (links) und Mitarbeiter Günther Werner mit dem Probedruck das Wahlzettels für die Kreistagswahl.
 
Als einziger Unbeteiligter nahm gestern Eugen Schmitt aus Großwenkheim an der öffentlichen Sitzung des Wahlausschusses teil. "Ich bin extra hergefahren, weil mich das interessiert", sagte der 75-Jährige. Erfahren hat er von dem Termin aus der Saale-Zeitung. Und politisch interessiert ist Schmitt sowieso: Von 1972 bis 2008 saß er im Münnerstädter Stadtrat. Nach sechs Jahren Abstinenz tritt er heuer erneut an. Begründung: "Die drei Großwenkheimer Stadträte hören alle auf und es soll doch ein er...
Als einziger Unbeteiligter nahm gestern Eugen Schmitt aus Großwenkheim an der öffentlichen Sitzung des Wahlausschusses teil ...
Als einziger Unbeteiligter nahm gestern Eugen Schmitt aus Großwenkheim an der öffentlichen Sitzung des Wahlausschusses teil. "Ich bin extra hergefahren, weil mich das interessiert", sagte der 75-Jährige. Erfahren hat er von dem Termin aus der Saale-Zeitung. Und politisch interessiert ist Schmitt sowieso: Von 1972 bis 2008 saß er im Münnerstädter Stadtrat. Nach sechs Jahren Abstinenz tritt er heuer erneut an. Begründung: "Die drei Großwenkheimer Stadträte hören alle auf und es soll doch ein er...
 
 
 
 

371 Bürger wollen in den Kreistag, die beiden stellvertretenden Landräte Magdalena Dünisch und Lutz von Thüngen gehören nicht dazu. Am Dienstag stellten die Wahlausschüsse fest, wer für die Wahl im März zugelassen ist.

Am Dienstag haben bayernweit die Wahlausschüsse über die Zulassung von Kandidaten zur Kommunalwahl entschieden. Auch im Landratsamt berief Kreis-Wahlleiter Manfred Gerlach eine Sitzung ein. Bereits nach einer Viertelstunde war alles vorbei. Einzige wirkliche Überraschung: Auf der FDP/Freie Bürger-Liste fehlt der Name des stellvertretenden Landrats Lutz von Thüngen.

"Für die Wahl des Landrates gibt es einen einzigen zugelassenen Vorschlag", fasste Gerlach das wichtigste Ergebnis zusammen. Sprich: Amtsinhaber Landrat Thomas Bold (CSU) hat keinen Gegenkandidaten. Also wird es auf dem Stimmzettel unter seinem Namen eine leere Zeile geben, in die Wähler einen Namen eintragen könnten. "Schließlich soll es ja trotzdem eine Wahl bleiben."


Keine Stellungnahme

Bold hat drei Stellvertreter: Emil Müller (56, CSU) kandidiert auf Platz 11 der CSU-Kreistagsliste, Magdalena Dünisch (72) von den Freien Wählern gab ihren Abschied von der Kommunalpolitik schon vor langem bekannt. Deshalb vertritt sie auch ihre Fraktion im Wahlausschuss. Lutz von Thüngen (64, FDP) wollte dagegen wohl durchaus weitermachen, zumindest wurde er bei der Nominierungsversammlung noch für Platz 3 der FDP/Freie Bürger-Liste gesetzt. Doch das reichte dem Weißenbacher nicht.

"Ich empfehle, den Vorsitzenden zu fragen", ist alles, was Lutz von Thüngen gestern auf Anfrage der Saale-Zeitung zum Fehlen seines Namens für die Kreistagsliste sagte. Der FDP-Kreisvorsitzende Hans-Joachim Hofstetter bringt Licht ins Dunkel: "Herr von Thüngen wollte gerne auf Platz 1 kandidieren, da war aber Frau Zimmermann gesetzt." Platz 2 ging zudem an den Freie-Bürger-Kandidaten Jonas Hopf. Die Delegierten gedachten von Thüngen zwar Platz 3 zu, aber: "Ich hatte bereits vermutet, dass er die Wahl nicht annimmt", sagt Hofstetter.
Nun übt sich die FDP in Schadensbegrenzung: "Er ist sicherlich ein profilierter Kommunalpolitiker, aber ich denke, dass wir trotzdem eine gute Liste haben", sagt der Kreisvorsitzende. Auf die Rolle von Thüngens als stellvertretender Landrat antwortet Hofstetter ausweichend: "Es ist sicherlich schwierig, wenn man so ein Amt nicht so ausfüllt, wie man es vielleicht hätte machen können." Und: "Wir sind eben keine Berufspolitiker, sondern Ehrenamtliche."

Auch Adelheid Zimmermann, zusammen mit Lutz von Thüngen eine von nur zwei FDP-Kreisräten, gibt sich zurückhaltend: "Ich denke, es hätte passen können", antwortet sie auf die Frage, ob Lutz von Thüngen auf die Stelle als Bolds Stellvertreter passt. Und: "Ich denke, dass er es gerne macht, aber es war eben zu wenig Zeit da." Zimmermann ging bis vor kurzem noch davon aus, dass der Weißenbacher kandidiert. Aber: "Ich hege keinen Groll", akzeptiere sie die Entscheidung. Landrat Bold wollte gestern die Personalie von Thüngen auf Nachfrage nicht kommentieren. Auch für die Gemeinderatswahl im Markt Zeitlofs tritt Lutz von Thüngen nicht an.

Wahlausschuss Kreis-Wahlleiter für die Wahlen zum Landrat und zum Kreistag ist Manfred Gerlach, oberster Jurist im Landratsamt Bad Kissingen. Gerlach hat damit auch den Vorsitz im Wahlausschuss, für den die vier größten Kreistagsfraktionen jeweils einen Vertreter bestimmt haben: Adalbert Kiesel für die CSU, Birgit Eber für die SPD, Magdalena Dünisch für Freie Wähler/CBB und Walter Bay für Grüne/Bürger für Umwelt. Die Mitglieder des Wahlausschusses dürfen selbst nicht kandidieren.

Ergebnis Der Wahlausschuss hat gestern Thomas Bold als einzigen Bewerber für die Landratswahl bestätigt. Zudem wurden sieben Listen für die Kreistagsliste zugelassen. Die Ordnungszahlen der Listen sind nicht fortlaufend, zunächst kommen die Parteilisten (Reihenfolge richtet sich nach dem Ergebnis der Landtagswahl), dann die freien Listen (in Klammern jeweils Zahl der Kandidaten): Wahlvorschlag 1: CSU (60), 2: SPD (60), 4: Bündnis 90/Die Grünen/Bürger für Umwelt (60), 5: Freie Wähler Altlandkreis Bad Kissingen/ CBB Hammelburg (60), 6: Parteilose Wählergruppe Bad Brückenau (60), 7: FDP/Freie Bürger (38), 8: ödp/Bündnis für Arbeit, Familie und Umwelt (33).

Termin Der Wahlausschuss trifft sich voraussichtlich am Freitag, 28. März, um das Endergebnis festzustellen.