In der Schweinfurter Stadtverwaltung ist die Unruhe unter den Mitarbeitenden weiter groß. In einem deutlichen Appell stellen sechs Parteien Forderungen an Sebastian Remelé.
Der Paukenschlag vom 25. Januar hallt weiter nach: Die Kritik des Gesamtpersonalratsvorsitzenden Christof Klingler an der Personalpolitik von Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und seinem Personalamtsleiter Armin Seebauer ist nach wie vor das beherrschende Thema im Rathaus. Jetzt gibt es deutliche Forderungen der Opposition. Und eine klare Meinung zu der Ursache der Probleme im Rathaus.
In Gesprächen mit den Beteiligten einer großen Runde der Opposition mit Ausnahme der AfD wird klar, dass die Sorge um die Mitarbeitenden in der Verwaltung sehr groß ist und dass man die vom Personalrat geäußerten Kritikpunkte an OB und Personalamtsleiter sehr ernst nimmt.
Anfang Februar hatten sich Stadträtinnen und Stadträte der SPD, der Linken, der Freien Wähler, der FDP sowie der Wählergruppen proschweinfurt und Zukunft./ödp getroffen und lange über die Situation ausgetauscht. Sie verschickten nun eine gemeinsame Presseinformation, die an Deutlichkeit nichts vermissen lässt.
Der Appell an den OB ist klar und deutlich: "Kritik annehmen, Sorgen ernst nehmen", heißt es in der Mitteilung, die Ralf Hofmann (SPD), Adi Schön (Freie Wähler), Frank Firsching (Linke), Georg Wiederer (FDP), Christiane Michal-Zaiser (proschweinfurt) und Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) unterschrieben haben. Alle Parteien und Gruppen erklären ihre ausdrückliche "Solidarität mit dem Gesamtpersonalrat der Stadt Schweinfurt."
Die Gruppe ist "sehr besorgt über die momentane Lage und die Außendarstellung der Stadt", nicht nur die Diskussion um die Personalführung im Rathaus betreffend, aber diese in besonderem Maße, wie es heißt. Oberbürgermeister und Personalamtschef werden aufgefordert, "die geäußerten Kritikpunkte nicht als Nestbeschmutzung zu werten, sondern als dramatischen Hilferuf aus der Belegschaft der Stadt Schweinfurt".
Der Überbringer der schlechten Nachrichten - also Gesamtpersonalratsvorsitzender (GPR) Christof Klingler, der als Gesamturteil für das Wirken von OB und Armin Seebauer die Note "ungenügend" gab - dürfe nicht für die schlechten Nachrichten verantwortlich gemacht werden, schreiben die Stadträte.
Wörtlich sagte Klingler im Stadtrat: "Wenn der Personalrat ein Qualitätssiegel vergeben würde, würde es beim Thema Personalsachstand ungenügend lauten, beim Thema Personalentwicklung mangelhaft und insgesamt durchgefallen."