Obduktion des toten Soldaten sorgt für Klarheit

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Haupttor zur Infanterieschule in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen): Zunächst war unklar, warum ein Bundeswehr-Offizier bei einem Kurs in Hammelburg starb.
Haupttor zur Infanterieschule in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen): Zunächst war unklar, warum ein Bundeswehr-Offizier bei einem Kurs in Hammelburg starb.
David Ebener

Der Tod eines Offiziers der Bundeswehr während eines Lehrgangs in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) hatte natürliche Gründe.

Bei der Obduktion in der Würzburger Rechtsmedizin an diesem Freitag ist "ein Herzinfarkt als Todesursache festgestellt" worden. Dies teilte Axel Weihprecht, der Leiter der Staatsanwaltschaft Schweinfurt, nach der Untersuchung mit.

Der 33-jährige Hauptmann der Fallschirmjäger aus dem Saarland war in der vergangenen Woche in der Infanterieschule in Hammelburg bei einem Kurs kollabiert. Er starb trotz sofortiger Erster Hilfe am Tag darauf in einem Krankenhaus.

Tod eines Fallschirmjägers

Der Vorfall war "bei körperlicher Anstrengung im Rahmen eines Lehrgangs" passiert, hatte der Chef der Schweinfurt Staatsanwaltschaft bestätigt. Der Tod des Zugführers einer Eliteeinheit der Fallschirmjäger sorgte bundesweit für Aufsehen, weil dem physisch anspruchsvollen Einzelkämpfer-Lehrgang für Offiziere eigentlich eine sorgfältig truppenärztliche Untersuchung vorausgeht.

Staatsanwaltschaft Schweinfurt: Kein Fremdverschulden

Allen Mutmaßungen entzog die Ermittlungsbehörde in Schweinfurt nun die Grundlage: "Die Staatsanwaltschaft geht von einem schicksalshaften Verlauf aus", teilte der Leitende Oberstaatsanwalt mit. "Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden am Tod des Soldaten bestehen derzeit nicht."

psychischen und körperlichen Leistungsgrenzen

Zu dem Kurs heißt es in einer internen Beschreibung der Bundeswehr: "Der Lehrgang hat das Ziel, die Teilnehmer an ihre psychischen und körperlichen Leistungsgrenzen zu führen. Durchhaltewille, Belastbarkeit, Entscheidungsfähigkeit unter schwierigen Situationen und nach körperlicher Belastung sowie Führungswille sind geforderte psychische Leistungselemente."

Bundeswehr: Teilnehmer vor Lehrgang eingehend gecheckt

Dem Lehrgang für den Führungsnachwuchs gehen üblicherweise eine gesundheitliche Untersuchung und ein Eingangstest voraus. Auch die Teilnehmer des aktuellen Lehrgangs seien vorher untersucht worden, bestätigte ein Sprecher der Bundeswehr. Außerdem habe jeder Teilnehmer vorsichtshalber einen vorbereitenden Trainingskatalog absolvieren müssen, um seine Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. Über Identität und Herkunft des 33-Jährigen machten Bundeswehr und Staatsanwaltschaft weiter keine Angaben.