Dass sie auf den ausgeschilderten Wegen bleiben müssen, interessiert Wanderer oft nicht. Sei erst einmal "eine Spur im Schnee gelegt", so der Ranger, werde sie schnell von weiteren Wanderern genutzt.
Und aus der Spur werde ein breiter Weg, der von allen genutzt werde. Das mache es dann recht schwierig, den Leuten zu erklären, warum sie hier nicht laufen sollten. Der Ranger hat gut sichtbare Schilder zur Verfügung, die er an solchen Trassen aufstellt. Ihr Nutzen gehe allerdings meist gegen null, so die Erfahrung.
Manche Wanderer peilen auch einen Zielpunkt wie den Sendemast am Heidelstein an und laufen dann einfach darauf zu. "Ohne Sachverstand und Rücksicht auf die Tiere". Oft würden Wanderer auch von den Wegen abweichen, da sie ihre Kräfte überschätzt hätten oder zu spät feststellen, dass sie mit Turnschuhen und Jogginghose nicht ganz passend ausgerüstet sind. Erschöpft suchten sie Abkürzungen zum Ausgangspunkt.
Auch das sind Erfahrungen, die Scheffler machen musste. Dass noch ein Kind in den Eisgraben gefallen ist und ein Bänderriss an der Hochrhönstraße zu verzeichnen war, gehört zu den weiteren Vorkommnissen dieses Sonntags.
Einfach schlecht informiert seien Eltern, die mit Schlitten und Rodeln ins Naturschutzgebiet und nicht zu den ausgewiesen Rodelhängen kämen. Hier wie in anderen Fällen seien die Regelverstöße damit begründet worden, dass man dem Massenbetrieb andernorts ausweichen möchte, so der Ranger. Querfeldein laufende Schneeschuhläufer auf ihren Verstoß gegen die Vorschriften anzusprechen, sei nur schwer möglich. Die seien oft zu weit weg und können kaum eingeholt werden, so der Ranger.
Die Reaktionen sind unterschiedlich
Fordere man andere Besucher zur Einhaltung der Regeln auf, seien die Reaktionen oft sehr unterschiedlich. Manch einer sei überhaupt nicht ansprechbar gewesen, andere reagierten mit mehr oder weniger originellen Sprüchen, andere, wie eine Gruppe von Mountainbikern aus Mannheim, zeigen sich sofort verständig und fuhren auf der Hochrhönstraße weiter.
Wieder andere zeigen sich über ihr Unwissen tief betroffen. So habe es sogar in zwei Fällen Tränen der Reue gegeben. Kinder seien oft besonders verständig, weiß der Ranger. So habe er zwei Kindern erklärt, dass sie da, wo sie gerade ihre Schneemänner bauten, Rehen Angst machen. Daraufhin hätten die beiden ihre Kunstwerke mit großem Eifer wieder beseitigt.
Regeln
Das ist zu beachten:
1. Egal ob zu Fuß oder mit Langlaufskiern, nur die ausgeschilderten Wege benutzen.
2. Hunde immer an die Leine nehmen.
3. Abfall jeglicher Art zu Hause entsorgen.
4. Nur auf ausgewiesenen Parkplätzen parken.
5. Das Naturschutzgebiet nicht als Campingplatz missbrauchen. 6. Rodeln nur auf ausgewiesenen Hängen. top