Der frühere Bad Kissinger Oberbürgermeister und Ehrenbürger ist am Freitagnachmittag auf dem Parkfriedhof bestattet worden.
Die öffentliche Anteilnahme entsprach dem Anlass, respektvoll und angemessen. Viele Trauernde hatten sich am Freitagnachmittag auf dem Parkfriedhof zusammengefunden, um von Christian Zoll, Oberbürgermeister a. D. und Ehrenbürger Bad Kissingens, Abschied zu nehmen. Es kamen mehr, als in der Aussegnungshalle Platz fanden: Familie und Angehörige, Freunde, Weggefährten aus Politik und Gesellschaft, Mitarbeiter aus der Verwaltung, Bürger. Sie gedachten des Verlustes eines geliebten Familienmitglieds, Freundes und bedeutenden Bürgers. "Auch ich bin tief betroffen durch das plötzliche Sterben meines lieben Freundes", sagte Hermann Schröter, während Zolls Amtszeit evangelischer Stadtpfarrer in Bad Kissingen. Er würdigte Zoll als einen Charakter, der seine Heimatstadt begleitet und bis ins hohe Alter Verantwortung für Kommune und Bürger übernommen hat. "Bad Kissingen verliert einen aufrichtigen Freund, Förderer, aber auch aufrechten Demokraten", sagte Schröter. Und einen Mann, der wusste was es heißt, zu lachen.
Christian Zoll war am Montag im Alter von 75 Jahren an den Spätfolgen eines Schlaganfalls verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau, zwei Töchter sowie zwei Enkelkinder. 42 Jahre lang brachte er sich im Stadtrat und im Kreistag ein, 1990 wurde er als erster SPD-Oberbürgermeister ins Bad Kissinger Rathaus gewählt, ein Amt das er zwölf Jahre inne hatte. "Christian Zoll hat das Amt als Oberbürgermeister gelebt. Er hat es geprägt", würdigte Kay Blankenburg (SPD) seinen Amtsvorgänger. Die Stadt verabschiede sich von dem Mann, der als Bub aus einfachen Verhältnissen mit aufgeschürften Knien durch die Hartmannstraße gelaufen ist und später "die Stadt in das neue Jahrtausend geführt " hatte.
Zolls Parteifreunde bedauern den Verlust eines streitbaren, aber vorausschauenden Ideengebers. "Das nötige Gespür für die Menschen zeichnete seinen Weg aus", sagte SPD-Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Sabine Dittmar. Landrat Thomas Bold (CSU) erinnerte an Zolls Verdienste für den Landkreis, für die er 2014 mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet wurde. "Wir verlieren einen Herzblutpolitiker, der unserem Gemeinwesen ein Vorbild gewesen ist", sagte er.