Der 14-jährige Pianist füllt international Konzertsäle und brilliert bei TV-Galas. Warum das Nachwuchstalent jetzt mit seinen Eltern die Stille der Musikakademie Hammelburg suchte.
Elias Keller steht schon in jungen Jahren im Rampenlicht. Kein Wunder: Der Österreicher hat 2016 mit neun Jahren als jüngster Kandidat überhaupt die Aufnahmeprüfung ins Salzburger Mozarteum bestanden.
Die Liste der mitreißenden Auftritte des Künstlers ist lang: So hat er sich schon bei der Spendengala "Ein Herz für Kinder" mit Moderator Johannes B. Kerner in die Herzen des Publikums gespielt. Ganz frisch ist sein Erfolg bei der Klassik-Show "Die Goldene Note" des ORF. Dort führte Thomas Gottschalk durch das Programm.
Kreative Abgeschiedenheit
Ganz ohne diesen großen Bühnen-Glanz war der Jungstar diese Woche mit seinen Eltern an der Musikakademie in Hammelburg zu Gast. In dem weitläufigen Komplex genoss der ansonsten gefeierte Interpret mit einem Produktionsteam kreative Abgeschiedenheit. Denn durch die Corona-Regeln stand das Haus ansonsten weitgehend leer.
Dieser Rahmen brachte dem Star zusammen mit Musiker-Kollegen Matthias Schmitt (Veitshöchheim) reichlich Raum zur Entfaltung für die Produktion einer CD und von acht kurzen Videos. Dafür hatte ein unterfränkisches Kamera- und ein Tontechniker-Team den Großen Saal der Akademie in ein Aufnahmestudio umgewandelt. Wegen der herbstlichen Tristesse draußen simulierte ein Scheinwerfer vor dem Fenster Sonnenschein.
In diesem Ambiente brachte der Künstler eine bisher eher unbekannte Qualität zur Geltung. Der Musiker komponiert auch Klavierstücke. Diese Facette soll auf einem CD-Album mit Musik von fünf zeitgenössischen Künstlern und acht bis zu sechsminütigen Videos zum Tragen kommen.
Einspieler bei Talkshows
Dem in Hammelburg produzierten Material scheint Popularität gewiss. Die Videos sollen als Einspieler für Auftritte bei Talkshows dienen und die CD will Elias dem Publikum bei seinen Konzertreisen anbieten. Darauf werden fünf zeitgenössische Interpreten vertreten sein. Mit dabei eben auch der Komponist und Produzent Matthias Schmitt (Veitshöchheim) und die drei Norweger Trygve Madsen, Gisle Kverndokk und Oyvind Staveland.
Und wie kam der Nachwuchsstar überhaupt nach Hammelburg? Eingefädelt hat das Ganze Matthias Schmitt. Der Kontakt ergab sich eher zufällig. Über Bekannte in Österreich ergaben sich für Schmitt vor eineinhalb Jahren Kontakte zur Familie Keller. "Ich habe erfahren, dass Elias auch komponiert", erzählt der Künstler. "Das hat mich dann schon interessiert", berichtet er. Deswegen stieß er als Produzent das Projekt an.