Jugendhilfeausschuss unterstützt Bewerbung

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Perlensammler: Die zehn Vorschulkinder in der Gruppe von Cathleen Mende (hinten rechts) bereiten sich Schritt für Schritt auf die Grundschule vor. Für Erfolge im Kindergarten gibt es rote, bei Schulbesuchen blaue Perlen. Wenn die Schnur voll ist, kann die Schule los gehen. Fotos: Ralf Ruppert
Perlensammler: Die zehn Vorschulkinder in der Gruppe von Cathleen Mende (hinten rechts) bereiten sich Schritt für Schritt auf die Grundschule vor. Für Erfolge im Kindergarten gibt es rote, bei Schulbesuchen blaue Perlen. Wenn die Schnur voll ist, kann die Schule los gehen. Fotos: Ralf Ruppert
"Wichtig war uns der enge Schulterschluss in Sachen Kindswohl", brachte der Leiter des Jugendamtes im Landratsamt, Siegbert Goll, einen zusätzlichen Aspekt in die Diskussion ein. Er stellte die Jugendsozialarbeit an Schulen, die Kissinger Krisenmatrix als Handlungsleitfaden für besondere Situationen sowie weitere Projekte vor. Das Hauptziel der Säule, die Goll vorstellte: Jungen Menschen in besonderen Lebenslagen helfen.
"Wichtig war uns der enge Schulterschluss in Sachen Kindswohl", brachte der Leiter des Jugendamtes im Landratsamt, Siegbert Goll, einen zusätzlichen Aspekt in die Diskussion ein. Er stellte die Jugendsozialarbeit an Schulen, die Kissinger Krisenmatrix als Handlungsleitfaden für besondere Situationen sowie weitere Projekte vor. Das Hauptziel der Säule, die Goll vorstellte: Jungen Menschen in besonderen Lebenslagen helfen.
 
"Wir haben alle 70 Kitas und 21 Grundschulen angeschrieben", berichtet Harald Bötsch über die Arbeit der Säule 1. Danach wurden so genannte Bildungszellen gebildet: Alle Kindergärten wurden der jeweiligen Grundschule zugeordnet, in Hammelburg sind das neun Kindergärten für eine Schule, in Bad Kissingen einmal acht (Sinnberg-Schule) und einmal sieben (Henneberg-Schule), in kleineren Kommunen manchmal nur ein oder zwei.
"Wir haben alle 70 Kitas und 21 Grundschulen angeschrieben", berichtet Harald Bötsch über die Arbeit der Säule 1. Danach wurden so genannte Bildungszellen gebildet: Alle Kindergärten wurden der jeweiligen Grundschule zugeordnet, in Hammelburg sind das neun Kindergärten für eine Schule, in Bad Kissingen einmal acht (Sinnberg-Schule) und einmal sieben (Henneberg-Schule), in kleineren Kommunen manchmal nur ein oder zwei.
 
"Die Treffen waren alle sehr fruchtbar und konstruktiv", fasste Betram Odoj seinen Eindruck von den Beratungen zusammen. Odoj ist der Koordinator des Projektes Bildungsregionen an der Regierung von Unterfranken. Die Ehrenamtlichen hätten tausende von Stunden in die Konzepte investiert, bedankte sich Odoj und bescheinigte dem Landkreis in Sachen Bildung "den Willen und den Wunsch, hier etwas zu machen".
"Die Treffen waren alle sehr fruchtbar und konstruktiv", fasste Betram Odoj seinen Eindruck von den Beratungen zusammen. Odoj ist der Koordinator des Projektes Bildungsregionen an der Regierung von Unterfranken. Die Ehrenamtlichen hätten tausende von Stunden in die Konzepte investiert, bedankte sich Odoj und bescheinigte dem Landkreis in Sachen Bildung "den Willen und den Wunsch, hier etwas zu machen".
 
Ganz unterschiedliche Projekte stellte die Regionalmanagerin in der Säule 5 vor, in der es um die Veränderung der Bevölkerungsstruktur ging: "Aus dem demographischen Wandel entstehen auch Ideen und Chancen", betonte sie und verwies auf ehrenamtliche Projekte wie die Nutzung der ehemaligen Schulen in Ramsthal und Stralsbach. Aber auch bei der beruflichen Qualifikation habe der Kreis viel zu bieten und entstehe derzeit viel Neues.
Ganz unterschiedliche Projekte stellte die Regionalmanagerin in der Säule 5 vor, in der es um die Veränderung der Bevölkerungsstruktur ging: "Aus dem demographischen Wandel entstehen auch Ideen und Chancen", betonte sie und verwies auf ehrenamtliche Projekte wie die Nutzung der ehemaligen Schulen in Ramsthal und Stralsbach. Aber auch bei der beruflichen Qualifikation habe der Kreis viel zu bieten und entstehe derzeit viel Neues.
 

Der Bad Kissinger Jugendhilfeausschuss unterstützt einhellig die Bewerbung um das Gütesiegel "Bildungsregion". Unter anderem soll die Zusammenarbeit zwischen Kitas und den Grundschulen verbessert werden.

Der Landkreis Bad Kissingen will sich als "Bildungsregion" profilieren. Deshalb hat sich der Jugendhilfeausschuss am Donnerstag zweieinhalb Stunden mit der Bewerbung um das Gütesiegel befasst. Ein wichtiger Punkt waren dabei die Übergänge zwischen verschiedenen Einrichtungen: egal, ob vom Kindergarten in die Grundschule oder von dort in eine weiterführende Schule.

Luca aus Nüdlingen steht vor einem solchen Übergang: Er bereitet sich gerade in der Vorschule des Nüdlinger Kindergartens auf die Grundschule vor. Kita und Schule haben sich dafür ein System ausgedacht: "Wenn ich im Kindergarten etwas geschafft habe, gibt es eine rote Perle, in der Schule gibt's blaue", berichtet Luca und zeigt stolz seine Kette.

Von Anziehen bis Brandschutz

"Ich kann mich schon alleine anziehen", berichtet Lorenz, wofür er eine seiner drei roten Perlen bekommen hat. Blätter beschriften, das Verhalten bei Feuer kennen, Verantwortung für sein Material übernehmen oder Worte in Silben zerlegen sind weitere Fähigkeiten, für die Erzieherin Cathleen Mende eine rote Perle auf die Schnur fädelt. Im September werden die 19 Vorschüler des Nüdlinger Kindergartens dann mit zehn roten und zehn blauen Perlen in der Schultasche eingeschult - und können die Kette gleich zum Zählen und Rechnen einsetzen.

"Es gibt schon jede Menge guter Ideen im Landkreis, aber das ist alles noch nicht institutionalisiert", sagt Harald Bötsch, Leiter der Anton-Kliegl-Mittelschule in Bad Kissingen. Oft sei es von dem Einsatz der Erzieherinnen und Lehrer vor Ort abhängig, wie gut der Übergang klappt. "Wir haben jetzt Standards festgelegt und einen Muster-Kooperationsvertrag ausgearbeitet", nennt Bötsch als ein Beispiel für die Beratungen zur Bildungsregion. Dafür wurde die Säule 1 (Übergänge organisieren und begleiten) in vier Arbeitskreise geteilt. "Die Erzieherinnen im Kindergarten haben natürlich andere Schwerpunkte als Lehrer in der 9. oder 10. Klasse", begründet Bötsch diese Aufteilung.

Bötsch stellte in der Sitzung einen umfangreichen Maßnahmenkatalog vor, der auch finanzielle Unterstützung und Fortbildungen enthielt. Deutlich einfacher wäre der Übergang von der Grundschule zu den weiterführenden Schulen zu verbessern. Hier könnten bestehende Konzepte aus Bad Brückenau und Hammelburg übernommen werden. "Auf den Landkreis käme hier nur die Aufgabe zu, die Treffen für die Lehrer zu orgnisieren", sagte Harry Koch, Leiter des BBZ Münnerstadt. Ziel müsse ein besseres Verständnis der Schulen untereinander sein, damit Übergänge möglichst harmonisch möglich sind.

Potential von Migranten nutzen

Ähnliches gelte für spätere Wechsel zwischen den Schularten. "Für Kinder und Eltern ist es wichtig, dass sie möglichst schnell an Informationen kommen", forderte Bötsch einen Flyer und eine überarbeitete Homepage. Thomas Pfeuffer von der kommunalen Jugendarbeit griff diesen Vorschlag für Migranten auf und schlug Informationen auch in anderen Sprachen vor. Zudem stellte er ein geplantes Projekt vor, bei dem Eltern verschiedener Nationalitäten geschult werden, um dann Landsleuten nicht nur das deutsche Schulsystem, sondern auch das Vereinswesen und andere gesellschaftliche Bereiche zu erläutern.

Laut Pfeuffer haben mittlerweile rund 20 Prozent der Landkreisbevölkerung einen Migrationshintergrund. Während vor 20 Jahren Zuwanderung kritisch gesehen wurde, habe sich der Blickwinkel in den vergangenen Jahren auch wegen des demographischen Wandels verschoben: "Das Potential der Migranten wird noch nicht voll ausgeschöpft", verwies Pfeuffer auf die Chancen.

Die Beratung im Jugendhilfeausschuss beschränkte sich vor allem auf Nachfragen. SPD-Kreisrat Wolfgang Görner bemängelte, dass die Kommunen für die Jugendsozialarbeit in Schulen zuständig sind. "Das hat meiner Meinung nach mit Sachaufwand nichts zu tun, sondern ist Sache des Freistaates", sagte Görner und erntete Zustimmung. Allerdings sei keine Änderung in Sicht. Nach der Vorstellung aller Ergebnisse stimmte der Ausschuss der Bewerbung einstimmig zu.