Die Corona-Krise hatte alles verzögert. Jetzt stehen die Präliminarien fest: Ausgelobt wird der Architektenwettbewerb am 3. August 2020. Dennoch tagt das Preisgericht erst im Januar 2021.
Große Diskussionen zum geplanten Schulcampus in Hammelburg blieben in der Kreisausschuss-Sitzung aus. Auf der umfangreichen Tagesordnung des Gremiums stand auch der Architektenwettbewerb zu diesem Großprojekt des Kreises. Thomas Wirth vom Architekten- und Stadtplanungsbüro arc.grün (Kitzingen) gab den neusten Sachstand bekannt: Im Wesentlichen ging's um die zeitliche Taktung der einzelnen Maßnahmen bis hin zur Auftragsvergabe und um die Auswahl der Fach- und Sachpreisrichter.
Die Corona-Krise hatte die Vorbereitungen des Wettbewerbs verzögert. Im Kreistag war aber bereits vorbesprochen worden, dass man bei dem Verfahren ähnlich vorgehen will wie beim Architektenwettbewerb zum Bau des Berufsbildungszentrums in Münnerstadt, sagte Landrat Thomas Bold.
Inzwischen hätten jedoch auch "intensive Gespräche" zwischen der Kreisverwaltung und den Verantwortlichen von Frobenius-Gymnasium und Jakob-Kaiser-Realschule stattgefunden. Inhaltlich umfasst der Wettbewerb die Planung der genannten zwei Schulen sowie der Förderschule, der Sportanlagen und einer Verkehrsanbindung auf einer Gesamtfläche von neun Hektar.
Im Prinzip teilt sich der Wettbewerb, der laut Bold anonym und nicht offen durchgeführt wird, in zwei Teile: Im Realisierungsteil geht's um den ersten Bauabschnitt, also um das Gymnasium als Clusterschule mit sechs Ganztagsklassen, einschließlich Mensa, Pausenhof, sowie Zweifach-Sporthalle und Sportfreiflächen sowie Erschließungsflächen.
Im Ideen-Teil wird die städtebauliche Neustrukturierung unter Berücksichtigung eines zukunftsfähigen Gesamtkonzeptes und der pädagogischen Anforderungen untersucht. Hier sind auch die Flächen für die Realschule und die Förderschule integriert.
Synergien aufgezeigt
Bei einem Workshop im Juni 2020 seien die Möglichkeiten und Grenzen der gemeinsamen Nutzung diskutiert worden, sagte Stadtplaner Wirth. Klar herausgearbeitet wurde, dass jede Schule weiterhin natürlich ihre Eigenständigkeit behält - trotz etlicher Synergien. So sei zum Beispiel deutlich geworden, dass eine gemeinsame Mensa zum "Treffpunkt" zwischen den Schulen werden kann, sagte Wirth. Und dennoch soll jede Schule auch einen eigenen Pausenhof haben.
Nach Angaben des Stadtplaners wird die Teilnehmerzahl des Wettbewerbs auf 20 begrenzt. Üblich ist offenbar, dass fünf Teilnehmer vorab von der Institution, die den Wettbewerb auslobt, eingeladen werden. In diesem Fall ist das der Landkreis. Weitere 15 Teilnehmer werden durch einen offenen Wettbewerb ausgewählt. Das Gute an dieser Vorgehensweise ist, so Wirth weiter, dass die Büros bei der Auswahl alle nochmals "auf Herz und Nieren" geprüft werden.