Gute Stimmung im Bad Kissinger Gastgewerbe

2 Min
Die Bad Kissinger Stadtmeisterschaft im Gastgewerbe hat mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Ansonsten haben Hoteliers und Gastronomen gute Gründe, um optimistisch auf 2017 zu blicken. Foto: Sigismund von Dobschütz
Die Bad Kissinger Stadtmeisterschaft im Gastgewerbe hat mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Ansonsten haben Hoteliers und Gastronomen gute Gründe, um optimistisch auf 2017 zu blicken.  Foto: Sigismund von Dobschütz
BHG-Neujahrsempfang Foto: Benedikt Borst
BHG-Neujahrsempfang Foto: Benedikt Borst
 
Heinz Stempfle (rechts) begrüßt die politische Prominenz auf dem Neujahrsempfang, unter anderem Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (CSU, vorne von links), Bezirks- und Stadträtin Karin Renner (CSU), OB Kay Blankenburg, der fränkische Weinbaupräsident Artur Steinmann sowie die parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär (CSU). Foto: B. Borst
Heinz Stempfle (rechts) begrüßt die politische Prominenz auf dem Neujahrsempfang, unter anderem Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (CSU, vorne von links), Bezirks- und Stadträtin Karin Renner (CSU), OB Kay Blankenburg, der fränkische Weinbaupräsident Artur Steinmann sowie die parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär (CSU).  Foto: B. Borst
 
BHG-Neujahrsempfang Foto: Benedikt Borst
BHG-Neujahrsempfang Foto: Benedikt Borst
 
BHG-Neujahrsempfang Foto: Benedikt Borst
BHG-Neujahrsempfang Foto: Benedikt Borst
 

Die Branche blickt positiv auf 2017 und wartet auf Neuigkeiten beim Kurhaushotel. Hoffnung macht der Besuch von Finanzminister Markus Söder nächste Woche.

Hotellerie und Gastronomie im Landkreis haben ein gutes Geschäftsjahr hinter sich und schauen optimistisch auf 2017. Die Branche hatte sich am Montag mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zum Neujahrsempfang getroffen. Mit 2,2 Millionen Übernachtungen und 450 000 Gästeankünften stehe der Bäde rlandkreis derzeit ordentlich da, berichtet Heinz Stempfle, Kreisvorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (BHG) Bad Kissingen. Sowohl die Hotels als auch die Gaststätten konnten ein Plus von zwei Prozent verbuchen. "Das ist erfreulich und macht Hoffnung auf ein gutes Jahr", sagt er.

Das Hotel- und Gastgewerbe ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Region. Stempfle erinnert daran, dass die Branche in der Vergangenheit zu kämpfen hatte. Schwer getroffen von der Gesundheitsreform Mitte der 1990er Jahre brachen die Übernachtungszahlen in der Großen Kreisstadt von 1,9 Millionen auf 1,4 Millionen ein. "Es hat 20 Jahre gedauert um die Zahlen wieder auf jetzt 1,6 Millionen zu steigern. Jeder der in Bad Kissingen ein Zimmer vermietet, trägt dazu bei", kommentiert er die Entwicklung. Weil Gäste im Durchschnitt aber immer kürzer bleiben, bedürfe es im Vergleich zu früheren Jahrzehnten größere Anstrengungen, um die "mühsam erreichten Werte stabil zu halten oder zu steigern".


Söder auf Neujahrsempfang

Gaststätten wie auch Hotels sind auf gute Rahmenbedingungen angewiesen. Der Standort Bad Kissingen profitiert laut Stempfle dabei unter anderem vom Umbau des Luitpoldbades zum Behördenzentrum für 37 Millionen Euro. Ebenfalls wichtig für die Branche ist die in den kommenden Jahren anstehende Sanierung der Fußgängerzone.

An anderer Stelle werden schon in wenigen Wochen richtungsweisende Worte aus München erwartet. Ende Februar läuft die erneute Ausschreibungsfrist in Sachen Kurhaushotel aus. Das bayerische Finanzministerium sucht seit Jahren nach einem Investor, der ein Hotel mindestens der Kategorie Vier-Sterne-Superior auf dem Areal des ehemaligen Steige nbergerhotels am Kurpark errichtet und betreibt. Dass sich mit Markus Söder (CSU) der zuständige Minister als Festredner für den Neujahrsempfang der Stadt am 20. Januar angekündigt hat, lasse Hoffnung schöpfen, dass Bad Kissingen künftig doch wieder ein Hotelflaggschiff erhalte. "Diese Maßnahme sollte uns einen entscheidenden Schub geben", meint Stempfle. Vielleicht komme dadurch auch wieder Bewegung in das 80 Millionen Euro-Projekt Grand Wellness Ressort Fürstenhof.

Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) dämpft die Erwartungen an den Besuch des Finanzministers. Weil die Vergabe Ende Januar noch läuft, werde Söder keine unterschriebenen Verträge präsentieren. Blankenburg betont, dass die Branche gut aufgestellt ist und von der Stadt unterstützt wird. "Es ist unsere Haupterwerbsquelle, auf die wir stolz sind und von der wir abhängig sind", sagt er. Maßnahmen wie der Springbrunnen im Rosengarten, die geplante Vinothek im Alten Rathaus (Realisierung ist für das erste Halbjahr 2017 angekündigt) und die geplante Heilwasser-Schauabfüllung im Kurhausbad sollen den Tourismusstandort weiter voranbringen.


Stadtmeisterschaft vor dem Aus?

Schwierigkeiten bereiten den Hoteliers und Gastronomen dieses Jahr diverse Gesetzesänderungen des Bundes. Angefangen bei der Aufrüstung von elektronischen Kassensystemen, über Brandschutzbestimmungen und neue Mehrwertsteuerregelungen, etwa für Pkw-Stellplätze sowie Saunabesuche, bis zum Streit um die Einführung einer Hygieneampel.

Ebenfalls ein Problemkind ist die Bad Kissinger Stadtmeisterschaft für Koch- Hotel- sowie Restaurantfachauszubildende an der Berufsschule. "Steigende Kosten und eine spürbar sinkende Bereitschaft möglicher Sponsoren machen uns Sorge", berichtet Stempfle. Er fordert, dass sich Berufsschule beziehungsweise der Landkreis als Träger finanziell beteiligen müssten, um die Stadtmeisterschaft weiterhin durchzuführen.