Geplanter Radweg sorgt für Diskussionen

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Was gibt es Schöneres: Radeln bei Sonne auf ausgebauten Fahrradwegen. Auch die Rannunger wollen ein örtliches Radwegenetz aufbauen. Im Bild zwei Radfahrer in Schwaben. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Was gibt es Schöneres: Radeln bei Sonne auf ausgebauten Fahrradwegen. Auch die Rannunger wollen ein örtliches Radwegenetz aufbauen. Im Bild zwei Radfahrer in Schwaben. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Einen offiziellen, sicher ausgebauten Radweg gibt's in Rannungen noch nicht. Jetzt will die Gemeinde etwas dagegen tun und über Pfändhausen und Hambach den Lückenschluss zum Radwegenetz Schweinfurt herstellen.

Freilich müssen sich dabei auch die Nachbarn, in diesem Fall die Gemeinde Dittelbrunn, mit einschalten. Der neu zu planende Weg für Radler entlang der Kreisstraße 10 bei Rannungen löste jedoch in der jüngsten Ratssitzung der Rannunger überraschend eine intensive Debatte aus.

Dittelbrunn ist mit im Boot

Denn eigentlich soll der Fahrradweg an der Kapelle vorbeiführen, schlug Bürgermeister
Fridolin Zehner im Gemeinderat vor. Schließlich hatte die Kommune den Weg bis zur Marienkapelle vor einiger Zeit bereits geschottert. Gespräche über den neuen Radweg mit dem Landkreis Bad Kissingen, der ein Radwegenetz für die Region vorhält, seien positiv verlaufen, hieß es. Auch Bürgermeister Willi Warmuth (Dittelbrunn) habe signalisiert, dass er sich für die Fortsetzung des Radwegs auf Seiten des Landkreises Schweinfurt einsetzen will. Denn die KG 10 wird wenige Kilometer nach Rannungen bereits zur Schweinfurter Kreisstraße 8.
Zehners Vorschlag fiel im Gremium jedoch nicht bei jedem auf fruchtbaren Boden, denn die Interessen angrenzender Landwirte würden dabei nicht berücksichtigt, argumentierte man im Gremium. Führte der Weg auf der Straßenseite, an der die Kapelle liegt, vorbei, würden die Äcker direkt auf den Weg "aufstoßen". Das heißt, die Bauern müssten mit ihren Traktoren und Arbeitsgeräten noch im Acker drehen. Man befürchtet dann eine Verdichtung des Bodens an dieser Stelle und damit weniger Ertrag. Zudem könnte bei entsprechendem Wetter Staunässe zum Problem werden.

Denkbar knappe Entscheidung

Die Frage war, ob der Weg nicht auch auf der anderen Seite gebaut werden könnte, weil dort die Äcker nicht aufstoßen. Dann müsste man halt ein weiteres Stück Weg fürs Radfahren neu versiegeln, gibt Jürgen Dobler vom Landratsamt zu bedenken. So wies die Radroute jetzt angedacht ist, würde sie auch günstiger kommen, deutet Dobler an.
Den Teil des Wegs bis zu der Abzweigung, die ein Stück nach der Kapelle in die Flur führt, müsste die Kommune in Eigenregie nur noch asphaltieren lassen. Die restlichen 550 Meter bis zur Kreisgrenze würde der Kreis übernehmen. Voraussetzung ist allerdings auch für Dobler, dass der Weg auf Schweinfurter Seite fortgesetzt wird. Die Entscheidung der Gemeinderätinnen und -räte für den neuen Radweg in Richtung Pfändhausen fiel mit 7:6 jedenfalls denkbar knapp aus.
Im Antrag ans Kissinger Landratsamt will man die Bedenken der Landwirte vortragen und es dem Kreis anheimstellen, auf welcher Seite er den Radweg als günstig erachtet, sagt Bürgermeister Zehner auf Anfrage. Dass auch in Rannungen Radwege gebaut werden, findet er wichtig. Seiner Ansicht nach muss man in absehbarer Zeit auch weitere Radverbindungen nach Pfersdorf und nach Maßbach ins Auge fassen.