Sind die asiatische Tigermücke und andere Einwanderer auf dem Vormarsch?
Laut Experten wurden seit 2004 in Deutschland fünf neue nichtheimische, so genannte invasive Stechmückenarten nachgewiesen - darunter die Asiatische Tigermücke und die Japanische Buschmücke. Manche Arten werden als Eier oder Larven über den internationalen Handel eingeschleppt, Folge einer fortschreitenden Globalisierung. Die Tigermücke ist in Südeuropa bereits weit verbreitet, stammt aber eigentlich aus dem asiatischen Raum. In Deutschland hat sie sich besonders am Oberrhein etabliert. Die Asiatische Tigermücke profitiert vom Klimawandel, breitet sich nach Norden aus und ist für Baden-Württemberg, Hessen und Bayern nachgewiesen, zum Beispiel in Mittelfranken. Sie geht auch in den Siedlungsbereich und ist - anders als die Gemeine Hausmücke - hauptsächlich tagaktiv. Bereits stärker festgesetzt hat sich die Buschmücke, auch in Unterfranken. Dennoch sind es in der Regel Hausmücken, die uns als Blutsauger abends und nachts belästigen.
Welche Krankheiten können durch Stechmücken übertragen werden?
Noch ist nicht klar, welche Erreger genau durch welche Mückenart verbreitet werden. Außerdem bedeuten Stiche von invasiven Arten wie der Tigermücke nicht, dass man auch krank wird. Allerdings können sie laut Insekten-Experte Mahsberg pathogene Viren übertragen, die zum Beispiel das Chikungunya- oder das Dengue-Fieber verursachen können. Insofern gelten die aus den Tropen stammenden, eingeschleppten Stechmücken als Risikofaktoren. Das West-Nil-Virus kann auch durch die gewöhnliche Hausmücke übertragen werden. Dennoch beruhigt der Tierbiologe: "In Deutschland haben Stechmücken als Krankheitsüberträger bisher nur eine untergeordnete Bedeutung." Das Coronavirus übertragen Stechmücken übrigens nicht.
Was hilft bei einem juckenden Mückenstich?
Am besten sofort und mindestens eine Viertelstunde kühlen, das lindert den Juckreiz und schützt vor Entzündungen. Oberstes Gebot: nicht kratzen! Durch Kratzen verlängert sich der Heilungsprozess und es kann zu bakteriellen Infektionen kommen.
Auch punktuelle Hitze kann laut Experten helfen, den Juckreiz zu unterdrücken. Und schließlich die bewährten Hausmittel: Insektenforscher Mahsberg berichtet von guter Erfahrung mit etwas Spucke oder einem Spitzwegerichblatt, das man auf der Stichstelle verreibt.
Ein Artikel von Andreas Jungbauer.