Das Experiment "Lutz von Thüngen" ist gescheitert

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Nach sechs Jahren im Kreistag und als stellvertretender Landrat tritt Lutz von Thüngen nicht mehr an.
Nach sechs Jahren im Kreistag und als stellvertretender Landrat tritt Lutz von Thüngen nicht mehr an.

In einem Kommentar geht Redakteur Ralf Ruppert auf die Amtszeit von Lutz von Thüngen ein.

Die Wahl des Lutz von Thüngen zum stellvertretenden Landrat war ein echter Paukenschlag bei der konstituierenden Sitzung des Kreistages 2008: Gerade einmal zwei Kreisräte stellen FDP und Freie Bürger, weil die sich als Mehrheitsbeschaffer für die CSU hergaben, bekamen sie im Gegenzug den Posten. Dass ein Neuling im Kreistag zu solchen Ehren kam, wunderte viele.
Es war ein Experiment - und es dürfte als gescheitert in die Ge schichte eingehen.

Lutz von Thüngen ist zwar noch bis Ende April im Amt, aber bereits jetzt steht fest: Große Akzente hat er nicht gesetzt. Im Gegenteil: Oft wurde er vermisst, selbst rund um sei nen Wohnsitz im Norden des Landkreises vertraten Emil Müller oder Magdalena Dünisch den Landrat deutlich häufiger bei öffentlichen Terminen. Selbst Kreisräte schüttelten mit dem Kopf, wenn der Platz von Thüngens bei Aus schuss-Sitzungen immer wieder leer blieb.

In der Politik gibt es den Be griff der rollenden Kanonenkugel. Entlehnt aus der Seefahrt werden damit Politiker bezeichnet, die zu lange im Amt bleiben, unkontrolliert übers Deck poltern und Schäden anrichten. Mit seinem Rückzug hat von Thüngen der FDP eine solche rollende Kanonenkugel erspart.