Seit einer Woche hat sich der Wert der 7-Tage-Inzidenz von knapp 100 auf jetzt 157,9 erhöht. Langsam muss man sich Sorgen um die einst so günstige Lage in der Region machen.
Völlig frei von Wolken war seit Beginn der Pandemie auch im Landkreis Bad Kissingen der Himmel in Sachen Corona nie. Dennoch gehörte der Bäderkreis lange Zeit zu den geringer betroffenen Regionen Bayerns. Gelegentlich wiesen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und Robert-Koch-Institut (RKI) für den Landkreis Bad Kissingen sogar die im Vergleich der Kreise und kreisfreien Städte im Freistaat geringsten 7-Tage-Inzidenzen aus. Das ist aber schon eine Weile vorbei. Seit etwa einer Woche steigt die Inzidenz kontinuierlich. Für den Mittwoch gab das Landratsamt den Wert mit 157,9 an.
Das entspricht im Prinzip exakt den Daten, die am Mittwoch LGL und RKI übermittelten. 157,9 war beim RKI zu lesen, 157,89 lautete die Angabe für die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner während der vergangenen sieben Tage beim LGL.
Inzidenz 200 rückt ins Blickfeld
Zum Vergleich: Am Mittwoch der vergangenen Woche hatte die Inzidenz im Landkreis, wenn auch nur knapp, für einen Tag noch unter der 100er-Grenze gelegen. Über 103,6 am Samstag, 123 am Sonntag, 122,1 am Montag und 135,6 am Dienstag kletterte der Wert scheinbar unaufhaltsam auf die jetzt erreichten 157,9. Da rückt die Grenze von 200 schon langsam ins Blickfeld. Das Überschreiten dieser Grenze hätte dann Auswirkungen im Schulbetrieb.
Eine klarer Grund sei für den neuerlichen Zuwachs am Mittwoch nicht zu erkennen, erklärte das Landratsamt auf Nachfrage. Im Gegensatz etwa zum Dienstag, wo ein Großteil des gesamten Tagesanstiegs auf die große Zahl an positiven Tests im beschützenden Bereich des Parkwohnstifts zurückzuführen war, beschreibt das Gesundheitsamt die aktuelle Entwicklung als diffus. "Es gibt keinen Hotspot", sagte Natalie Bachmann von der Pressestelle des Landratsamtes auf Anfrage. Wahrscheinlich laufe die Verbreitung des Virus vor Ort im Moment viel über Leichtsinn und mangelnde Vorsicht bei Kontakten im privaten Bereich.
36 neue Fälle am Mittwoch
36 neue Fälle hat das Landratsamt am Mittwoch insgesamt registriert. Da gleichzeitig 16 Menschen im Vergleich zum Vortag als genesen galten, erhöhte sich die Zahl der aktuell im Landkreis Infizierten auf 202. Etwa 60 Prozent davon, nämlich 126, ordnet das Gesundheitsamt dem Altlandkreis Bad Kissingen zu. Jeweils 38 im Moment infizierte Menschen sind es laut Kreisbehörde in den Altlandkreisen Hammelburg und Bad Brückenau. Stationär behandelt werden müssen vor Ort nach Angaben des Landratsamtes zurzeit 23 an Covid-19 Erkrankte. Von einer Neuinfektion betroffen ist laut Landratsamt aktuell auch das Schönborn-Gymnasiums in Münnerstadt. Kurioserweise fließt die Infektion selbst aber nicht in die Statistik des Landkreises Bad Kissingen ein. Die infizierte Schülerin stamme aus einem Nachbarlandkreis, berichtete die Kreisbehörde, ihr Fall wird am Wohnort in die Statistik einbezogen. Als Folge dieser Infektion muss die gesamte Jahrgangsstufe bis voraussichtlich 18. Dezember in Quarantäne. Weil es die 11. Jahrgangsstufe ist, in der die Klassenverbände aufgelöst sind, betrifft das über 60 Schülerinnen und Schüler.
Viele Schüler in Quarantäne
Zwei weitere Klassen in Quarantäne geschickt wurden auch an der Grundschule Bad Brückenau. Das habe nicht mit weiteren Neuinfektionen an der Schule zu tun, erklärte das Landratsamt auf Nachfrage. Es handle sich lediglich um eine Sicherheitsmaßnahme im Nachgang zu zwei positiven Tests bei Schülern zweier anderer Klassen der Schule. Die Quarantäne der Bad Brückenauer Grundschüler laufe voraussichtlich bis 15. Dezember.
Mit den 36 vom Mittwoch erhöhte sich die Zahl der seit Beginn der Pandemie im Landkreis Bad Kissingen bestätigten Corona-Fälle auf 979. Wenn die Entwicklung so weiter geht, wie zuletzt, steht der Bäderlandkreis unmittelbar davor, die Grenze von 1000 bestätigten Infektionen zu überschreiten.
Von den insgesamt 979 Betroffenen gelten 758 als wieder gesundet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen liegt nach wie vor bei 19.
Auch wenn der Landkreis Bad Kissingen beim Stichwort 7-Tage-Inzidenz im Vergleich auf Landesebene seine günstige Position schon länger verloren hat, steht er in einer Hinsicht im Freistaat noch relativ gut da. RKI und LGL nennen als einen der Vergleichswerte immer auch die Zahl der Corona-Fälle je 100 000 Einwohner. Und da ist der Landkreis Bad Kissingen inzwischen unter den 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten der einzige mit weniger als 1000 Fällen je 100 000 Einwohner. Am Mittwoch waren es 947,4. Siegfried Farkas
Ja, die Zahlen steigen. Dennoch gebe ich zu bedenken, dass wir hier von 202 von 103.000 Menschen reden. Das sind noch nicht einmal 0,2% des Landkreises. Alle anderen höheren Zahlen beziehen sich auf das gesamte Jahr. Ich verstehe die Angstverbreitung des Artikels in einigen Punkten nicht. So z. B. Langsam muss man sich Sorgen um die einst so günstige Lage in der Region machen oder die spekulative Äußerung "Wahrscheinlich laufe die Verbreitung des Virus vor Ort im Moment viel über Leichtsinn und mangelnde Vorsicht bei Kontakten im privaten Bereich. Das ist spekulativ.
Ja es ist sicherlich keine schöne Seite, dass Corona steigt, obwohl die Hotels, Restaurants, Fitness-Studios geschlossen sind.
Nächster Zug, man schließt nach Weihnachten alles, außer Lebensmittelläden. Die tollen Mitarbeiter die uns dort bedienen, müssen dann die muffigen, launischen und vielleicht auch Infizierten bedienen. Passt auch irgendwie nicht. Weil Hamstern von Toilettenpapier, Nudeln und anderen Sachen ja wieder in Mode kommt.
Da ich Markus Söders Entscheidung schätze wundert es mich, dass er den Empfehlungen der Leopoldina , der Deutsche Akademie der Naturforscher und Nationale Akademie der Wissenschaften Folge leistet. Seit wann haben denn uns denn Naturforscher vorzuschreiben, wann die Läden geschlossen werden??
Ausgerechnet diese unbedeutende Leopldina mit Wissenschaftler in der hochbezahlten Lobbyklassen waren es doch, die in der Süddeutschen verkündigt haben. „Von den mehr als 1600 allgemeinen Krankenhäusern in Deutschland kann der Großteil weg. Eine bessere, effizientere Versorgung ließe sich mit bundesweit nur 330 Klinikzentren umsetzen. Kleine Häuser ohne moderne medizinische Ausstattung gehören geschlossen.“ Wo würden dann die vielen Erkrankten behandelt und wo würden dann bitte die Intensivbetten stehen.
Ratschläge einer solchen Lobbyisten Akademie zu folgen, ist eine Frechheit. Solche Akademien braucht Deutschland nicht.