Im Bereich Gemünden/Lohr tut sich einiges in Sachen Bahnausbau, aber es könnte laut MdB Bernd Rützel weit mehr sein.
Der Bahnhof in Langenprozelten erhält einen weiteren barrierefreien Bahnsteig. Nachdem 2014 bereits der Bahnsteig von Gleis 1 barrierefrei erneuert wurde, starten nun die Arbeiten für den Neubau des Außenbahnsteigs Gleis 2, wie die Deutsche Bahn AG mitteilt. Dadurch wird künftig barrierefreies Ein- und Aussteigen ermöglicht. Zudem wird der Zugang barrierefrei ausgebaut und an die Bahnstraße angeschlossen.
Beleuchtung und Wetterschutz
Wie der Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel schon im September 2020 berichtet hatte, sind ein Bahnsteigneubau mit einer Höhe von 76 Zentimetern sowie die Errichtung einer kurzen Zugangsrampe von der Bahnstraße her vorgesehen. Auch die Treppenanbindung zur Rampe werde erneuert.
Außerdem wird nach Angaben der Bahn die Bahnsteigausstattung erneuert. Dazu gibt es eine neue Beleuchtungsanlage und eine bessere Beleuchtung der Personenunterführung.
Es wird zudem ein taktiles Leitsystem eingebaut: Dieses erleichtert künftig blinden und sehbehinderten Menschen die Nutzung des Bahnhofs. Und mit Hilfe eines dynamischen Schriftanzeigers können sich die Reisenden künftig noch besser orientieren und informieren. Desweiteren wird ein Wetterschutzhaus errichtet, in dem die Reisenden bei schlechtem Wetter geschützt auf ihre Verbindungen warten können.
Während der Bauarbeiten wird es zu temporären Einschränkungen im Zugverkehr kommen. Insgesamt investieren Bund und Deutsche Bahn rund 1,6 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist für das zweite Quartal 2022 geplant, wie es abschließend in der Mitteilung heißt.
Gespräch: Bahnhöfe im Sinngrund
Der Bahnsteig in Langenprozelten ist aber nur ein kleiner Baustein im Bahn-Mosaik des Bereichs Gemünden/Lohr, bei dem Handlungsbedarf besteht. Bernd Rützel, selbst Ex-Eisenbahner und früher sogar Lokführer, nennt auf Anfrage der Redaktion noch etliche Projekte, die auf seiner Agenda stehen. Beispielsweise der Lärmschutz in Gemünden oder im Sinngrund. "Das ist extrem notwendig", sagt Rützel, denn die Zahlen bei der Verkehrsbelastung gingen enorm nach oben.
Gesprochen hat Rützel bereits mit dem neuen Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Staatssekretär Michael Theurer (FDP), über die Bahnhöfe im Sinngrund. Aus Sicht des SPD-Politikers ist "es ein Witz", wenn die Bahnstrecke 2026 für ein Jahr gesperrt wird, um die Strecke herzurichten, aber an den vier Bahnhöfen nichts geschehe, um sie barrierefrei zu machen. Froh ist Rützel, dass es im nächsten Jahr im Bahnhof in Gemünden losgeht. Hier würden etliche Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau und die Neugestaltung investiert.