Aschach bei Bad Kissingen
Reisen
An der Seite Karls des Großen verreisen
Jonas Hopf reist gern und interessiert sich für Geschichte. Jetzt gründete er eine Firma, die "Zeitreisen" anbietet.

Ab in die Zeitmaschine und mit Karl dem Großen gegen die germanische Verwandtschaft kämpfen. Foto: Firma kulevo
Manchmal werden Träume wahr. Gut zehn Jahre hat Jonas Hopf an seiner Gründeridee gebastelt. 2015 wollte er schließlich in seinem Heimatort Aschach die Firma kulevo eröffnen und dort "Zeitreisen" in frühere Epochen anbieten. Ausgearbeitet hatte er das Programm dazu bereits. Doch dann lief sein Crowdfunding-Projekt nicht so gut wie geplant, und im November 2016 fehlten plötzlich doch ein paar tausend Euro zum Start. Doch jetzt stehen die Zeichen auf Grün.
Der 34-Jährige hat inzwischen drei Investoren aus Frankfurt und Bonn mit im Boot, die er 2017 zufällig bei einer Reise-Messe kennenlernte und an seinem Start-up beteiligte. "Wir ticken ganz unterschiedlich, gehen aber, was unser Projekt angeht, gemeinsam nach vorn." Im November 2017 erschien endlich der brandneue Reisekatalog zu den historischen Abenteuerreisen. 2018 begann für Hopf also sehr vielversprechend: "Die ersten Tickets sind verkauft", sagt er im Gespräch mit der Redaktion.
Wer glaubt, dass es sich bei den "Zeitreisen" vielleicht bloß um eine "spinnerte" Idee handelt, der irrt. Sich im Urlaub ein Abenteuer in einer früheren Epoche zu gönnen, ist nämlich ziemlich "hip". Meist handelt es sich dabei um Vereine, die Aufenthalte in einem historischen Camp oder auf einer Burg anbieten. Mehrtägige Reisen aber, auf denen man sich wie die Vorfahren kleidet und ihren Spuren folgt, gibt es bislang weltweit noch nicht, weiß Hopf aus persönlichen Recherchen.
Der Aschacher war, nachdem er sein Diplom zum Wirtschaftsingenieur in der Tasche hatte, selbst immer wieder auf Reisen und durchkreuzte zum Beispiel Mexiko, wagte sich in die Mongolei, erkundete Indien und kämpfte sich durchs eisige Sibirien. "Irgendwie spukte da schon die Idee in meinem Kopf, dass ich vielleicht Hobby und Beruf verbinden könnte."
Die Lust zum Reisen wurde dem Sohn eines Busunternehmers schon in die Wiege gelegt. Die Eltern schenkten ihm lauter Sachbücher, die seinen Wissensdurst weckten. Später bei den Pfadfindern erwachte dann der Abenteurer in ihm. 25 Länder hat er inzwischen bereist. Der Drang, die Menschheitsgeschichte im Allgemeinen und das Wirken antiker Völker im Besonderen zu erforschen, lässt ihn bis heute nicht los.
Wer bei dem Aschacher auf Reisen geht, macht sozusagen Urlaub bei den Vorfahren: Dabei lernt er nicht nur interessante Länder kennen, sondern er lebt auf einem Drittel der Reisen so, wie es einst die Urahnen dieses Landstrichs taten. Wer also beispielsweise Karl den Großen verehrt, ist beim Wochenendtrip nach Aachen, dem Krönungsort der römisch-deutschen Könige, bestens aufgehoben. Dann wird er auch als fränkischer Ritter durch die Wälder streifen und ein fränkisches Festmahl genießen.
Andere Abenteurer wollen vielleicht lieber in Dänemark mit einem Drachenschiff den Wikingern hinterher segeln oder in Kirgisistan mit den (einstigen) Skythen auf die Jagd gehen. Manchmal liegt das Gute auch so nah: In Xanten am Niederrhein können Urlauber mit Ambitionen zum Realhistoriker das Leben der alten Germanen am eigenen Leib erfahren. In der österreichischen Römerstadt Carnuntum wiederum ist das Wandeln auf den Spuren von Kaiser Marc Aurel angesagt. Hopf hat für seine sieben Zeitreisen jeweils vor Ort ein Team an Archäologen und Experten rekrutiert, die Spannendes zu berichten wissen.
Demnächst begibt sich der Aschacher übrigens freiwillig in die "Höhle der Löwen". Der Fernsehsender VOX frage jedenfalls regelmäßig bei ihm an, berichtet Hopf. In der Unterhaltungsshow werben Unternehmensgründer um Risikokapital zum Wachstum ihres Unternehmens. Sie stellen den "Löwen" ihre Geschäftskonzepte vor und bieten ihnen Geschäftsanteile an. Die "Löwen" sind prominente Investoren, die eigenes Geld in Firmen ihrer Wahl investieren und diese dann auch mit ihrem Wissen fachlich begleiten. Hopf will sich nicht zu weit vorwagen, aber: "Es könnte sein, dass wir mit unserem Unternehmen da auch bald dabei sind."
Der 34-Jährige hat inzwischen drei Investoren aus Frankfurt und Bonn mit im Boot, die er 2017 zufällig bei einer Reise-Messe kennenlernte und an seinem Start-up beteiligte. "Wir ticken ganz unterschiedlich, gehen aber, was unser Projekt angeht, gemeinsam nach vorn." Im November 2017 erschien endlich der brandneue Reisekatalog zu den historischen Abenteuerreisen. 2018 begann für Hopf also sehr vielversprechend: "Die ersten Tickets sind verkauft", sagt er im Gespräch mit der Redaktion.
In den Kleidern der Vorfahren
Wer glaubt, dass es sich bei den "Zeitreisen" vielleicht bloß um eine "spinnerte" Idee handelt, der irrt. Sich im Urlaub ein Abenteuer in einer früheren Epoche zu gönnen, ist nämlich ziemlich "hip". Meist handelt es sich dabei um Vereine, die Aufenthalte in einem historischen Camp oder auf einer Burg anbieten. Mehrtägige Reisen aber, auf denen man sich wie die Vorfahren kleidet und ihren Spuren folgt, gibt es bislang weltweit noch nicht, weiß Hopf aus persönlichen Recherchen.Der Aschacher war, nachdem er sein Diplom zum Wirtschaftsingenieur in der Tasche hatte, selbst immer wieder auf Reisen und durchkreuzte zum Beispiel Mexiko, wagte sich in die Mongolei, erkundete Indien und kämpfte sich durchs eisige Sibirien. "Irgendwie spukte da schon die Idee in meinem Kopf, dass ich vielleicht Hobby und Beruf verbinden könnte."
Die Lust zum Reisen wurde dem Sohn eines Busunternehmers schon in die Wiege gelegt. Die Eltern schenkten ihm lauter Sachbücher, die seinen Wissensdurst weckten. Später bei den Pfadfindern erwachte dann der Abenteurer in ihm. 25 Länder hat er inzwischen bereist. Der Drang, die Menschheitsgeschichte im Allgemeinen und das Wirken antiker Völker im Besonderen zu erforschen, lässt ihn bis heute nicht los.
Wer bei dem Aschacher auf Reisen geht, macht sozusagen Urlaub bei den Vorfahren: Dabei lernt er nicht nur interessante Länder kennen, sondern er lebt auf einem Drittel der Reisen so, wie es einst die Urahnen dieses Landstrichs taten. Wer also beispielsweise Karl den Großen verehrt, ist beim Wochenendtrip nach Aachen, dem Krönungsort der römisch-deutschen Könige, bestens aufgehoben. Dann wird er auch als fränkischer Ritter durch die Wälder streifen und ein fränkisches Festmahl genießen.