Allrad-Fans müssen sich gedulden

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Verlegung statt Absage: Die Abenteuer & Allrad soll 2021 stattfinden, allerdings acht Wochen später als ursprünglich geplant. Foto: Archiv Isolde Krapf
Verlegung statt Absage: Die Abenteuer & Allrad soll 2021 stattfinden, allerdings acht Wochen später als ursprünglich geplant.  Foto: Archiv Isolde Krapf

2020 musste die Firma pro-log die Abenteuer & Allrad bei Reiterswiesen dann doch absagen. 2021 wurde nun die Messe auf Ende Juli verlegt. Warum die Veranstalter jetzt auf ein Sommer-Highlight hoffen.

Jetzt steht die Entscheidung. Die Abenteuer & Allrad-Messe 2021 wird von Anfang Juni auf Ende Juli verschoben. 2020 hatte der Veranstalter pro-log das Offroad-Festival auf dem einstigen US-Gelände bei Reiterswiesen wegen der damals unsicheren Corona-Lage ganz abgesagt.

Erst abgewartet

Im März 2020 habe man zunächst abgewartet, sagte pro-log-Geschäftsführerin Marion Ripberger damals im Gespräch mit dieser Redaktion. Doch dann sei relativ schnell klar gewesen, dass auch der Ausweichtermin für die Messe im August 2020 nicht zustande kommen wird.

Dann kamen die Verantwortlichen auf die Idee, die Messe 2020 digital zu veranstalten. Seinerzeit wurde eine Online-Plattform geschaffen, auf der die Aussteller ihre Fernreisen, Caravans, Offroad-Fahrzeuge und Outdoor-Equipment innerhalb einer 3-D-Version des Reiterswiesener Messegeländes anbieten konnten. Der finanzielle Ausfall für das Unternehmen lag 2020 bei 90 Prozent, sagte Ripberger seinerzeit. Auch das Incentive-Geschäft sei ab März 2020 nahezu komplett eingebrochen.

Enormer logistischer Aufwand

Für 2021 hatte man bei der Firma große Hoffnungen gehegt. "Als wir die Messe 2020 absagten, hätte ich nie gedacht, dass das alles mit Corona auch 2021 so weitergeht", sagte Ripberger am Dienstag im Gespräch mit dieser Redaktion. Jetzt, zweieinhalb Monate vor Beginn des großen Bad Kissinger Events, das eigentlich vom 3. bis 6. Juni stattfinden sollte, habe man sich bereits mitten in den Vorbereitungen befunden, schildert die Geschäftsführerin die aktuelle Lage.

"Im bevorstehenden April hätten wir mit dem Aufbau auf dem Gelände beginnen müssen. Wir wollten also jetzt von den Behörden und der Politik wissen, ob die Messe stattfinden kann." Denn schließlich sei diese Veranstaltung, die über mehrere Tage reicht, mit enormem logistischem Aufwand verbunden, so die Frontfrau der Bad Kissinger Großveranstaltung.

Weil man derzeit nicht abschätzen kann, wohin sich der Inzidenzwert für den Landkreis, beziehungsweise für ganz Bayern, entwickelt, wurde die Abenteuer & Allrad nun erst mal auf den 29. Juli bis 1. August verschoben, erklärt die Geschäftsführerin das Vorgehen.

350 internationale Aussteller

"Aber ich gehe davon aus, dass wir die Messe abhalten können", sagt Ripberger. Denn schließlich ist die Abenteuer & Allrad mit mehr als 350 internationalen Ausstellern in der Offroad-Szene der wichtigste Event des Jahres.

Und die Firma feierte im Oktober 2020 bereits das 25. Bestehen. Die Geschäftsführerin hofft jetzt auf den Fortschritt der Impfungen, auf Schnelltests und sommerliche Bedingungen, die schon 2020 das Leben unter freiem Himmel etwas leichter machten. Ende März soll es in Bad Kissingen eine Zusammenkunft mit Vertretern aus Politik und Behörden geben, bei dem die Abenteuer & Allrad 2021 besprochen wird. "Unser Hygiene- und Sicherheitskonzept steht bereits", sagt Ripberger. "Es ist sehr konservativ, weil wir nach den Voraussetzungen einer Veranstaltung in der Halle geplant haben."

Verantwortung für Wirtschaft

Freilich sei eine Pandemie nicht bis ins Detail voraussehbar, Flexibilität sei wichtig, zeigt die Geschäftsführerin Verständnis für amtliche Auflagen und Beschränkungen.

Dennoch ist sie der Ansicht, dass die zuständigen Behörden auch Verantwortung für die Wirtschaft in ihrer Region übernehmen und Zugeständnisse für ihre Firmen und Betriebe machen müssten. "Und dann ist es an mir, meine eigene Verantwortung für meinen Bereich einzubringen."

Isolde Krapf