Rannungen hat Strahlkraft nach außen
Stellvertretender Landrat Emil Müller hatte es gleich wahrgenommen: Wenn man beim Dorffest durch Rannungens Straßen streift, werden Erinnerungen an die eigene Jugend wach. Auch er fand anerkennende Worte für all das, was die Dorfgemeinschaft an diesem Wochenende auf die Beine gestellt hatte. Seiner Ansicht nach beweise der Ort an diesem Wochenende "Strahlkraft" nach außen.
An Bettina Bonengel, Dritte Bürgermeisterin und Festorganisatorin, hatte MdL Kirchner zuvor noch ein finanzielles Mitbringsel als Beitrag zum Fest übergeben. Bonengel schilderte den Gästen die "Euphorie", mit der man in Rannungen das Fest vorbereitet habe. Alle hätten wieder mal ein "Leuchten in den Augen" gehabt, weil man nun, nachdem die Corona-Pandemie Feste lange Zeit unmöglich gemacht hatte, endlich wieder mal feiern kann. Fröhlich stimmte sie dann das Rannunger Heimatlied an.
Am Nachmittag war in den Straßen und offenen Höfen des Orts jede Menge geboten. 60 Attraktivitäten waren angekündigt. Da kamen alle Gäste an irgendeinem Ort, bei irgendeiner Vorführung oder Musikdarbietung, auf ihre Kosten.
Anziehungspunkte waren zum Beispiel die Alte Schmiede, das Brotbacken mit den Kindern oder das Schaubrauen am alten Brauhaus. Viele wagten sich auch auf die Hebebühne, um Rannungen mal aus 25 Metern Höhe in ganz anderer Perspektive wahrzunehmen.
Auch die Waschfrauen waren sehr gefragt und natürlich bestaunten zahlreiche Gäste die Dreschvorführungen der Rottershäuser in der Schulzengasse. Die Nachbarn der Rannunger hatten gleich noch eine kleine Auswahl ihrer 50 Oldtimer-Bulldogs auf der Wiese aufgereiht, darunter Raritäten wie einen australischen Lanz, Baujahr 1949, oder einen polnischen Ursus von 1961.
Die Bühne proppenvoll
Im Kinderland waren die beiden Hüpfburgen die absoluten Renner und im Kulturhof war ab 16 Uhr die Hölle los, als die Waldfensterer Rucksackmusikanten den Gästen dort mit zünftigen Rhöner Liedern einheizten. Aber auch Anne Farl hatte mit den Songs von Andrea Berg auf der Hauptbühne vollen Erfolg.
Überhaupt war die Stimmung dann am späten Nachmittag und am Abend im Dorf auf ihrem Höhepunkt, spätestens als Steffi List und die Cräckers mit ihren Songs für Stimmung sorgten.
Viele der Gäste kamen von außerhalb. Kurz gesagt. Da steppte dann nicht nur vor der Bühne der Bär, als die jungen Leute auf die Bänke stiegen und kräftig mitsangen. Nach vorsichtigen Schätzungen der Veranstalter am Samstagabend könnten das am ersten Festtag insgesamt mal locker 3500 Festgäste gewesen sein.
Was die Rannunger für den Sonntag befürchtet hatten, traf nicht ein: Trotz feuchter Wetterprognose blieb‘s trocken, so dass den Aktivitäten am zweiten Festtag nichts entgegenstand. Eine gute Aussicht unter anderem auch für die Fans von Bedöhrend Röhrend, die sich den Besuch in Rannungen für den Nachmittag vorgemerkt hatten.
von Isolde Krapf