Die Feuerwehren Nüdlingen und Haard dürfen nun in Absprache mit der Polizei den Verkehr regeln. Zudem gibt es in den nächsten Jahren neue Schutzhelme.
Zwei Mal standen Belange der Feuerwehr auf der Tagesordnung der ersten Nüdlinger Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause.
Bereits Ende 2015 wurde auf Antrag des Kommandanten der Nüdlinger Wehr, Alexander Frey, der Bedarf neuer Schutzhelme für die Freiwilligen Feuerwehren Nüdlingen und Haard angemeldet. Das von den Wehrlern angedachte Modell der Firma Rosenbauer schlägt mit 250 Euro pro Stück zu Buche und bewegt sich im mittleren Preissegment. "Die persönliche Schutzausrüstung ist bei uns traditionell immer hoch angesiedelt", kommentierte Bürgermeister Harald Hofmann (CSU).
Stückweise ersetzen
Die Helme sollen die bisherigen Bestände in den kommenden drei Jahren stückweise ersetzen. Edgar Thomas (CSU) unterstützte den Antrag grundlegend, fügte aber hinzu, dass man die Atemschutzträger zuerst bedenken solle. Denn diese seien besonderen körperlichen Belastungen und Gefahren ausgesetzt. Christian Höfler (Bürgerblock Nüdlingen) fragte nach, ob mit der Beschaffung noch in diesem Jahr begonnen werde. Der Bürgermeister verwies auf den Haushaltsplan, der in den kommenden Monaten aufgestellt werden wird.
Eine weitere Wortmeldung beschäftigte sich damit, wie viele Aktive die Freiwillige Feuerwehr Nüdlingen besitze, um das Gesamtvolumen der Bestellung zu erfassen: "In Nüdlingen haben wir derzeit 75 und in Haard 30 aktive Mitglieder", antwortete Kommandant Alexander Frey aus dem Publikum. Und zum Kopfschutz bemerkte er: "So ein Helm hat eine maximale Lebensdauer von 25 Jahren, mein erster Helm hat 17 Jahre gehalten." Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Noch ein weiterer Tagesordnungspunkt drehte sich um die Feuerwehr. Laut Verkehrsgesetz kann die Feuerwehr die Regelung des Verkehrs nach der StVO übernehmen, "soweit Polizei nicht oder nicht rechtzeitig ausreichend zur Verfügung steht". Diese Anordnung bedarf der Zustimmung des Bürgermeisters, der diese für die Freiwilligen Feuerwehren Nüdlingen und Haard erteilte. Hoffmann mahnte zugleich: "Die Verkehrsregelung durch die Feuerwehr muss immer in Absprache mit der Polizei erfolgen."
Ganztagsschule sucht Träger
Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation im Landkreis kann das Arbeitsförderungszentrum (AfZ) die Ganztagsbetreuung der offenen Ganztagsschule ab dem laufenden Schuljahr 2016/17 nicht mehr gewährleisten. Eine kurzfristige Anfrage im Juli bei der Firma GFI verlief ohne Erfolg. Als Übergangslösung soll die Betreuung durch Helfer des Fördervereins "Freunde und Förderer der Schlossberg Grund- und Mittelschule Nüdlingen e.V." gestellt werden. Die Finanzierung wird größtenteils durch das Land Bayern getragen. Die Gemeinde beteiligt sich mit 5000 Euro, um zum einen die Zwischenfinanzierung zu decken, und zum anderen den Service der Ganztagsbetreuung für die Kinder und Eltern in der Gemeinde zu gewährleisten. Zum Finanzierungsvorschub sagte Hofmann, dass dieses Projekt einmalig im Landkreis sei. Langfristig denkt Hofmann aber über einen kleinen Unkostenbeitrag für das Mittagessen nach, damit die Bürger den Service der Gemeinde auch wertschätzen. Nach dem Ausscheiden des AfZ wird weiter nach einem Träger für die Ganztagsschule gesucht, da die Gemeinde die Finanzierung auf Dauer nicht stemmen kann.
Neue Satzung
Auch sportlich ging es im Rat zu: Der Gemeinderat erließ eine Neuregelung über die Auszeichnung für besondere Leistungen. Die bisherige Regelung wird zum 1. Januar 2017 ersetzt. Die Neuregelung ist im Rathaus der Gemeinde einsehbar. Zum Baugebiet "Am Bödelein II" kam es im Zuge der Erschließung mit Wasserleitungen zu unerwarteten Mehrkosten von zirka 5000 Euro. Diese genehmigte der Gemeinderat mit einer Gegenstimme. Einstimmig befürworteten die Räte die Anträge der anliegenden Firmen Weber und Bednarz, das im Gewerbegebiet Am Pfaffenpfad für ein Jahr andauernde, provisorische Parkverbot auf Dauer zu verlängern. Grund dafür ist, dass bei Anlieferungen der Firmen der Wendekreis für Lkw zu klein ist. Die Entladung muss auf der Straße erfolgen. "Ich verstehe die Mitarbeiter der Baufirmen nicht. Gerade die wissen doch, wie eng es manchmal auf Baustellen zugeht", betonte Bürgermeister Hofmann. "Die 50 Meter weiter zu laufen, ist das Problem, das wir heutzutage haben", ergänzte das Gemeindeoberhaupt.
Im Bereich der Breitbandversorgung ist Nüdlingen "auf einem guten Weg", betonte Bürgermeister Harald Hofmann. Nach dem Antrag im Frühjahr 2016 ist Nüdlingen in den Maßnahmenplan der Bezirksregierung zur Breitbandausbauförderung mit aufgenommen. Dies gilt sowohl für den Kernort, an dem mehrere Verteilerkästen geplant sind, als auch für den Ortsteil Haard, an dem ein Verteilerkasten angeschlossen werden soll. "Leider haben wir eine Schwachstelle: Den Südhang", bedauerte Harald Hofmann. Hier soll ein Antrag auf Nachkontrolle bei dem zuständigen Netzbetreiber gestellt werden, damit auch hier das schnelle Internet verfügbar sein wird.
Am 18. September, 13 Uhr, findet die feierliche Einweihung des neuen Spielplatzes in Haard statt. Besonderer Dank des Bürgermeisters ergeht an den Musikverein für sein bürgerliches Engagement, der mit viel Eigenleistung in der Sommerpause zu einer schnellen und ordentlichen Fertigstellung beigetragen hat.
Eine Personalie hatte der Bürgermeister parat: Zum 1. September 2016 hat Selina Wilm eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten begonnen.