Neumann-Boxberger-Denkmal bleibt wo es ist

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Momentan auf einer Baustelle zuhause: Das Neumann-Boxberger-Denkmal im Rosengarten. Foto: Anja Greiner
Momentan auf einer Baustelle zuhause: Das Neumann-Boxberger-Denkmal im Rosengarten.  Foto: Anja Greiner

Das Neumann-Boxberger-Denkmal wird im Rosengarten dort stehen bleiben, wo es seit den vergangenen gut 50 Jahren steht - etwas abseits. Ins Zentrum rückte derweil im Bauausschuss ein ganz anderes Thema in Sachen Stadtgestaltung.

Es war wohl vor gut 50 Jahren, als Georg Anton Boxberger und Balthasar Neumann die Richtung änderten. Genauer, die Blickrichtung - stand das lebensgroße Denkmal vorher in der Mitte des Bad Kissinger Rosengartens mit dem Gesicht zum Regentenbau, stehen die beiden Männer aus Stein seitdem eher seitwärts und auch nicht mehr ganz so mittig.


Standortprobleme der anderen Art also, die am Mittwochabend unter Punkt 6.3 in der Sitzung des Ausschusses für Baurecht, Städtebau und Umwelt im Sitzungssaal des Rathauses abgehandelt wurden. Mit dem Ergebnis: Die seit 1937 in Stein gemeißelten Herren bleiben wo sie sind. Der Antrag der Freien Wähler wurde abgelehnt.
Sigismund von Dobschütz, Stadtrat der freien Wähler, hatte in einem Brief Oberbürgermeister Kay Blankenburg im Dezember vergangenen Jahres, einen Vorschlag unterbreitet: Wenn der Rosengarten umgestaltet wird, solle auch das Denkmal wieder einen zentralen Platz erhalten. Raus aus dem Schattendasein an der Promenade wollte von Dobschütz die Männer bringen.

Allein, ein Denkmal ist keine Schachfigur, das Rücken gestaltet sich daher vergleichsweise schwierig.
Zu Bedenken wäre beispielsweise, dass das Denkmal nicht im Lichtkegel des Video-Beamers stehen darf, der künftig im Rosengarten aufgebaut wird und dass die Kosten für die Umplanung nicht im Haushalt enthalten sind. Außerdem wären Abstimmungsgespräche mit der Denkmalschutzbehörde notwendig. Ein Baustopp könnte nicht ausgeschlossen werden.

Es wird daher bei dem bisherigen Plan bleiben, das Denkmal durch eine neue Beleuchtung hervorzuheben. Und die Äste der Bäume sollen ein wenig zurückgeschnitten werden.


Eine Vinothek für Bad Kissingen

Während also Neumann und Boxberger unverrückbar sind, bewegt sich an einer anderen Stelle in der Stadt dafür umso mehr: In einem leerstehenden Gebäude in der Kapellenstraße 38 - auf Höhe der Feuerwache, gegenüber der Bäckerei Pappert - soll eine Vinothek entstehen.

Geplant ist, das Dachgeschoss zu einer Wohnung und das Erdgeschoss zu besagter Weinhandlung umzubauen. Eines der bestehenden Nebengebäude - das an der nordöstlichen Grundstücksgrenze - soll abgerissen und ein neues Gebäude errichtet werden: Platz für ein Weinlager.

Eine Vinothek in Bad Kissingen, der Vorschlag ist nicht neu, auch die Stadt selbst hat Pläne, im alten Rathaus eine Weinhandlung einzurichten.

Oberbürgermeister Kay Blankenburg nimmt es sportlich: "Wer Angst hat, dass eine Vinothek in der Kapellenstraße, einer Vinothek im alten Rathaus Konkurrenz machen könnte, der sollte besser keine aufmachen."

Über das Bauvorhaben freut er sich: "Ich fände es schön, wenn wir das Angebot hätten." Einhellige Zustimmung der Mitglieder aller Fraktionen. Das einzige Problem bestand letztlich darin, dass der geplante Bau auf die Abstandsfläche des Nebengrundstücks zurückgreifen muss. Übernahme der Abstandsflächen ist der Behördenterminus, und da der Nachbar in diesem Fall die Stadt ist, stellte sich für den Bauausschuss die Frage, in welcher Höhe die Ablösesumme anzusetzen sei. Beschlossen wurden schließlich 6160 Euro - der, wie Kay Blankenburg sagt, niedrigste vertretbare Wert ohne einen Präzendenzfall zu schaffen.