Die Stadtwerke erneuern die Brücke über den Wehrkanal. Durch vorbereitete Teile soll die Baustelle in drei Tagen über die Bühne gehen, ab Donnerstag ist der Steg für Fußgänger und Radfahrer wieder passierbar.
Optisch hat der Verfall durchaus seinen Reiz: Eine Mischung aus grünen Algen und grauen Flechten überzieht den Holzsteg über den Wehrkanal am Bad Kissinger Bauhof. Doch die Schönheit blendete die Experten nicht: "Die Brücke ist bei einer Routineprüfung durchgefallen", berichtet Hans-Joachim Mäutner, der bei den Bad Kissinger Stadtwerken den Geschäftsbereich Technik leitet.
Deshalb wird der Holzüberbau seit gestern rundum erneuert.
Für Laster der Stadtwerke "Die Brücke war damals notwendig, als wir die Wehranlage neu gebaut haben", berichtet Mäutner. Vor gut 15 Jahren sei die Konstruktion über den Wehrkanal neben der Saale gelegt worden, damit die Stadtwerke das Wehr am E-Werk anfahren können.
"Die Brücke ist zwar auf Schwerlast ausgelegt, aber nicht für den öffentlichen Verkehr frei gegeben." Lediglich Fußgänger und Radfahrer sind zugelassen, wenige Meter weiter schließt dann der Lindesmühlensteg die Lücke im Radwegenetz zwischen der Oskar-Miller-Straße auf dem östlichen Saaleufer und der Euerdorfer Straße westlich der Saale.
Die Stadtwerke haben bereits in der vergangenen Woche auf die anstehende Sanierung und die damit verbundene Sperrung aufmerksam gemacht. Zudem weisen Schilder auf die Sackgasse hin. Für die Stadtwerke ist die Erneuerung laut Mäutner eine "kleine Sanierungsgeschichte". Rund 18 000 Euro seien dafür im Haushalt eingeplant: "Das läuft bei uns als Unterhalt mit."
Die Eisenträger bleiben Der Auftrag
für die Sanierung ging an die Firma Hofmann-Holzbau aus Burglauer. "Die Eisenträger bleiben, aber die Holz-Fahrbahn wird komplett neu gemacht", fasst Vorarbeiter Robert Mahr die Situation zusammen. Dass die Brücke marode war, wurde gestern beim Abbauen offensichtlich: Abgemorschte Balkenköpfe, tiefe Furchen und wackelige Stützen.
Bevor die Arbeiter die neuen Brückenteile mit dem Gabelstapler auf die andere Seite brachten, legten sie die Brücke erst mit Holzplatten aus.
Fahrbahn bereits beschichtet "Das müsste in drei Tagen erledigt sein, wir müssen am Donnerstag höchstens noch Restarbeiten erledigen", kündigte Mahr an.
Möglich sei das durch vorgefertigte Einzelteile: "Wir machen auch Fertighäuser", verweist der Vorarbeiter darauf, dass die Vorbereitung in der Halle den Monteuren vor Ort viel Zeit und Arbeit spart.
13,50 Meter lang und vier Meter breit ist die Brücke. Da die Fundamente und die Eisenträger noch in Ordnung sind, kann die Brücke abschnittsweise erneuert werden: Von hinten nach vorne wurden das Geländer abgesägt, die Lagerhölzer entfernt und die vormontierten und bereits mit Steinchen beschichteten Lärchenbalken der neuen Fahrbahn eingebaut.