Die Kirchenstiftung investiert in Bad Kissingen mehr als 600.000 Euro, um Marienkapelle und Jakobuskirche wieder dicht zu kriegen.
Die Marienkapelle ist bereits eingerüstet, die Jakobuskirche folgt im Frühjahr. "Notwendig ist das eigentlich schon seit zehn Jahren", sagt Kirchenpfleger Peter Kaidel. Immer wieder musste Messner Dietmar Hack in den vergangenen Jahren Eimer und Schüsseln in beiden Kirchen aufstellen, weil es von der Decke tropfte. Deshalb sollte vor allem die Marienkapelle auch unbedingt heuer gemacht werden: "Die Zinsen sind niedrig, große Schäden zu beheben, käme viel
teurer." Abgerutschte Ziegel und lose Schiefer-Platten stellen zudem eine Gefahr für Fußgänger dar.
"Die beiden Dächer kosten uns 600.000 bis 700.000 Euro, je nachdem, was bei den Gesimsen dazu kommt", sagt Kaidel. Architekt Henry Kiesel ist optimistisch, dass es ander unteren Grenze bleibt, zumindest fällt die Zwischenbilanz nach den ersten Arbeiten an der Marienkapelle halbwegs gut aus: "Wir müssen einige Trauf- und Knotenpunkte oder Aufschieblinge
erneuern, das ist aber nichts Dramatisches", sagt er. Und: "Von der Statik her ist alles in Ordnung."
Anfang November wurde das Gerüst an der Marienkapelle gestellt, Mitte November ging es dann los. Kiesel: "Wir machen immer nur so viel auf wie wir auch gleich wieder zu kriegen." Das knapp 200 Quadratmeter große Chorhaus ist bereits ausgebessert, neu verbrettert und abgedichtet.
Schiefer kommen erst im Frühjahr Dabei wird es für heuer bleiben: "Mit den Schiefern fangen wir heuer sicher nicht mehr an." Je nach Witterung wird aber am 400 Quadratmeter großen Lang haus weitergearbeitet. Noch in gutem Zustand sind die markanten Kupferdächer auf dem Turm der Marienkapelle.
Für die Fassade reicht das Geld zwar nicht, aber wenn die Kirche schon eingerüstet ist, sollen zumindest Schäden behoben werden.
Im Frühjahr wird dann auch die Jakobuskirche mitten in der Stadt eingerüstet. "Dort haben wir insgesamt 900 Quadratmeter Dachfläche, aber ziemlich verschachtelt", sagt Kiesel. Da noch vor dem Winter anzufangen, wäre nicht sinnvoll gewesen, obwohl auch in der Jakobuskirche die Wasserschäden im Innenraum zu sehen
seien.
Bei der Finanzierung der beiden Baumaßnahmen hofft die Kirchenstiftung auf Zuschüsse der Diözese, der Stadt, des Landkreises und des Bezirks. "Wir wollen auch noch eine Spendenaktion machen", kündigt Kirchenpfleger Kaidel an. Allerdings wolle er damit noch etwas warten - bis die Stimmung der katholischen Kirche gegenüber wieder etwas besser sei.