Neu in Bad Kissingen: Akademie für Selbstverteidigung

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Foto: Carmen Schmitt
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Wie verhält man sich in Gefahrensituationen richtig? Christian und Mirjam Schickmayr wollen das in ihrer "Akademie für Selbstverteidigung" mit Abwehrstrategien aus verschiedenen Kampfsportarten vermitteln.

"Hey du!", ruft Christian Schickmayr und rückt Emma gewaltig auf die Pelle. Die 12-Jährige setzt schnell den rechten Fuß nach hinten, steht stabil, schiebt die flache Hand zur Abwehr vor ihr Gesicht: "Stopp!", brüllt sie. Was ernst aussieht, ist Training für den Ernstfall. Im "Self-Defence-Center" (SDC), einer "Akademie für Selbstverteidigung", sollen ein Dutzend Kinder lernen, was zu tun ist, wenn sie sich bedroht fühlen.
Christian Schickmayr hat das SDC vor zwei Monaten zusammen mit seiner Frau Mirjam eröffnet. Mit Achtung und Respekt will er gegen Gewalt und Mobbing den Kampf ansagen - besonders unter Kindern.

ADHS, ADS, Hänseleien: "Die Lehrer sind überfordert", sagt Christian Schickmayr. Mit dem Konzept des Paares will er Schulen ansprechen. Ganze Klassen sollen regelmäßig für Trainingseinheiten in die ehemalige Lagerhalle in die Alte Kissinger Straße kommen. Dort haben die beiden "SDC-Master" die Sportschule eingerichtet. Verschiedenen Altersklassen bieten sie verschiedene Trainingseinheiten. Eingeteilt in die Gruppen Minis, Kids, Teens und Erwachsene. Kinder zwischen sechs und elf Jahren sollen lernen, sicher aufzutreten und sicher zu stehen. Jugendliche in der Altersgruppe darüber können schon mehr einstecken, meint Christian Schickmayr. Mit ihnen arbeitet das Ehepaar an der Deckung und simuliert schon mal einen Überfall. Für alle gleich: Ausdauertraining.


Abwehrtechniken im Kampfsport

Der ehemalige Raumausstatter will eine Selbstverteidigung ohne Schlagtechniken vermitteln. Für das Konzept hat sich das Paar Abwehrstrategien verschiedener Kampfsportarten abgeschaut. Vor vier Jahren wurde ihnen klar: "Wir müssen etwas für Kinder machen", sagt Mirjam Schickmayr.

"Ich habe selber mal in der Großstadt gewohnt, es ist gut, wenn man weiß, wie man reagiert", sagt Yvonne Kessler aus Stangenroth. Sie hat ihren neunjährigen Sohn und ihre zwölfjährige Tochter zu dem Kurs geschickt. Noina Volpert aus Fuchsstadt ist mit ihrer sechsjährigen Tochter Alena und deren Freundin Emilia gekommen: "Ich lege Wert darauf, dass sie wissen, wie sie sich wehren können, wenn es darauf ankommt." Ihrem Mann, der als Kriminalbeamter arbeitet, ist das besonders wichtig.

Emma zieht das Knie hoch und zielt auf den Handschuh von Christian Schickmayr. Sie weiß jetzt was zu tun ist, wenn sie bedroht wird: "Erstmal rufen und wenn nötig ausholen."