Mürschter Innovation für den Motorsport

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Daniel Eyring hält das von ihm entwickelte Display-System in der Hand, das aus 210 Hochleistungs-LED besteht, 240 Gramm wiegt und eine Größe von 256 auf 192 Millimeter hat. Die Displays sind 3,5 Millimeter dünn.Foto: privat
Daniel Eyring hält das von ihm entwickelte Display-System in der Hand, das aus 210 Hochleistungs-LED besteht, 240 Gramm wiegt und eine Größe von 256 auf 192 Millimeter hat. Die Displays sind 3,5 Millimeter dünn.Foto: privat

Daniel Eyring ist mit 27 Jahren Jungunternehmer und Hightech-Entwickler. Mit dem von ihm entwickelten LED-Display in den Rennwagen werden die Fans am Fernseher und an der Strecke über die Position des jeweiligen Fahrzeugs informiert.

Der Münnerstädter Daniel Eyring entwickelt seit zwei Jahren gemeinsam mit Stefan Sack (Nürnberg) Displaysysteme für Rennfahrzeuge, die sogenannte "Lumirank-LED-Positionsanzeige". Mittlerweile hat sich der Informatiker selbstständig gemacht und ist in seiner ersten Motorsportsaison aktiv. "Momentan sieht es so aus, dass ich durchschnittlich einmal im Monat im Ausland bin und noch zu ein bis zwei Events in Deutschland", erklärt Eyring.
Er findet: "Für die erste Saison ist das gar nicht so schlecht..."

In der vergangenen Woche war Daniel Eyring am Slovakia Ring in der Nähe von Bratislava bei der FIA GT Sprint World Series. Derzeit hat Eyring in Budapest zu tun. Sein nächster großer Einsatz in Deutschland ist am 22. September am Nürburgring bei den 1000 Kilometern von Nürburg. Dies sei das größte Langstreckenrennen in Deutschland, bei dem ausschließlich GT3 Boliden mitfahren.

Hightech aus Münnerstadt soll dem Zuschauer im weltweiten Motorsport noch mehr Spaß bringen, erläutert Daniel Eyring in seiner Stellungnahme. Die Lumirank LED-Positionsanzeige wird an die Windschutzscheibe des jeweiligen Sportwagens installiert. Das System ermöglicht es dann, dass die Fernsehzuschauer und Rennsportfans entlang der Strecke über die aktuelle Position des jeweiligen Fahrzeugs in seiner Klasse informiert werden.

In Spa dabei

Wie Daniel Eyring betont, feierte die Lumirank LED-Positionsanzeige jetzt auch Premiere bei einem 24-Stunden-Rennen. Bei den Total 24 Hours of Spa, dem weltweit größten Langstreckenrennen für GT3-Fahrzeuge wurde die Anzeige in jedem der 65 Fahrzeuge installiert. Daniel Eyring freute sich über die positiven Rückmeldungen der Veranstalter und Rennbeteiligten. Die Fans hätten dadurch eine gute Möglichkeit, den aktuellen Stand in den einzelnen Klassen genau nachzuvollziehen, sei das Urteil der Fachwelt gewesen, erklärt Daniel Eyring.

Lumirank wurde aus einer Idee von Stefan Sack geboren, der dann Daniel Eyring zur Umsetzung des Projektes hinzugezogen hatte. Während seines Studiums hatte Daniel Eyring im Rahmen eines Praktikums eine Software entwickelt, die etwas mit Datenvisualisierung für Sportevents zu tun hatte. Dadurch kam über ein paar Ecken der Kontakt mit Stefan Sack zustande, der damals noch eine GT-Serie managte, die sich auf Cityrennen spezialisiert hatte. Er habe dann für diese Serie als freier Mitarbeiter gearbeitet, so Daniel Eyring. Parallel zu anderen Projekten haben Sack und Eyring begonnen, ihre Lumirank-Idee umzusetzen. Die beiden wagten den Schritt in die Selbstständigkeit. Da stand Daniel Eyring kurz vor seinem Informatik-Abschluss an der Universität in Würzburg.
"Wir sind stolz auf das Ergebnis", kommentiert Daniel Eyring die ersten Erfolge mit der Display-Anzeige. Eine große Schwierigkeit sei die Funkverbindung in die Fahrzeuge gewesen, welche auch weltweit einsetzbar sein muss. "Wir haben diese Thematik mittlerweile sehr gut im Griff und sind technologisch ganz weit vorne."

Daniel Eyring und Norbert Sack freuen sich über die Reaktionen, die sie nach dem Rennen in Spa erhalten haben. "Es war überwältigend", so Eyring. Fans, Fahrer, Teams und Fernsehzuschauer sowie Internet-User seien begeistert gewesen, schreibt Eyring in einer Pressemitteilung. Mit den gewonnenen Erfahrungen will der 27-jährige Jungunternehmer zusammen mit seinem Partner das System weiter verbessern. Gespräche mit anderen Rennveranstaltern und Serienbetreibern würden laufen, so Eyring. "Wir sind sicher, dass Lumirank für viele weitere Rennveranstaltungen und Klassen auf der ganzen Welt eine wertvolle Ergänzung sein kann." Das junge Unternehmen hat seinen Focus derzeit hauptsächlich auf das Lumirank-System, doch gibt es noch zwei weitere Projekte, ein Fahrerinformationssystem und eine Innovation, über die Eyring noch nicht viel verraten will. Diese sei aber in verschiedenen Sportarten einsetzbar.

Auf Eis liegt derweil Daniel Eyrings großes Hobby, die Musik. Lumirank und dem Unternehmen gehört momentan die ungeteilte Aufmerksamkeit des innovativen Münnerstädters.